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7.0
Subway To Sally sind eine Institution, neben In Extremo die einzig wahre und stets ernstzunehmende Größe der Mittelalterszene. Die Vorreiter schlechthin, jene Band, die derartigen Sound einst mit "Foppt den Dämon" auch im Metal Genre salonfähig machte. Auch wenn sich die Combo in den letzten Jahren weiterentwickelt hat, ihren Sound immer moderner und härter erschallen ließ, schaffte man es fast wie selbstverständlich bis heute beide Lager, sowohl die Vollzeitritter, wie auch Rock und Metal Fans bei der Lanze zu halten, mit "Engelskrieger" und "Nord Nord Ost" vielleicht gar die besten Werke nebst den Klassikern "Hochzeit" und eingangs erwähntem 96er Stück zu kredenzen, und bis heute die Lanzenlatte des Genres anzuführen.
Erstmals seit langem aber macht sich gewisse Länge und Abnützung bei einer Band breit, die eigentlich eh nimmer so recht als Minnesänger gestempelt sein will. So strotzen die, trotz aller modernen Härte und Abwechslungsreichtums immer noch mittelalterlich hallenden Hymnen, zwischen fetten Brechern und ruhig atmosphärischen Balladen, modern und stromorientierter denn je. Teils sehr tanzbar, teils penetrant, fast schon schamlos nach Rammstein tönend ("Meine Seele brennt" ist ein guter Song, das war aber "Mein Teil" auch schon...!) und vielerorts balladesk, wirkt "Bastard" zwar zu jedem Moment gelungen, trotz einer bombesatten Produktion, vor allem in der zweiten Hälfte des Rundlings, aber nicht immer zwingend. Weder die eingängig schönen Singalongs, noch die packend dramatischen Grooves der Vorgängerwerke werden hier restlos zielsicher strapaziert. "Bastard" klingt zwar in etwa wie eine Mischung seiner beiden großen Brüder, deren Tiefgang, Treffsicherheit und auch deren Langzeitwirkung kann man aber nur punktuell ausmachen. Natürlich sind Nummern wie der pralle Ohrwurm "Auf Kiel", das fette "Puppenspieler" und das sehr geil orientalisch groovende "Voodoo" schwerst hitverdächtig, hat vor allem letztgenannter das Zeug zum Überkracher. Auch auf schöne Balladen wie "Tanz auf dem Vulkan", "Umbra" oder "Unentdecktes Land" muss man nicht verzichten, sind dies allesamt und ohne Abstrich starke Songs, die jeder anderen Band Grund genug wären, sich zur Ruhe zu setzen. Für Subway Verhältnisse gelten aber andere Maßstäbe; die Melodiebögen sind nicht immer ganz so fesselnd wie gewohnt, die Atmosphäre nicht an jeder Stelle so packend und auch die Riffs und Grooves leider nicht allerorts wirklich zwingend. Richtig neues wird eigentlich auch nicht geboten und so kann Eric Fish’s toller Gesang der leichten Enttäuschung über ein "nur" gutes Album, dem in der zweiten Hälfte eindeutig die Luft ausgeht, ebenso wenig Einhalt gebieten, wie eine gewohnt perfekt agierende Band und die eingangs genannten Hammersongs. Das dritte absolute Weltklassealbum in Folge ist "Bastard" also leider nicht ganz geworden. Ein hochkarätiges Stück Musik ist es aber trotz aller Kritik allemal, gewohnt kitschfrei und modern hart agieren Subway To Sally ohnehin wieder, und so werden Fans der Band über die ein oder andere schwache Nummer der sehr müden b-side dieses Machwerks wohl auch hinwegsehen können. Trackliste
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Reviews
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10.05: Subway To Sally @ Backstage, München |
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