HomeNewsReviewsBerichteTourdaten
ImpressumDatenschutz
Anmeldung
Benutzername

Passwort


Suche
SiteNews
Review
Nasty Savage
Jeopardy Room

Review
The Cure
Songs Of A Lost World

Review
Skid Row
Live In London

Review
Voodoo Circle
Hail To The King

Review
Aries Descendant
From The Ashes Of Deceit
Upcoming Live
Berlin 
Statistics
6683 Reviews
458 Classic Reviews
284 Unsigned Reviews
Anzeige
Cover  
Tiamat - The Scarred People (CD)
Label: Napalm Records
VÖ: 02.11.2012
Homepage | MySpace
Art: Review
Anderson
Anderson
(26 Reviews)
8.0
Nun liegt sie also vor: die neue Scheibe von Johan Edlund & Co, auf die Tiamat Fans über viereinhalb Jahre seit dem letzten superben Longplayer "Amanethes" warten mussten. Die Wartezeit hat sich gelohnt – so viel sei schon mal zu Beginn verraten, aber chronologisch:

Als Vorbote schickt man den Titelsong "The Scarred People" ins Rennen: wie von Leadsingles der jüngeren Tiamat Geschichte gewohnt, zündet der Track von Anfang an. Ein Hit in der Tradition der Auskopplungen der letzten Alben (vgl. "Vote For Love", "Cain", "Brighter Than The Sun").
Der Song weist eindeutige Sisters Of Mercy ("Temple Of Love") Reminiszenzen auf; ein leicht poppiger Ohrwurm, wie er auch von Paradise Lost zu seligen "One Second" Zeiten hätte stammen können, mit einer griffigen Keyboardlinie und wuchtigem Riff versehen. Dieser perfekte Einstieg ins Album wird keinen Tiamat Fan, der die Entwicklung der Band seit "A Deeper Kind Of Slumber" mitgemacht hat, enttäuschen.
Danach geht’s weiter mit "Winter Dawn" – es regiert das Midtempo und bleibt - wie nicht anders zu erwarten - düster. Im Fokus steht ganz klar Johan Edlunds Gesang und der sorgt für die typische sakrale Tiamat-Stimmung. Der Chorus ist sehr catchy gehalten und generell würde die Nummer auch eine gute Single abgeben.
Sprechgesang, Keyboardgewaber und gesampeltes Frauengeschrei dann bei "384 –Kteis"; der Song dümpelt etwas belanglos vor sich hin und ist nicht gerade mit Eingängigkeit gesegnet. Da ist man eindeutig besseres gewöhnt. Dafür läuft die Band bei "Radiant Star" zur (Höchst-)Form auf. Schleppende, doomige Nummer mit Akustik-Gitarre und Keyboard Passagen. Und endlich lässt Edlund dann in der letzten Minute des Songs die Gitarre in bester Pink Floyd Manier wieder singen – dieses mittlerweile sehr lieb gewonnene Stilmittel darf auf keiner der letzten Platten fehlen – Gänsehaut!

Atmosphärisch geht’s weiter: "The Sun Also Rises" ist eine dieser unwiderstehlichen, langsamen Tiamat Songs, die sich vehement ins Ohr schrauben. Auch hier setzt die Leadgitarre erneut diese süchtig-machenden Akzente. Damit ist bereits die Hälfte der Spielzeit erreicht und das mit Sprachfetzen angereicherte eineinhalb-minütige Instrumental "Before Another Wilbury Dies" fungiert als Trennung zwischen ersten und zweitem Teil der Platte.

"Love Terrorists" wäre wohl auch wieder so ein "The Scarred People" Single-Kandidat gewesen, wenn er denn etwas geradliniger und schlüssiger daherkommen würde. So ist es einfach ein sehr düsterer, eingängiger Tiamat-Song, der gekonnt alle Trademarks der Band verbindet (inkl. melodischem, ausuferndem Solo zum Ende). Fast schon (ungewohnt) fröhlich und lebensbejahend der nächste Track: "Messininan Letter". Hätte 1:1 auf "Amanethes" stehen können – mutige, wundervolle Ballade mit floydigen Gitarren. Es gibt wohl nicht viele Tiamat Songs, in deren Lyrics das Wort "happy" vorkommt. Das Tempo zieht in weiterer Folge mit "Thunder&Lightning" leicht an; unspektakuläre, etwas banale Nummer – verzichtbar. Vogelgezwitscher und Akustik-Gitarre eröffnen "Tiznit" – klar, das schreit nach "Wildhoney" - ist aber "leider" nur ein weiteres Instrumental, welches das Finale in Form von "The Red Of The Morning Sun" einläutet.

Wie gerne hätte ich jetzt von einer anschließenden Über-Nummer berichtet, die das Album in Gänsehaut-fördernder Art und Weise abrundet; die ist es aber leider nicht geworden - lediglich ein üppig arrangierter, aber keineswegs magischer Track, der das insgesamt neunte Studioalbum beschließt.

Fazit: "The Scarred People" ist ein solides, größten Teils im Midtempo angesiedeltes und in den besten Momenten weiteres tolles Werk von Edlund, Iwers und Sköld, das die Tradition der letzten Alben konsequent fortführt. Die hypnotische Intensität und Magie des unmittelbaren Vorgängers "Amanethes" oder gar "A Deeper Kind Of Slumber" wird zwar meiner Meinung nach nicht erreicht, aber mit einem todsicheren Hit, vier überdurchschnittlichen Nummern, zwei Instrumentals und leider auch ebenso vielen Ausfällen kann man das Album verglichen mit dem Backkatalog auf jeden Fall auf Augenhöhe von "Skeleton Skeletron" oder "Prey" einordnen.

Trackliste
  1. The Scarred People
  2. Winter Dawn
  3. 384 - Kteis
  4. Radiant Star
  5. The Sun Also Rises
  6. Before Another Wilbury Dies
  1. Love Terrorists
  2. Messinian Letter
  3. Thunder & Lightning
  4. Tiznit
  5. The Red of the Morning Sun
Mehr von Tiamat
Nasty Savage - Jeopardy RoomThe Cure - Songs Of A Lost WorldSkid Row - Live In LondonVoodoo Circle - Hail To The KingAries Descendant - From The Ashes Of DeceitDevin Townsend - PowernerdCleanbreak - We Are The FireUnto Others - Never, NeverlandHouse Of Lords - Full Tilt OverdriveVictory - Circle Of Life
© DarkScene Metal Magazin