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Stuck Mojo, Volbeat
18.10.2008, Conrad Sohm, Dornbirn 
 
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Bereits Anfang dieses Jahres stand fest, dass die anstehende Volbeat Konzertreise ein Fixpunkt für jeden Rock und Metal Fan sein würde. Spätestens nach Release des Killeralbums "Guitar Gangster & Cadillac Blood" wurde meine These bestätigt, dass diese Reise wohl vielleicht die letzte sein würde, die den dänischen Überflieger-Act in kleinere Clubs führt. Volbeat haben mit ihrem dritten Album eindrucksvoll bewiesen, dass sie der momentan heißeste Act der hart rockenden Szene und für größere Aufgaben gerüstet sind. Dieses Band wird früher oder später in Stadien spielen, daran führt kein Weg vorbei und dieses Gefühl, diese Vorhersehung untermalte auch der heutige Ausflug höchst eindrucksvoll.


Es ist ein traumhafter Herbsttag, als sich das Darkscene-Mobil von Rock-City-Innsbruck aus über die Panoramastraße des Arlbergs schlingelt. Perfekter könnte man die farbenprächtige Zeit kaum nützen. Herrliche Kulisse, super Stimmung und die Aussicht auf eine schweißtreibende Clubshow der coolsten Band der Stunde zeichnen allen Insassen ein breites Grinsen ins Gesicht, das nicht mal die (fast schon obligatorische) Organstrafverfügung auf halber Strecke brechen kann. Die Laune ist ungetrübt, als man in der durchaus als „ein wenig entlegen“ zu bezeichnenden Location des Conrad Sohm ankommt, das sich trotz sonderbarer „Einlassgepflogenheiten“ (man muss bis 20:00 „bierlos“ vor der Halle warten, bis man rein darf) und der Tatsache, dass man wohl das ein oder andere Ticket mehr verkauft hat, als das Fassungsvermögen zulassen will, als ziemlich geiler Club für Konzerte klein bis mittlerer Größenordnung herausstellt. Dennoch kocht die Menge an diesem Abend bereits von der ersten Sekunde an. Auch wenn das Package der Tour auf den ersten Blick ein wenig sonderbar und übermäßig stilvielfältig anmutet, darf man Volbeat dazu gratulieren, denn mit dem US-Crossover-Urgestein Stuck Mojo und der Deutschpunk Truppe Serum 114 am Billing setzt man ein überdeutliches Zeichen für all jene Idioten, die bei der letzten Konzertreise der Dänen – vor allem in Deutschland – immer wieder auftauchten und glaubten, eine neue Band für sich entdeckt zu haben, die im Grunde so gar nix mit ihnen gemein hat. So ist Dornbirn heute absolut Glatzenfreie Zone und der bis unter die Decke gefüllte Club bereit für die Helden der Nacht.

Serum 114

Die nach Stanley Kubrick’s Klassiker "Clockwork Orange" benannten Deutsch-Punks Serum 114 werden von einigen Zeugen anfangs wohl überkritisch betrachtet, bringen die Menge aber schnell auf ihre Seite. Die überzeugend, intensiv und höchst energiegeladen dargebotene Punk Chose der vier Rhein-Hessen kracht ordentlich ins Gebälk, Songs wie "111", "Seid ich bereit" oder "Adrenalin" können trotz, oder gerade wegen deutlicher Affinitäten zu den 80er Großtaten der Toten Hosen restlos überzeugen und mit einer eingedeutschten Version des Social Distortion Smashers "Trough These Eyes" kann man sowieso nur gewinnen, zumal wohl 80% des Publikums eh keinen Schimmer hat, dass die Nummer von Mr. Ness & Co. Stammt. Am Ende bekommen Serum 114 ihren verdienten Applaus und sogar einiges mehr, als man als Opener solcher Shows im Normalfall erben darf.
Coole Band, coole Show!

