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7.5
Bei Black Label Society gibt es irgendwie mehrere Ansichtsweisen. Zakk hat massenhaft Fans, aber nicht alle verehren dieselben Akzente seiner Kunst. Während manche BLS-Fans die Frühwerke vergöttern, stehen andere auf die ruhigeren Töne aus dem Haus Wylde und Co.. Ich persönlich deklariere eindeutig "Mafia" und das letzte Studioalbum "Order Of The Black" als Highlights der Discografie des spuckenden Zottelbären. Ich liebe es eben, wenn Zak die Riffs braten lässt und so richtig Dampf am Kessel hat und genau deswegen tu ich mir mit "Catacombs Of The Black Vatican" anfangs doch eher schwerer als vermutet. Es lässt sich zäh an, wenn "Fields Of Unforgivenes" und "My Dying Time" mit schwermütiger Alice In Chains-Note im Einklang schleppen, während man zwangsläufig auf einen befreienden Emotionsausbruch hofft. Auch "Believe" macht da keine Ausnahme. Der neunten Black Label Society-Scheibe liegt offensichtlich eine monströse Melancholie zugrunde, die sie deutlich von ihrem Vorgänger abheben und die markant breitbeinige Schwanzattitüde, für die wir Zakk und Mannen so lieben, auch deutlich in den Hintergrund rückt.
Dafür, dass "Catacombs Of The Black Vatican" dennoch durch und durch Black Label Society ist, garantieren des Meisters Gitarrenspiel und seine geile Stimme. Zweistimmig Gesänge, viel frühe Black Sabbat-Vibes, viel staubiges US-Country-Blues-Flair und whiskeygetränkte Südstaatenattitüde sind es, die die neue Black Label Society durchziehen und sie mehr als erhofft in die Southern Rock Ecke drücken. Dafür, dass "Catacombs Of The Black Vatican" dennoch ein superbes Stück harter Rockmusik ist, garantiert die Klasse des Protagonisten und wenn man sich mal mit der nachdenklicheren Grundstimmung abgefunden und aufgehört hat, die fetten Biker-Brecher zu suchen, kann man das Album in seiner unscheinbaren Klasse auch richtig genießen. Die neue Black Label Society benötigt in jedem Fall einige Durchläufe mehr und ist für mich sicher kein Album für alle Tage. Die nachdenkliche Gelassenheit trotzt der Vehemenz des donnernden Vorgängeralbums und auch wenn ein Song wie "Heart Of Darkness" und das wuchtige "Damn The Flood" dann kurzerhand ein wenig offensichtlicher auf den Punkt kommen, sind es doch eher die intensiven und ruhigen Momente wie die bluesige Countryballade "Angel Of Mercy", die Ausrufezeichen setzen und den Gesamtkontext der Scheibe stimmig machen. Die neue BLS ist entspannt und nachdenklich, irgendwie trotz all der fetten Gitarren auch ruhig und introvertiert und keineswegs so breitbeinig cool wie vieles, das Zakk Wylde in der Vergangenheit vollbracht hat. Ein oder zwei echte Höhepunkte mehr hätten "Catacombs Of The Black Vatican" dann schon noch gut getan und hätten aus einem sehr guten, durch und durch amerikanischen Stück harter Rockmusik vielleicht ein herausragendes Werk machen können. So bleibt "nur" ein sehr gutes Black Label Society Album, das von seiner Atmosphäre, seinen coolen Gitarren und der superben, intensiven Stimme des Meisters lebt, seinen Vorgängern meiner Meinung nach aber nicht ganz das Wasser reichen kann. Hätte ich eine Südstaatenvilla mit Holzschaukelstuhl auf der Veranda, wäre "Catacombs Of The Black Vatican" wohl mein Whiskey-Sommeralbum 2014. Hab ich aber nicht. Trackliste
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Reviews
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