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8.5
Wann Dunkelfürst Glen Benton und seine drei Getreuen aus der Unterwelt empor kriechen, um neue antiklerikale Hymnen an der Peripherie abzufeuern, dann kribbelt es bei den Death Metal Fans aller Herren Länder - im wahrsten Sinne des Wortes - höllisch. Dieses Phänomen lässt sich anhand des 1990 erschienenen Debütalbums (zum Classic) auch recht leicht erklären. Seit der 2004er Ohrfeige "Scars Of The Crucifix" haben die Mittvierziger bis auf Ausnahme von "Til‘ Death Do Us Part" wieder erstklassige Scheiben aus dem Höllenschlund gespuckt, wovon das 2006er Masterpiece "The Stench Of Redemption" sicher das Highlight neben den ersten beiden, auf ewig unerreichten Satanswerken ("Deicide" & "Legion") markiert.
Auf dem elften Fingerzeig gegen den Allmächtigen samt Bodenpersonal geht es ähnlich dem Vorgänger "To Hell With God" derbe und in einem wahren Geschwindigkeitsrausch zur Sache. Na gut - Was sonst? Doch trotz des Ausreizens der härtetechnischen Maxime haben es Deicide auf fast unerklärliche Weise geschafft, dem jeweiligen Song ein bestimmtes Maß an Wiedererkennungswert zu injizieren, was in jedem Fall den befreit aufgeigenden Herren an den Klampfen – nämlich Jack Owen (ex- Cannibal Corpse) und Neuerwerbung Kevin Quirion (ersetzt Ralph Santolla) – zu verdanken ist, deren wahnwitzige Soli sich wie flüssiges Blei der jeweiligen Umgebung anpassen und einfach nur entzücken. Gleich der Einstiegs-Dreier "In The Mind Of Evil"/"Thou Begone"(geilst!)/"Godkill" kommt einem wüsten Donnerschlag nahe, welcher sich unerwartet traditionell entblöst, aber keineswegs einer Selbstkopie gleich zu setzen ist. Im Überschall werden da mitunter Riffs und Beats abgefackelt, die einem kaum Zeit zu Verschnaufpausen gönnen - so wollen wir das! Diese keineswegs selbstverständliche, regelrecht spürbare Euphorie trifft weniger auf die ohnehin hohen technischen Fähigkeiten, als auf die zünftigen Songwriting-Qualitäten zu, bei der das Quartett förmlich über sich hinaus gewachsen ist. Denn sonst ließen sich (partielle) Midtempo-Granaten im Stile von "Beyond Salvation" und "Trample The Cross" kaum erklären, bzw. darf man ein derart heraus funkelndes Perfido-Manifest à la "Even The God Can Bleed" bitte nicht als reines Zufallsprodukt deklarieren. Wann überhaupt, wären erst gegen Ende bei "Fallen Silence"/"Light Of Christ" leichte Ermüdungstendenzen in kreativer Hinsicht zu enttarnen, was im Endeffekt egal ist, weil das Hyperspeed-Spektakel "End Of The Wrath Of God" - quasi das "Damage Inc." auf "In The Minds Of Evil" - jede noch so verschlafene Wanze aus der kleinsten Nische rüttelt, um sie anschließend mit gefühlten 250 bpm zu terminieren. Die elf Be(n)ton-Watsch'n auf "In The Minds Of Evil" bieten – „Gott sei Dank“ – nichts wirklich neues, was das Urvertrauen zur seit rund 25 Jahren lärmenden Florida Formation lediglich untermauert: Frontmann/Bassist Glen "Evil" B. kotzt und bellt alles raus, dass sogar dem Leibhaftigen ganz anders wird, bzw. Drum-Vieh Steve Asheim nagelt in altbewährter Weise von eruptiven Groove-Parts hin bis zu apokalyptischen Blast-Gewittern, wo man am Ende nichts außer eine Schneise der Verwüstung sichtet. Auch sollten die zuvor erwähnten Six-Stringer und deren Input gehuldigt werden, weil sie ganz einfach eine fast verloren geglaubte Beherztheit zurück gebracht haben. Klare Sache - Für mich der schärfste Teufelsroller seit dem besagten "The Stench Of Redemption" und somit eine verflixt ernstgemeinte Empfehlung an die treuen Genrefans! Trackliste
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Reviews
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