Stuck Mojo

Eingeläutet vom vielleicht besten Intro der Musikgeschichte, getragen von Pink Floyd’s "Another Brick In The Wall Part I" (ich gestehe "In The Flesh" vom gleichnamigen Überwerk ist wohl ebenso genial) steigen Stuck Mojo in ihren knapp 45-minütigen Set. Angeführt vom 150 Kilo Koloss „Lord Nelson“ bieten Rich Ward & Co. eine musikalisch, wie auch bewegungstechnisch perfekte Show, deren Hauptaugenmerk, soweit ich das als „Nichtkenner“ der Diskographie behaupten kann, eher auf den neueren Releases liegt. Egal, die Menge geht ebenso höllisch ab, wie die Band, Crowdsurfer, Stagediver und diverse Mitsingspielchen sind deutliche Zeichen für einen mehr als gelungenen, sehr harten und intensiven Auftritt der Rap-Metaller. Spätestens bei "Southern Pride" schwebt erstmals richtiges „Hitflair“ durch den Saal und wird abermals deutlich, dass Stuck Mojo weit mehr sind, als ein gedulteter Support für den heutigen Headliner. Ich bin zwar auch nach dieser Show kein Fan der Crossover-Amis, objektiv muss man aber ganz klar von einem coolen Auftritt und einer geilen Live Band erzählen, die Stimmung macht und mit gehöriger Spielfreude agiert.
Schade eigentlich, dass genau mit "Pigwalk" der so ziemlich einzige Song der Jungs gefehlt hat, der auch meiner Wenigkeit wirklich gefällt. Aber egal…



Volbeat

Um Punkt 23:15 ist dann Schluss mit aller Skeptik! Volbeat betreten die Bühne des mit geschätzten 500 Nasen bis zum Bersten gefüllten Clubs um in einen perfekten und einfach nur Spass machenden Set zu rocken. Der kollektive Starkstromexzess wird ausgerufen, Jonny Cash und Elvis muss noch im Himmel der Lümmel wackeln, wenn diese Band die Bretter in Schutt und Asche legt. Harre fliegen, Hüften schwingen, Knöchel wippen und Beine recken sich in die Höhe. Volbeat live, das ist Adrenalin pur, Rock N Roll Party auf höchstem Niveau und wen diese sympathische Band auch nur ansatzweise trocken lässt, der muss ohne Schweißdrüsen geboren oder einfach unrockbar sein!

"Sad Man’s Tongue"


Die country- und rockabillygeschwängerten Metalkracher dieser Jungs sind einfach mit das Beste, das man momentan erben kann. Eingeknattert vom "Guitar Gangsters & Caddilac Blood" (zum Review) Doppelschlag des Titelsongs und "Back To Prom" steht die Halle Kopf. Es folgt Hit auf Hit. Egal ob der aktuelle Hammer oder "The Strength, The Sound The Songs" (Review) und "Rock The Rebel, Metal The Devil" (Review) zitiert werden. Einerlei ob Michael Poulsen und Mannen ältere Hüftbrecher wie "Pool Of Booze, Booze, Booza", "The Garden’s Tale", "Mr. & Mrs. Ness", "Sad Mans Tongue", das vernichtend polternde "Boa", ein unwiderstehliches "Soulweeper", oder neue Granaten wie "Mary Ann’s Place" und Maybelline The Hofteholder" in die ausrastende Menge schleudern, jeder Ton wird dankend aufgenommen und bis zum Abwinken gefeiert. Es ist herrlich zu sehen, wie eine durch und durch sympathisch rüber kommende Band Gitarren genau so beackert, wie sie beackert sein wollen. Bei Volbeat darf ein Riff noch ein Riff sein, stehen eingängige Melodien, Ohrwurmrefrains und knallharte Grooves und Mördergitarrenwände im Einklang mit cooler Retro-Attitüde und klassischen Rock N Roll und Country Wurzeln. Der Sound ist perfekt, die Lightshow zwar etwas spärlich, dafür aber umso authentischer und jeder einzelne Beteiligte scheint rundum zufrieden, da der berühmte Funke zu jeder Hunderstel-Sekunde glaubwürdig und unwiderstehlich rüberkommt.

"
The Garden’s Tale"


So muss Rock N Roll sein! So legt man einen Club in kürzester Zeit in Schutt und Asche um am Ende nur glückliche Gesichter in die Nacht zu entlassen. Volbeat live, das war, ist und bleibt en absoluter Höhepunkt. Ein Starkstrom Gang-Bang der geilsten Sorte und einfach nur Spaß pur!
Jederzeit wieder, und dabei ist es mir und wohl auch dieser arschcoolen Band völlig egal ob im kleinen Club oder im Stadion!
Cooler geht’s kaum!

"
Maybellene I Hofteholder+


Für das Titelbild bedanken wir uns bei Thomas Kjaer.
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