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Serenity - Mit Fallen Sanctuary zum Sturm an internationale Spitze
Serenity - Mit Fallen Sanctuary zum Sturm an internationale Spitze  
Kurz vor Release von "Fallen Sanctuary" sitzen die Serenity Boyz mit dem Darkscene Team gemütlich in einer Kneipe um über den Release des zweiten Albums und sonstige Anekdoten aus dem Musikerleben zu philosophieren…
DarksceneTom
DarksceneTom
(62 Interviews)
Einen guten Monat vor Release von "Fallen Sanctuary" (zum Review) sitzen die Serenity Boyz Georg Neuhauser und Mario Hirzinger zusammen mit dem Darkscene Team und „Tirol-Gast“ Edenbridge Mastermind Lanvall (der sich für die Gesangsaufnahmen von "Fallen Sanctuary" verantwortlich zeigt) gemütlich in einer Kneipe um über den Release des zweiten Albums der Band zu philosophieren.

DarkScene: Die Aufbruchsstimmung ist groß, die Band euphorisch und auch selbstsicher. Man weiß wie gut das Album ist und nach kurzem Sammeln, über diese wohl überraschende Frage zu Beginn des Interviews wird genau dieser Eindruck, den Freunde der Band schon seit einiger Zeit vermittelt bekommen bestätigt:

Georg: …ja natürlich! Wir sind stolz auf "Fallen Sanctuary" und ja, die Aufbruchsstimmung, das Selbstvertrauen und auch die Freude über das Ergebnis sind sehr groß. Diese lassen wir uns auch von diversen „Kritikern“, die es vielleicht nicht ganz so sehen, nicht verderben. Wir wissen über die Klasse des Albums, wir stehen 100% hinter dem Werk. Das heißt zwar nicht, dass wir glauben am Limit zu sein, wir uns nicht beim nächsten mal wieder steigern wollen oder können, aber es heißt, dass "Fallen Sanctuary" das Beste ist, was wir derzeit schaffen konnten und auch das beste, das wir je geschaffen haben. Die Produktion ist ein Hammer, die Songs sind wirklich stark. Ja, wir sind mehr als nur happy!

DarkScene: Wie bereits in der pre-listening session erwähnt bin ich begeistert. Das Album ist kompakter, reifer und treffsicherer. Ich glaub da werdet ihr nicht widersprechen. Erzählt selbst Eure Interpretation des neuen Werkes, das wirklich mit ungemeinem Hitfaktor auf den Punkt kommt. War es eine bewusste Entscheidung, dass das neue Werk schneller auf den Punkt kommen sollte und die proggige Note ein wenig reduziert scheint.

Mario: Eigentlich kann man das genau so zusammenfassen. Wir alle wollten genau das erreichen, was du bereits Vorbericht beschrieben hast.

Georg: Genau so ist es und es ist wohl auch ein Ergebnis des vielen Tourens zu "Words Untold & Dreams Unlived". Wir wollten das vertrackte Element reduzieren und Songs schreiben, die auf den Punkt kommen. Gerade live erlebt man einfach hautnah, dass solche Nummern weit effizienter sind und schneller auf positive Publikumsreaktionen treffen. Bei Songs wie "Forever" oder "Reduced To Nothingness" hat man auf der Bühne einfach das Gefühl, dass alles stimmt. Die Reaktionen der Fans geben da schon ein sehr deutliches Zeichen. Und es für eine Band einfach schöner, wenn das Publikum sofort mitgeht, mitsingt und euphorisch wird. Solche Reaktionen und Emotionen werden bei komplizierten Songs einfach nicht geschaffen, solch ein Feedback kommt nicht rüber und schließlich spielt man ja nicht ausschließlich für die Band oder für einen selber, sondern für die Fans im Publikum. Was gibt’s genialeres, als wenn du Songs spielen kannst, die dir selbst und dem Publikum gefallen. Das ist das Ziel, ansonsten vergeht einem sehr schnell der Spass am Spielen.

DarkScene: Ihr seid bereits mit eurem Debüt mit renommierten Bands der Marke Kamelot, Threshold oder Morgana Lefay auf Tour gewesen. Wie sehr kann man als junge Band von solchen Größen lernen. Holt man sich auch unweigerlich den ein oder anderen Tipp in Richtung Songwriting, Performance, etc. oder kann sich eine Band bewusst verändern.

