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9.0
Es ist kaum gelogen, wenn man behauptet, dass Amorphis die vielleicht verläßlichste, konstanteste, ehrlichste und beste Metal Band der letzten zwei Dekaden sind! In beinahe unglaublicher Konstanz, mit unbeirrbarer Linie und mit einer nicht enden wollenden Kreativität, Energie und Klasse, veröffentlichen die Finnen im 2-Jahresrhythmus Weltklassealben. Immer einen Tick anders, immer eine Spur weiter entwickelt, aber immer typisch Amorphis. Mit dem letzten Putput "Circle" (zum Review) haben die Finnen in meinen Augen gar ihr bisheriges Meisterwerk und die perfekte Symbiose ihrer eigenen großen Geschichte abgelifert. Daran anzukommen ist schwer und das wird "Under The Red Cloud " vielleicht auch nicht ganz schaffen. Ein weiteres, absolutes Meisterwerk und eines der vielschichtigsten und allerbesten unter ausnahmslos bärenstarken Alben einer makellosen Diskografie, haben Amorphis aber neuerlich am Start.
"Under The Red Cloud" hat einmal mehr alles, was diese Band ausmacht. Die glorreichen Tage von "Tales Of A Thousand Lakes" und "Elegy" werden ebenso zitiert, wie die poppig, melancholische Note jüngerer Werke vor "Circle". Der stilvoll progressive Unterton ist immer präsent und unaufdringlich wie eh und je, die Pagan Melodien killen ebenso wie die Gitarrensounds oder so mancher Refrain und vor allem die herben, unfassbar energiegeladenen (schwarzmetallischen) Töne, die Ausnahmefronter Tomi Joutsen mittlerweile immer öfter zwischen seinen bärenstarken clear Vocals und Growls rauhaut, setzen manchen Songs endgültig die Krone auf. Dass Amorphis mancherorts endlich wieder mal auf orientalische Grooves zurückgreifen freut natürlich auch besonders. Die erhabene Keyboardmelodie und die zarten Gitarrenharmonien, die uns mit dem perfekten Titeltrack ist das mittlerweile zwölfte Amorphis-Album geleiten, machen es dem Fan der Band jedenfalls leicht, sich von Beginn an wohl zu fühlen. So klingen nur Amorphis. Das ist große Klasse zwischen Gefühl und Härte. Ein weiterer perfekter Song einer perfekten Band. Treibend, dynamisch und definitiv ein Hit. Großartig, aber nicht so überragend wie das folgende Highlight. "The Four Wise Ones" ist nicht nur eines der ganz großen Albumhighlights, sondern ohne Frage einer der heaviesten und stärksten Amorphis-Songs ever. Schwarzmetallische Gitarren, progressive Nuancen, unaufdringliche Folk-Note und derart mitreißende Melodien und Gesänge, dass es nur so eine Freude ist, sich von diesem Meisterstück eines Songs in die Knie zwingen zu lassen. Ein Wahnsinnstrack mit einer Atmosphäre, die einen nicht mehr losläßt! "Bad Blood" kann da trotz großartigem Ohrwurmrefrain nicht ganz mithalten. Ebenso wie die erste Single "Sacrifice" sozusagen Amorphis-Standardware mit Hitappeal, superben Melodien und bravouröser Laut/Leiste Dynamik zwischen MeloDeath und Dark Metal. Für 99% aller Bands der Welt unerreichbar genial, für Amorphis gewohnte Superlative. Aus diesem Muster bricht dann aber doch noch so einiges aus. "Death Of A King" mit seinem nicht enden sollenden orientalisch treibenden Monstergroove zieht einen von der ersten Sekunde an in seinen Bann, "Dark Path" zitiert die erhabenen Momente der Epik, die keine andere Band so atmosphärisch zu schlüssigen Songs bündeln kann, wie Amorphis. Mittendrin wieder fabelhaft diabolische Vocals, Melodien zum Niederknien und ein beinharter Groove, der unscheinbar brutal zu einem Überrefrain geleitet. Ein weiterer Monstersong und gemeinsam mit dem verspielten, nicht zuletzt durch die enorm geilen Flöten von Eluveitie's Chirgel und einem weiteren Monstergroove, unbändigen Livehit "Tree Of Ages", eines der absoluten Prunkstücke von "Under The Red Cloud" Amorphis zeigen dem Rest der Konkurrenz wieder mal ganz locker, wo der Hammer hängt. Keine andere Band hat diese Selbstverständlichkeit und Klasse, sich blindlings und vielschichtig zwischen verschiedensten Genres zu bewegen und gleichermaßen brutal wie gefühlvoll zu agieren. "Under The Red Cloud" ist ungemein abwechslungsreich und einmal mehr völlig zeitlos und erwachsen! Atmosphärisch und dennoch so energiegeladen, dynamisch und hart, dass man den Hunger und die Lust der Protagonisten darauf unkommerziellen Hmynen für die Ewigkeit schreiben zu wollen, förmlich spüren kann. Amorphis sind unantastbare Götter! Bessere Bands gibt es nicht. Bessere Alben auch nicht. "Under The Red Cloud" ist der erwartete Pflichtkauf und einer der erwarteten Anwärter auf das Album des Jahres. Meine absoluten Highlights unter zehn Klassesongs: "The Four Wise Ones", "Dark Path", "Death Of A King" und "Tree Of Ages". Trackliste
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Reviews
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