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8.5
Rotting Christ gibt es schon eine gefühlte Ewigkeit. Irgendwie immer ein Thema, aber nie in aller Munde treiben die Griechen nun schon seit 26 Jahren ihr Unwesen. Dass die Tolis-Brothers dabei schon beinahe alle Spielarten des extremen Metals ausgekostet haben, zeigt der musikalisch farbenfrohe Backkatalog. Mir persönlich liegt die rüde Grindcore- oder Black Metal Note der frühen Alben der Athener zwar reichlich fern, spätestens seit einer wirklich starken Liveshow vor einigen Jahren und seit ich mir die superben Werke "Theogonia" und "Aealo" genauer zu Gemüte führen konnte, hab ich Rotting Christ trotz des belämmerten Bandnamens fest am Programm stehen. Nun liegt mir also "Kata Ton Daimona Eaytoy" vor und eines steht fest: Die Scheibe enttäuscht zu keiner Sekunde. Rotting Christ fahren all das auf, was ich an ihnen lieben gelernt habe. Was die Griechen hier über volle Albumlänge mit konstanter Spannung zelebrieren, ist so was wie der perfekte Mix aus griechisch mystischer Folklore, düsterer Dark Metal Präsenz mit all ihrer choralen Opulenz, fett drückendem Death Metal und rabenschwarzer Black Metal Aura. Dabei sind Rotting Christ neuerlich unfassbar kreativ, exotisch und experimentell. Brutal harte Grooves, manchmal gar maschinell wie bei jüngeren Dimmu Borgir Brachialwatschn, fette Therion-Chöre- und treibende Rhythmen, werden mit melodischen Gitarren und dunklen Gesängen zu einem Klangcocktail vermengt, der von der ersten bis zur letzten Sekunde fesselt und beeindruck.
Dabei ist "Kata Ton Daimona Eaytoy" ebenso episch, wie brachial. Rotting Christ sind komplex und detailverliebt, rasant und mächtig zugleich. Griechen mit Wikingern zu verbinden ist Nonsens. Dennoch atmet die neue Rotting Christ mitunter die Rhythmik von Bands wie Naglfar und Emperor, denen man die Schlagmannwucht eines Langschiffes zuordnet und deren nordische Schwere und Kälte. Auch Ex Deo kommen einem kurz in den Sinn, wenn man sich durch bombastische Death Metal Kolosse kämpft, und dabei auch immer wieder an die mächtigen Samael denken muss. Das schwer bewaffnete "Cine Iuebste Si Lasa", das explosive "P'unchaw Kachun-Tuta Kachun" oder das wüste "Gilgames" sind Musterbeispiel dafür, wie man die Essenz rüden Death- und Black Metals mit Hochglanzsound, anziehender Dark Metal Harmonie und Wucht verbindet, um Brücken zu schlagen. "Kata Ton Daimona Eaytoy" ist ein musikalisches Abenteuer, bei dem es weniger um den einzelnen Song, als um ein komplettes, großes Ganzes geht. Ähnlich wie ihre Landsleuten von SepticFlesh mit ihrem großartigen "The Great Mass " Album haben Rotting Chris ein Werk am Start, das vor Spannung, Ideenreichtum und Details nur so strotzt und dabei dennoch zu jedem Moment erhaben, mächtig und absolut anziehend wirkt. "Kata Ton Daimona Eaytoy" ist kein Kindergeburtstag und entfaltet seine Größe auch sicher nicht beim ersten Hören. Absolut Klasse, verpflichtend und einer der ersten pechschwarzen Pflichtkäufe des Jahres ist dieses Album aber dennoch! Trackliste
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Reviews
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