Georg: Wir haben natürlich fast jeden Abend zumindest Teile von Shows der Bands gesehen. Gerade bei einer Band wie Kamelot haben wir weniger in Richtung Musik, sondern Performance gezielt. Wir haben uns durchaus die Frage gestellt, warum die Band so gut läuft und da kommt man neben der tollen Musik auf verschiedene tragende Komponenten, die das große Ganze ergeben, welches einfach das Ziel jeder Band sein Muss. Bühnenperformance, Outfit, Lightshow. Die Fans kaufen, bei Kamelot ganz einfach ein Gesamtprodukt. Gerade bei Threshold, deren Musik unumstritten genial ist, sieht man einfach einiges, was man – vor allem in Sachen Live Auftreten – nicht will. (wir alle wissen um die Live Defizite der Briten, und dass sich Threshold live ausschließlich auf ihre Musik konzentrieren und dafür Bühnenperformance, Outfit oder Show, gänzlich vernachlässigt werden. Anm. d. Red.)

DarkScene: Neben Eurer Bühnenperformance wurde auch das Bombast Programm, die opulente Note bei "Fallen Sanctuary" deutlich gesteigert. Auch ein klares Zeichen, dass das „Gesamtpaket“ Serenity einfach noch perfekter erscheint und den nächsten Schritt getan hat.

Georg: Dass wir alle immer schon große Bobmbast Fans sind ist ja bekannt. Somit ist dies auch ein gewünschter Schritt, der uns beim ersten Album – auch hinsichtlich finanzieller Aspekte – nicht möglich war.

Mario: "Fallen Sanctuary" war das erste Album, für das wir ein Budget zur Verfügung hatten. Bei "Words Untold & Dreams Unlived" hatten wir ja bekanntlich ein fertiges, selbst finanziertes Produkt, mit dem wir auf Labelsuche gingen. Napalm Records nahm uns auf, war mit dem Erfolgt zufrieden und zog demnach die Option auf das zweite Studioalbum. Für "Fallen Sancturay" stand uns nun erstmals ein Budget des Labels zur Verfügung. Obendrein - und dafür muss man dankbar sein – gab es nie Einmischungen seitens des Labels. Man hat uns bis zum fertigen Produkt freie Hand gelassen und es nicht bereut.

DarkScene: Wie schwer war es unterm Strich auf den Punkt, sprich auf einen Fixtermin hin, wirklich neue Songs zu schreiben. Fürs erste Album hat man bekanntlich ewig Zeit. Kann man diesem Druck standhalten, oder verleiht er sogar Flügel. Eine gewisse Zeit im Herbst des letzten Jahres, war ja doch auch einiges an Nervosität zu spüren…

Mario: Hier muss man ganz klar Tom (Buchberger, Guit.) das ganze Lob aussprechen. Er war unsere Antriebsfeder, der Kreativkopf des neuen Werkes. Er hat zu 90% alle Songstrukturen geliefert und die Basis geschaffen.

Georg: Was dann natürlich auch perfekt funktioniert hat, war die Zusammenarbeit. Sei es Bandintern oder auch mit den Produzenten. Klar, du weißt, dass du musst! Es ist einerseits bitter, beflügelt aber auch. Man muss sich eben hinsetzen und Gedanken machen. Früher, weit weg von Deadlines udgl. war der Zwang zur Kreativität nicht da und der ein oder andere versäumte Tag nicht so wichtig. Diesmal war es einfach anders. Der Druck war da, steigerte aber auch die Kreativität. Unterm Strich, trotz einiger Durchhänger, oder auch kurzer Phasen der Zweifel, war dieser Stress eine sehr positive Erfahrung für alle, weil wir noch nie so konzentriert gearbeitet haben wie dieses mal.

DarkScene: Ist es manchmal vielleicht sogar ein Segen, weniger Zeit zu haben. Wer weiß ob nicht der ein oder andere kompakte Song zerstückelt worden wäre, weil einfach zu viel Zeit für Ideen und Spielereien bleibt. Wann habt ihr denn eigentlich mit dem Songwriting begonnen. Während der 2007er Tourneen ist ja noch nix passiert.

