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Wir schreiben das Jahr 1987, Tage in denen Neo-Mumie, Facelifting Ikone und Ausnahmesänger David Coverdale noch rundum knackig und voll von kreativer Anbetungswürdigkeit war und in denen er seine – 1976 gegründete und von Beginn an weltweit erfolgreichen - Whitesnake mit dem mittlerweile achten Studioalbum zu neuen Ufern, in noch größere Dimensionen und den absoluten Rock Olymp losten sollte.
Bei einer Institution wie Whitesnake muss man aber dennoch kurz ein wenig zurück blicken. Im Jahre 1984 steht die Band kurz vor dem Aus. Trotz großer Alben und einer nicht minder erträglichen Zeit als Frontman von Deep Purple steht Coverdale Mitte der 80er mit ernsthaft angeschlagener Stimme und zerfallenem Line Up dar. Zudem sieht er sich nach der Trennung von seinem Management vorm finanziellen Bankrott. Er packt sich aber bei den Eiern (die mittlerweile Schauspielerin Tawny Kitaen gehören, die sich auch in einigen der anstehenden Videos rekeln soll) und wendet sehr viel Zeit für neue Songs auf um im Jahre 1987 mit einem neuem all-star line up und einem absoluten Paukenschlag eines Comebacks und dem unumstrittenen Meisterwerk seiner Karriere wie ein Phönix aus der Asche zurückzukommen. Standen die ersten Alben die der begnadete Songwriter und Fronter mit seiner weißen Schlange kreierte noch massiv im „Schatten des Blues“, so weht auf "1987" ein deutlich anderer Wind. Die überaus organische Wärme der Frühwerke wird reduziert und durch eine fetter, härter und modernere Produktion ersetzt. Whitesnake sind ohne Frage immer noch bluesig angehaucht, trumpfen jedoch mit einer bis dato nicht geahnten Hard Rock Kante, fernab aller R&B Einflüsse auf, die ihren Sound in völlig neue Sphären katapultieren sollte. Coverdale beweist geniales Gespür, erschafft die perfekte Mischung aus vertrackten Momenten, großartigen Hard Rock Songs und eingängigen Balladen fernab billiger Kitschkorsetts. Das Led Zeppelin artige Monument "Still Of The Night" eröffnet "1987" wie ein Urknall. Hart, sperrig und bombastisch arrangiert offenbart sich ein Gottsong, der mit seiner unaufdringlichen Klasse wohl die Herzen aller Fans niveauvoller Gitarrenmusik erwärmt. Whitesnake machen alles richtig! Mit "Crying In The Rain" und "Here I Go Again 87" finden sich zwei "Saints & Sinners" Nummern in aufgemotzt neuem Klangkleid wieder, die ihre Originalversionen wie vertrocknetes Laub im Schatten ihrer Macht liegen lassen. Stadionhits wie "Give Me All Your Love", "Straight From The Heart" oder "Bad Boys" bringen mit ihrem bodenständigen Groove, ihrer unabnützbaren Tightness und den sensationellen Refrains vom Stadion bis zum Bierzelt alle Venues vom Butterbichl bis zu den Hollywood Hills zum Kochen und wessen Lady bei entkalkenden Wasseraufbereitungsballaden wie "Looking For Love", "Is This Love" oder "Don’t Turn Away" die Schenkel nicht lockert und Durchfluss in die spröden Röhren bringt, dem sei der Abwasserinfarkt ausgerufen und geraten die Verschrottungsprämie anzufordern. (Vorbeugen ist besser als heilen!) Viel besser kann man Eingängigkeit und musikalischen Anspruch kaum verbinden und so schaffen Whitesnake im perfekten großen Ganzen die unumgängliche Ausgangslage für den verdienten kommerziellen Sprung zu den Größten des Rock Business und ein Album, das sich bereits im Erscheinungsjahr über 7 Millionen Mal verkaufen sollte und bis heute allein in den USA 12 Millionen Käufer fand. An einem stilvoll, selbstsicher und erdigen Stück Genialität wie diesem kann man gar nicht vorbei. "1987" ist ein perfektes Stück Musik, eines der kommerziell erfolgreichsten Hardrock-Alben aller Zeiten und David Coverdale und Whitesnake haben sich spätestens mit diesem Jahrhundertwerk ein Denkmal gesetzt und ihren Platz am runden Tisch der G8 Rockikonen auf ewig sicher. Trackliste
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Reviews
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