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6.0
Ich gehöre zu wenigen Leuten, welche dem letzten Studioalbum "The Weight Of The World" einiges Gutes abgewinnen konnten, stellte selbiges doch so etwas wie eine bitternötige Rekonvaleszenz infolge des '99 Betriebsunfalls "Masterpeace" her. Kollege Tom, der damals wie heute die Sache anders sieht und das Produkt - im Kontext seines Review Inhalts - mit sieben Punkten relativ ungeschoren sausen ließ, wähnte sich erneut bestätigt. Aber seien wir uns doch ehrlich: auf derart glanzvolle Taten wie "Metalchurch", "The Dark" oder "Blessing In Disguise" könnten wir ewig warten - ergo: den "Painkiller" Effekt schaffen eben nur ganz wenige nach sooo vielen Jahren Business, gespickt mit Up's und Down's. Apropos Down, da eilten dem aktuellen Release ja noch zwei Hiobsbotschaften voraus: zunächst das Ableben von Originalsänger David Wayne (R.I.P.) und der Krankheitsbedingte Ausstieg von Powerdrummer Kirk Arrington (nach fast fünfundzwanzig Jahren Bandtreue!), der seine Sticks Jeff Plate von Savatage mit Wehmut übergeben musste. Somit scheint Gitarrist/Hauptsongwriter Kurdt Vanderhoof als einzig verbliebenes Urmitglied im aktuellen Line- Up auf.
Konnten sich die anderen, vergleichsweise kurz engagierten Members in kompositorischer Hinsicht entscheidend integrieren? Vermag "A Light In The Dark" den zuletzt eingeschlagenen Kurs sattelfest fortzuführen? Selbst wenn - finden jene, die das Kaptitel new Metalchurch eigentlich schon abgeschrieben haben, hierfür noch Interesse? Wird ob der tragischen Umstände Sänger Ronny Munroe seitens alteingesessener Fans mehr Loyalität zukommen? Fragen über Fragen, die mit einem pauschalen Nein zu beantworten sind. Denn es fehlt vorliegendem Songmaterial abermals die nötige Durchschlagskraft, das früher so stark ausgeprägte Charisma wie auch die zündenden Ideen, welche diese Kapelle einst so begehrenswert machten. Wobei das Startquartal "A Light In The Dark"/"Beyond All Reason"/"Mirror Of Lies" anhand einiger gelungener Hooklines und ein paar flotten Tempi Einsprengsel immerhin etwas aufhorchen lässt. Aber, so traurig das ist, geht im Folgenden auch schon das wertvolle Schießpulver flöten. So verfügen Tracks á la "Disappaer", "The Believer", "Pill For The Kill" oder "Son Of The Son" zwar über ein paar typische Band- Trademarks, können sogar nach mehrmaliger Einfuhr allerdings nie wirklich überzeugen, im Gegenteil - der Nachgeschmack bleibt bei fahl und trostlos. Und man fragt sich aufs neue: wo zur Hölle sind all die mitreißenden Riffs? Keine Spur. Wo diese tollen Refrains? Keine Spur. Wo jene berstenden Spannungsbögen, die in grauen Vorzeiten den Fan völlig in Ekstase trieben? Keine Spur. Der Zenit scheint endgültig überschritten. Sehr bedauerlich, aber selbst die Produktion, für die sich Chef Vanderhoof wieder verantworten muss, hat Null Biss und klingt viel zu platt (komisch, dass die letzten Jahres aus gekoppelte Presto Ballet umso knackiger ertönt!). Noch signifikanter wird dies in Gegenwart eines Remake des '86er Klassikers "Watch The Children Pray", der nicht annährend, obwohl hier bitte schon zwanzig Jahre dazwischen liegen, am Original kratzen kann. Wie meinte Munroe bei der letzten Scheibe nochmal? “The Weight Of the world – it´s upon your shoulders!“. Die Ironie des Schicksals. Nun ja, verehrte HM Gemeinde - dem Sprichwort, je älter der Wein, desto besser mundet er, wird die legierte Kirche aus Seattle anno 2006 nie und nimmer gerecht, vom "Painkiller" Effekt - ein ohnehin rares Vorkommnis - ganz zu schweigen. “Is there REALLY a light in the dark?“ muss man sich hier allen Ernstes fragen ... irgendwie will ich das alles nicht wahr haben ... und irgendwie muss ich dem Tom Recht geben ... und irgendwie freu ich mich nur meinen wohlverdienten Urlaub ... aber das ist eine andere Geschichte ... Trackliste
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Reviews
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