Mario: Da wirst du wohl recht haben. Auf Tour war es für uns erst mal gar nicht möglich zu arbeiten. Als wir mit Kamelot auf Reise gingen, waren drei Songs fertig, der Rest waren nur grobe Ideen. Wirklich angefangen wurde dann nach der Tour, Anfang Oktober. Zuerst war das große Ideenordnen angesagt, danach unter Höchstdruck das wirkliche Schreiben und Austüfteln der Songs. Bereits am 9. Dezember ging es dann schon ins Studio um die Schlagzeugtakes aufzunehmen.

DarkScene: Allerdings mit der Sicherheit und dem Gefühl, dass alles passt und das Ergebnis stimmt:

Georg: Auf alle Fälle! Das Geheimnis dieses Albums scheint die Mischung. Einerseits sind die Songs sehr spontan entstanden, andererseits sind sie auch sehr ausgetüftelt. Erstmals in der Serentiy Geschichte haben mehrere Leute unabhängig voneinander an einem Song gearbeitet. Tom hat die Ideen aufgenommen, Mario hat in seinem kleinen Homestudio daran gewerkelt, ich hab bei mir zu Hause gearbeitet. Früher war so was immer nur im Proberaum und zusammen möglich, was natürlich nicht immer so zielführend war.

DarkScene: Habt ihr jemals daran gezweifelt, dass die Erwartungen erfüllt werden könnten?

Mario: Eigentlich nie! Wir haben zwar kurzzeitig mal Angst gehabt, der Termin wäre nicht haltbar – obwohl Napalm diesbezüglich nie Druck ausübte, aber von der Qualität waren wir immer überzeugt. Den größten Druck machten wir uns selbst, da wir ja unbedingt mit Jacob Hanssen arbeiten wollten.

Georg: Es war einfach genau diese eine Woche im Jahr bei Jacob im Studio frei, da er bis übers Dach voll mit Aufträgen ist, und wenn genau nach Serenity Volbeat vor der Tür stehen, ist die Prioritätenliste klar aufgezeigt. Erschwerend war natürlich auch das Problem, dass es Oliver Philipps (Everon) krankheitsbedingt nicht möglich war meinen Gesang zu produzieren. Das Glück im Unglück, im Nachhinein eigentlich aber eher das sehr große Glück für uns war, dass Arne (Lanvall, Edenbridge) die Gesangsaufnahmen in die Hand genommen hat.

DarkScene: Gut, dass wir auf die Vocals zu sprechen kommen. Ich will Dir nicht zu nahe treten, aber mein persönlicher Eindruck des Albums ist neben der Tatsache, dass die Songs reifer und effektiver sind, dass vor allem die Vocals weit besser und harmonischer klingen. Auch glaube ich, dass die Aussprache einen Schwung besser klingt als am Debüt. Georg Neuhauser und somit Serenity klingen internationaler als bisher.

Georg: Ein sehr schönes Kompliment von jemandem, der sich das Album wohl wieder mal sehr genau angehört hat. Du wirst auch recht haben. Genau das ist eben auch ein Verdienst von Arne als Produzent. Nicht zuletzt durch seinen totalen Perfektionismus klingen die Voclas ausgefeilter und besser als zuvor. Er hat mir sofort auf die Finger geklopft, wenn Ton oder Aussprache nicht gestimmt haben. Zusätzlich positiv war die Möglichkeit, die Gesangsaufnahmen zu flexibleren Dates zu machen, was dem Ergebnis deutlich gut tut.

Lanvall: Was einfach perfekt funktioniert hat, was einfach so genial war, ist dass unser Studiomikro, welches perfekt zu Sabine (Edelsbacher, Edenbridge) passt, auch genau so perfekt zu Georgs Stimme gepasst hat. Es ist einer der wichtigsten Aspekte für jeden Sänger das richtige Mikrofon zu finden, das auch seine Stimme
Georg: 1 rüberbringt. Das Mikro definiert unglaublich viel und steuert das Ergebnis unterschwellig ganz massiv. Die Stimme klingt einfach besser.

1: All diese Komponenten und auch das viele Touren werden sicherlich dazu führen, dass das Ergebnis bei den Vocals so positiv ausgefallen ist. Natürlich hab ich mir auch beim ersten Album manche Kritik zu Herzen genommen, die auf die Aussprache hingesteuert hat. Auch Mario ist hier sehr akribisch und so scheint das Ergebnis einfach besser zu sein.

Mario: Das Ergebnis ist gefühlsbetonter, variabler. Das Spektrum ist einfach größer geworden. Auch dank Arne, der sehr wichtig für unser Album war.

