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8.0
Bereits Gerd Steinbäcker hat in einem seiner Meisterwerke die alte Hader "Das sind die Tag' " beklagt. Es gibt sie einfach, diese nebelverhangenen Stunden im Leben, in denen einem üble Sachen durch den Kopf gehen, in denen einen Ängste umgarnen und in denen einem die Welt Grau in Grau zu Füßen liegt...
Von solch einem Tag will ich euch heute erzählen, denn es mag wirklich was bedeuten und wahrscheinlich echt mit Luggi Luzifer zugehen, wenn sich gerade in meinem, von Dämonen und Teufeln ach so rein gehaltenen Haushalt, in meiner nach außen hin so heilen Musikwelt, die Pforten der Hölle zum ohralen Inferno öffnen und in Folge eine willenlos vor dem Schreibtisch kauernde Gestalt die Zeilen zur neuen Höllenausgeburt von Decide in die Tastatur klopft. Gefoltert, geschlagen und malträtiert winden sich nun also meine Finger zu den Klängen von "To Hell With God" und noch während ich meine Augäpfel immer wieder dabei ertappe, wie sie unentdeckt, und immer noch voller Hoffnung, versuchen auf das pralle Artwork zu schielen, um erleichtert fest zu stellen, dass wir hier nicht die neue Deicide, sondern einfach nur seinen durch und durch christlichen 80er Gegenpart "To Hell With The Devil" von Stryper anhören müssen, nimmt das Verhängnis bereits seinen Lauf. Noch während der Unmut die eine Hirnhälfte peinigt, steuert die andere direkt in ihr Verderben und animiert die Gliedmassen dazu, im Einklang mit dem höllischen Getschepper zu vibrieren. Wir finden uns immer mehr mit der Situation ab, die Masken fallen zu Boden und wir lassen uns in brutalster Manier und in voller Lautstärke vom "Till Death Do Us Part" Nachfolger durchrümpeln. Wir geben uns der neuen Deicide mit Haut und Haaren hin, und das neue Album der US Legende weiß die Situation schamlos auszunutzen. Geradlinig und auf den Punkt geknüppelte Death Metal Hämmer wie der Titelsong sind einfach zu treffsicher um sich ihnen entziehen zu können. Man mag zu Deicide stehen wie man will. Was sie machen hat Durchschlagskraft und definiert groovigen, mit diabolischen Texten blutverschmierten High Speed Death Metal alter Schule. Dafür hat auch "To Hell With God" genügend Beweise im Körbchen. Das verdammt breitspurig daherkommende Doppelbassgewitter "Save Your" oder die mit feinen Thrash Riffs versehenen Magen-Darm-Spülungen "Witness Of Death" und "Conviction" sind in jedem Fall alles andere als laue Lüftchen in der Brise der Anarchie. Fucking Glen meint es seit jeher Ernst, und auch wenn er gehörig einen an der Waffel hat, weiß er noch heute ganz genau, wie er die Horden der Hölle zu bündeln hat um ein brutales Black/Death Inferno zu entfachen. Mich persönlich dünkt die Sache mit zunehmender Dauer zwar ein wenig langweilig, wenn "Evil-B" und seine Reiter der Apokalypse aber in solch beeindruckend fieser Art und Weise über mich hereinfallen, wie beim Riffgewitter "Angels Of Hell", "In The Darkness You Go" oder beim erhabenen Finale "How Can You Call Yourself A God", dann erhebe selbst ich mein Kreuz und erteile die Absolution. Ein Album wie "To Hell With God" ist genau eines jener Exemplare, die es immer wieder schaffen, selbst die "saubersten" Kollektionen zu untergraben. Alben denen es trotz ihrer widerlichen Aura und ihrer kopflosen Inhalte gelingt, allein aufgrund ihres vehementen Gerümpels zu beeindrucken und die dabei nicht mal vor der White Metal Ansiedlungen einer Plattensammlung zurück schrecken, um ihre wenigen Gleichgesinnten zu entdecken. Ja ich gebe zu meine Seele bereits öfter anonym und ohne meinen echten Namen zu nennen an den Teufel verkauft zu haben und ja, ich gestehe: Bereits "Once Upon the Cross" war ein amtlicher Ballermann, der sogar in meiner Vinyl Welt überleben konnte, ohne dass ihm das Kruzifix in die Schellackwirbel gefahren ist. "To Hell With God" ist nun also ein Album gleichen Kalibers und eine jener Schwarzwurzeln deren Chancen auf Herberge im Chefbüro sehr gut stehen. Deicide gewinnen hier und heute keine Innovationspreise, aber selbst von meiner christlichen Seele und trotz der Tatsache, dass Glen Benton wohl einer der asozialsten und primitivsten Typen der Szene ist, muss man für Fans der Band und für alle Freunde teiflischen Death Metal Gewitters die totale Vergebung der Sünden ausrufen und einen Freifahrtschein Richtung Hölle ausgeben. Trackliste
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Reviews
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