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6.5
Erstmals habe ich nun also die “Ehre”, mich mit einem Werk von MY DYING BRIDE auseinander zu setzen und ich muss von vornherein gestehen, dass ich mich der vielerorts so bejubelte musikalische Weg der Briten bislang, ja bis heute, eher kalt gelassen hat und daran kann auch der bislang neunte Output sicher nix ändern.
Eigenständig, traurig und in gewisser Weise morbid ist sie zweifelsohne, die Welt in die der Hörer auf „A Line Of Deathless Kings“ geleitet wird. „To Remain Tombless“ verführt von Beginn an mit schwarzgekuttet düsterer Klanglandschaft in schleppende, nicht immer leicht nachvollziehbar und verdauliche Sphären. Angenehm hartes Riffing weiß positiv zu verzaubern, dämmrig neblige Klangcollagen voll düsteren doom Hauches sind es, die ein homogenes Werk dominieren, das wie eh und je von der nicht mehr ganz so schwülstig und weinerlichen, jedoch immer noch gewöhnungsbedürftigen Stimme Aaron’s in die Tristesse geleitet wird. Überlang monotone Epen der Schwermut („L’Amour Detruit“, „I Cannot Be Loved“) triefen nur so vor melancholischer Tragik, während andere Nummern („The Blood, The Wine, The Roses“) gar in leicht verdauliche und geradlinige Gothic Metal Kost voll Emotion abdriften. Immer wieder glaubt man erstrebenswertes zu erhaschen, ab und dann meint man gar einen kleinen Hit zu vernehmen, in Summe bleibt – trotz aller guten Fragmente – aber ein Album, das konstant hohes Niveau, jedoch keinerlei herausragenden Momente bieten kann und leider sehr nebensächlich und lethargisch ohne wahre Höhepunkte vorbeistreift wie ein laues Lüftchen. „A Line Of Deathless Kings“ erfordert einige Durchläufe, aber selbst wenn man das angenehm harte und im Grunde sehr melodische Werk gut heißt, kann man nur selten von ganz großen Taten erzählen. Sicher ist dies kein schlechtes Album und ohne Frage sind die Briten alles andere als ein schlechter Vertreter ihrer Zunft, weltbewegende Stücke klingen aber sicher anders. MY DYING PRIDE waren nie eine Band, die mich sonderlich beeindrucken konnte und genau daran ändert dieses durchschnittliche Album rein gar nix. Wenn ein derartiger B-doom release obendrein aber zeitgleich mit einem lang ersehnten Werk der DOOM GÖTTER SOLITUDE AETURNUS erscheint, ja dann kann man einfach nur von großem Künstlerpech sprechen, denn gegen ein Werk der Klagetitanen aus Texas wirkt solch ein Möchtegerntrauerwerk aus England – trotz allen Anspruchs – so beängstigend und traurig wie ein im Dünndarm verfangener Weizenschas am Faschingsdienstag... Trackliste
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Reviews
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