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Verdammt soundtracklastig starten Blind Guardian in ihr mittlerweile neuntes Studioalbum. Die Welt verändern ist sicher nicht mehr das Ziel einer Band die mittlerweile Kultstatus hat und eigentlich tun kann was sie will. Der durchaus positive Grundsatz, den die Herren auf "A Twist In The Myth" eingeschlagen haben, wird aber erfreulicherweise fortgeführt. Das effiziente Songwriting wird weiter verstärkt, der Metal wieder deutlicher gepriesen. Die moderne Note des Vorgängers hingegen wird zurückgeschraubt und so ist "At The Edge Of Time" ist ein verdammt typisches Blind Guardian Album, ohne Störfaktoren, dafür aber mit einem echten und höllisch geil integrierten Orchester.
Alle Trademarks die die Barden auszeichneten sind vertreten und auch wenn die Zeit wüst in die Nacken pfeffernder Speed Metal Hymnen lang vorbei ist, wird Metal wieder größer geschrieben, Eingängigkeit und Atmosphäre nicht mehr zu Lasten ausufernder Arrangements geopfert . Die Zeiten des Bombast-, Aufnahmespuren und Produktionsoverkills scheinen endgültig vorbei. Blind Guardian konzentrieren sich auf das was sie wohl am Besten können. Bombastisch arrangierte Metal Songs mit hymnischen Gesangslinien, eingängigen Refrains und verdammt viel mittelalterlicher Fantasy Attitüde. Bereits der Opener "Sacred Worlds" erfreut mit tollen Arrangements, metallischem Gerüst und songdienlichem Bombast. Der Soundtrackflair von "At The Edge Of Time" ist überaus präsent aber unaufdringlich. Die Songs an sich sind in ihrer Gesamtheit vielleicht das stärkste Material seit "Imaginations From The Other Side" und das Album wohl das beste seit 1995! Auch wenn ich mit den hohen Schreien von Hansi K. bis heute nicht wirklich warm werde, muss ich als ehemaliger BG-Maniac, der dieser einst so energetischen Band seit "Nightfall In Middle-Earth" nie mehr uneingeschränkt folgen konnte, absolut den Hut ziehen. Es tut gut hart hymnische Fantasy Metal Songs wie "Tanelorn (Into The Void)", das vor im Gitarrenbereich an Speed Metal Frühtaten erinnernde "Ride Into Obsession" oder ein sehr knackiges " A Voice In The Dark" zu hören. Es ist nahezu packend, sich bombastische Momente wie "Road Of No Release", den akustisch und mehrstimmig arrangierten Mittelalterohrwurm "Curse My Name", die Ballade "War Of The Thrones" oder das hymnische "Control The Divine" anzuhören. Selbst das große Finale verdient das Prädikat Wertvoll. Hollywood Metal made in Germany. Orientalisch angehaucht und dennoch urtypisch beschließt " Wheel Of Time" ein überaus starkes Blind Guardian Album, das schon beim ersten Mal zündet und mit all seinen unaufdringlichen Details dennoch Langzeitwirkung garantiert. Natürlich kann und darf man sich kein neues "Tales From The Twilight World" (zum Classic) oder "Somewhere Far Beyond" erwarten. Diese unbekümmert nach vorne gehenden Glanztaten sind endgültig vorbei. Ob hingegen die Zeit von Blind Guardian vorbei ist kann ich nicht beurteilen, wage es aber zu bezweifeln. Die ersten vier Alben der Barden bleiben für zwar weiterhin unerreicht, "At The Edge Of Time" ist jedenfalls ein mehr als deutliches Lebenszeichen einer der eigenständigsten Metal Bands die Europa je hervorbrachte und sollte eigentlich für jeden Blind Guardian Fan was zu bieten haben. Mehr muss ich nicht sagen, da beim "A Twist In The Myth" Review eh schon alles gesagt wurde. "At The Edge Of Time" ist die perfekteste Symbiose aus echter Orchesterarbeit und Metal, die ich seit Langem gehört habe und diese neue Scheibe ist viel viel mehr als man sich von Blind Guadian erhofft hat. Trackliste
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Reviews
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