Lanvall: Man muss einfach gewissenhaft arbeiten. Der Produzent darf sich nicht mit den ersten Takes zufrieden geben. Wenn ich einen tollen Take habe, dann will ich noch einen und genau das führt zu großen Resultaten. Man kann die Magie aus Stimmen rauskitzeln und das ist und wohl gelungen.

DarkScene: Wir haben es eh schon besprochen. Ihr seid anders an das Werk gegangen. Aufgrund des Drucks, der Erfahrung hat sich das Songwriting, die Arbeit von Serenity verändert. Seid ihr professioneller geworden. Ich denke Songs wie "Velatum", "Coldness Kills" oder auch "Journey’s End" hättet ihr noch vor zwei Jahren wohl gar nicht schreiben können.

Mario: Ja mit Sicherheit. Vor allem sind wir effektiver geworden und scheuen uns nicht einen Song so zu lassen, wie er ist ohne ihn gekünstelt aufzublasen.

Georg: Wir halten es da ein wenig mit Nikki Sixx (Mötley Crüe) und schreiben nie 20 Songs für ein Album, von denen die Hälfte im Eimer landet ;-) Wir arbeiten jede Idee bis zum Ende aus, oder verwerfen sie gleich von Start an. Das bereits vorher erwähnte, unabhängige Arbeiten verschiedener Leute, war die große Änderung und Besserung. Im Proberaum wurden somit nur noch die Feinheiten im Zusammenspiel arrangiert.

DarkScene: Die Reihenfolge der Songs scheint zwar gut gewählt, warum aber hat man eine potentielle Hitsingle wie "Velatum", die obendrein noch als Video ausgekoppelt wird im hinteren Teil des Albums positioniert. Ihr selber solltet am besten wissen, dass dieser Song ein Hit ist.

Mario: Eigentlich war uns das gar nicht so bewusst. "Velatum" wurde auch nur aufgrund seines Textes als Video ausgekoppelt, hat sich aber schon zu einem „kleinen“ Hit gemausert.

Georg: Es war wirklich eher zufällig. Das Video wurde aufgrund eines längeren Konzeptes u.a. mit der UNI Innsbruck produziert, da es über einen archäologischen Fund im Land Osttirol handelt. Es waren diesbezüglich Sponsorgelder im Spiel. So hatten wir uns schnell dafür entschieden, da eben auch der Song das nötige Potential hatte. Es wäre ansonsten auch sehr schwer gewesen, sich auf einen Song zu einigen, da jeder als Single bzw. Video vorstellbar gewesen wäre. Es war vom Label auch gar nicht verlangt, ein Video zu produzieren. Napalm war zu Beginn sogar ein wenig skeptisch, da die Produktion Geld kostet und die eigentlichen Plattformen dafür bei uns ja fehlen. Sie haben das fertige Produkt abgewartet, sind im Nachhinein aber total begeistert davon und geben auch Gas damit. Der Clip wird auf diversen Compilations landen.



DarkScene: Das Ergebnis, der "Velatum" Clip ist ja wirklich überwältigend geworden. Stimmungsvoll und höchst professionell. Das bestätigen sogar Leute, die Serenity eigentlich nicht unbedingt zu ihren Faves zählen. Ihr habt das alles selbst auf die Füße gestellt.

Georg: Wir haben alles selbst angeleiert, sind dafür jedoch komplett in der Heimat geblieben. Dank eines jungen, aufstrebenden Innsbrucker Regisseurs namens Robert Geir wurde unser Konzept, die Geschichte, perfekt ausgearbeitet. Er hat jede Szene gestaltet und zusammen mit dem Team Wildruf perfekt umgesetzt. Es war natürlich vor allem das Drumherum, sprich Organisation der Requisiten, des Orchesters vom Mozarteum, Genehmigungen etc. ein sehr zeitaufwändiger Spießroutenlauf, den ich selber durchwandert bin. Aber das Ergebnis ist toll und wir hoffen, dass es sich lohnt. Aufgenommen wurde das Video im Endeffekt dann aber gar nicht in Osttirol sondern am Berglsteinersee in Kramsach und im Schloss Büchsenhausen Innsbruck. Die Location in Osttirol wäre auf 2.400 m gelegen und das war technisch einfach nicht umsetzbar. Es war auch so noch sehr viel Knochenarbeit, die wir zum Teil selbst verrichten mussten. Es war aber auf jeden Fall sehr lehrreich zu sehen, mit welchen Tricks man an solch einem Set arbeitet und eine tolle Erfahrung.

