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9.5
Knapp ein Jahr nach dem tragischen Tod von Sänger Mike Baker kehren Shadow Gallery (ohne Frage eine meiner meistgeliebten Prog Bands ever) nun also tatsächlich mit einem neuen Album zurück und die Spannung, das Kribbeln sind fast unausstehlich. Wie würden Shadow Gallery nun klingen, würden die Künstler einen Stilwechsel unternehmen um nicht an ihrer Vergangenheit gemessen werden zu müssen, und die Hauptfrage für all die Fans war wohl ob und wie Shadow Gallery ihren verstorbenen Ausnahmesänger ersetzen könnten. Und genau an jenem Punkt kann man getrost entwarnen. Brian Ashland, der neue bislang unbekannte Shouter hat zwar erwartungsgemäß nicht das ungeheuer charismatisch und gefühlvolle Timbre eines Mike Baker und klingt mancherorts rauer, andererseits schafft er es aber melodisch und klar wie ein junger Geoff Tate zu tönen und fügt sich somit mit seiner enorm variablen Stimme perfekt in die Harmonie und Schönheit der neuen, durchwegs hochkarätigen Songs ein.
Im Vergleich zum Vorgänger "Room V" orientieren sich Shadow Gallery obendrein mehr denn je an ihrem absoluten Meisterwerk "Carved In Stone" (zum Classic) und auch wenn sich "Digital Ghosts" ein wenig düsterer präsentiert dominieren immer noch wunderschöne Songs, progressiv und eingängig zugleich, traumhafte Harmonien und spätestens bei den ersten mehrstimmigen Chören klingen Shadow Gallery genau so charismatisch und unverkennbar wie eh und je. "Digital Ghosts" ist ein Weltklassealbum, wie ich es in dieser Form nicht erträumt hätte! Bereits der monumentale Opener "With Honor" bietet die ganze Palette der Kunst, die diese Band ausmacht. Tolle Stimmungswechsel, traumhafte Instrumentalparts und eingängige Gesangslinien. Höchst erhaben, ungeheuer packend und dicht und ebenso wie das im Duett von Bassist Carl Cadden-James und Syspyre Sänger Clay Barton vorgetragene "Venom", die traumhafte Ballade "Pain", ein atmosphärisches "Strong" (mit einem ungeheuer gut agierenden Ralf Scheepers von Primal Fear am Mikro) oder die beiden finalen Miniepen absolut herausragend, fesselnd und verführerisch schön. Dieses wunderbare Werk ist neben dem neuen Redemption Meisterstück (zum "Snowfall On Judgement Day" Review) das Prog Highlight des Jahres, denn ebenso wie die Band um Fates Warning Ausnahmestimme Ray Alder verstehen es auch Shadow Gallery filigran progressive Songs fernab aller anstrengend ausufernden Instrumentalwichsereien zu erschaffen, die rasch ins Ohr gehen und selbst nach dem x-ten Durchlauf immer noch großartige Details offenbaren. "Digital Ghosts" ist eine der ganz großen und wohltuenden Überraschungen dieser Tage. Dieses perfekt produzierte Album ist Salbei auf den offenen Wunden all jener, die so wie ich immer noch Ausnahmestimme Mike Baker nachtrauern, die uns leider vor einigen Monaten im Alter von 45 Jahren verlassen hat. Hier wird diesem großartigen Künstler ein absolut würdiges Erbe ans Grab gestellt, das keinen Fan der Band enttäuschen wird! "Digital Ghosts" ist ein weiteres Meisterwerk aus dem Hause Shadow Gallery! Trackliste
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Reviews
30.05.2005: Room V (Review)05.04.2005: Carved In Stone (Classic) 31.01.2002: Legacy (Review) News
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05.02.2010: Ein Ende der Band war nie ein Thema! |
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