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9.0
Lange habe ich der Veröffentlichung des dreizehnten Rotting Christ-Album entgegen gefiebert. In Zeiten, in denen die meisten Bands es nicht mehr schaffen, spannend und packend zu agieren, sind waren bereits die letzen beiden Alben der Griechen überwältigend und überlegen. Beeindruckend, gewohnt packend und martialisch geleiten uns Rotting Christ nun endlich mit "In The Name Of God" wie Prediger in ihr neues Opus, um klarzumachen, dass sie ihre vereinnahmende Marschrichtung und ihre zeitgemäßen Soundcollagen aus Death- und Black Metal, Industrial, Gothic und cineastischer Größe konsequent weiter verfolgen.
Epochal, harsch und übermannend zelebrieren Rotting Christ ihre Soundwände auch auf "The Heretics" in eindrucksvoller Manier. Der Sound ist eine einzige Wucht. Monotone Klangkolosse, erdrückende Grooves, spoken Words und dunkle Vocals zieren die Songs und lassen die mystische Thematik mit all ihren altgriechischen und orientalischen Fragmenten, immer wieder so eindrucksvoll und martialisch klingen, als wären sie Teil pechschwarzer Propagandamessen. All die düsteren Chöre, die Frauengesänge und die cineastischen Einspielungen passen einmal wie die Faust aufs berühmte Auge, wenn die Tolis Brüder konsequent knorrige Härtner wie das FLAK-artig ballernde und mit russischen Vocals im Duett mit Irina Zybina gekrönte Epos "Vetry Zlye", oder ein nicht minder überwältigendes "Heaven And Hell And Fire" aus den Boxen donnern. Rotting Christ zeigen sich mit "The Heretics" wohl am Zenith ihres Schaffens. Unverkennbar, packend und vereinnahmend klingt ihre pechschwarze Kunst über volle Albumlänge nahezu makellos. "Hallowed Be Thy Name" und "Dies Irae" sind schleppend, düstere Monumente und trotz ihrer doomigen Gangart einfach nur beschwörend, finster und in aller Wucht und Härte absolut beeindruckend. Der geniale Übergang in ein hektisch bedrohliches, gebetsartig boshaftes "I Believe", das mit seiner aufwühlend beklemmenden Note den perfekten Tempel für einen der wohl besten Rotting Christ-Songs aller Zeiten erbaut. "Fire God And Fear" erdrückt einen geradezu mit seiner Wucht und seiner tiefschwarzen Aura. Gregorianische Chöre, das Voltaire-Zitat "Those who can make you believe absurdities, can make you commit atrocities und düstere Melodien, öffnen die Tore für ein geradliniges, fett groovendes Monster mit leichten Industrial Vibes, großartigen Gitarren und vereinnahmender Atmosphäre. Spätestens jetzt kann man sich "The Heretics" und seiner pechschwarzen Magie nicht mehr entziehen. Rotting Christ klingen überlegen, sakral und epochal und lassen mit "The Time Has Come" und dem ebenfalls absolut beeindruckenden "The New Messiah" gleich die nächsten beiden, aufwühlenden Übersongs vom Tabernakel prallen. Episch, packend, beinhart und sakral zwingen die Griechen mit diesen Klangkolossen spätestens jetzt jeden einzelnen Zweifler in die Knie, um beim gnadenlos stampfenden Finale "The Raven+ siegreich und triumphierend über ihre Opfer hinweg zu marschieren. Rotting Christ ziehen einmal mehr alle Register ihres Könnens. "The Heretics" ist beeindruckend und überlegen. Ein überwältigendes, vereinnahmendes und unendlich dunkles Gesamtkunstwerk. Martialisch, erdrückend, intellektuell und voll von gekonnt in Szene gesetzten Melodien und pechschwarzer Symbolik. "The Heretics" ist ein Manifest und schon jetzt der heißeste Anwärter auf den schwarzen Thron des Jahres 2019. Trackliste
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