DarkScene: Ihr wollt mir also tatsächlich weiß machen, dass genau "Velatum", genau der Ohrwurm, der jeden einzelnen Blind Guardian Fan der Erde in Verzückung versetzen wird, tatsächlich als Zufall zum Video wurde.

Mario: Ganz wirklich. Obwohl deine Theorie nachvollziehbar ist. Der Song hat natürlich ein riessiges Potential und wir haben auch schon von sehr vielen „nicht“ Metal Fans positivste Kritiken dafür erhalten.

DarkScene: Kurz noch zur Produktion. Die ist absolut top, höllisch fett. Ihr seid zufrieden oder.

Mario: Jetzt schon! Anfangs haben die Mischungen der Songs variiert. Es hat schon einiges an Absprache mit Jacob Hansen benötigt, bis das Ergebnis perfekt war, aber wir wollten von Beginn an unbedingt mir ihm arbeiten, gerade weil er eben sonst eher mit härteren Bands werkt. Es war interessant zu sehen, was Jacob aus unsrem Sound macht.

Georg: Es war sicher ein Risiko mit Jacob Hansen zu abreiten, der eigentlich sonst eher mit Bands arbeitet, die voll auf die Zwölf gehen. Wir waren mit den ersten Aufnahmen, die er uns geschickt hat auch gar nicht zufrieden. Nach langem Hin und Her hat Jacob dann aber wirklich gewusst, was wir im Detail wollen und das auch umgesetzt. Wir haben natürlich auch schon wieder Visionen für die nächste Scheibe (z.B. ein echtes Orchester), was aber immer ein Frage der Kosten ist…

DarkScene: Wie von selbst haben sich auch die Vergleiche mit renommierten Bands verändert. Dachte man in der ersten Zeit von Serenity oft an Bands wie Threshold oder Soul Cages, dominiert heute viel klarer die Nähe zu Kamelot, Blind Guardian oder auch Nightwish. Dennoch kein Plagiat zu sein ist fast schon eine Kunst und ein großes Kompliment.

Mario: Danke. Aber es ist ganz klar und richtig. Diese Entwicklung zeugt von der bewussten Entscheidung in diese Richtung zu tendieren und effektiver zu werden, zeugt auch von unsren Tourerfahrungen. Es war aber im Endeffekt ein natürlicher Prozess.

DarkScene: Eure Lieblingssongs des neuen Albums und warum.

Mario: Schwierig. "Rust Of Coming Ages" ist mal ganz was anderes für uns. Moderne Synthie Sounds und Orchester harmonieren super, der Aufbau ist enorm geil und endet im herrlichen Canon. Eigentlich sind es alles Lieblingssong, vor allem "Coldness Kills" mit der stetigen Spannung und dem tollen Chorus ist aber sicher auch ein Highlight.

Georg: "All Lights Reversed", "Coldness Kill", "Velatum" mit seinen Queen- mäßigen Chören und die Ballade "Fairytales", da sie ein persönliches Erlebnis von mir im Text aufarbeitet. Deshalb war auch das Duett mit Sandra Schleret (Elis, ex-Dreams Of Sanity) sehr wichtig, da sie den weiblichen Part übernimmt, der für diesen Song immer fix eingeplant war.

DarkScene: Zum Thema live. Wann und welche Tour kann man erwarten, welche Shows sind fixiert. Wie funktioniert es in Zukunft mit Tourneen und wie geht’s mit Tom Buchbergers live Rolle weiter. Einige von Euch haben nach dem Debüt ja bereits Schritte unternommen um die Bandkarriere zu fördern.

Georg: Die Situation mit Tom wird – leider - weiterhin so sein, dass er auf Tourneen ersetzt werden muss, da er durch Familie und Job nicht die Möglichkeit hat, länger unterwegs zu sein. Mario und ich haben uns beruflich so orientiert, dass wir flexibel sind und mehr Zeit für Serenity haben. Man muss zwar sein tägliches Brot verdienen, das Augenmerk auf die Band ist aber sehr klar definiert und wir ordnen diesem sehr viel unter. Auch Tom würde sofort alles hinschmeißen, wenn der große Wurf gelänge, die Existenz muss aber logischerweise vorgehen. Man kann davon ausgehen, dass er überhaupt keine Freude hat, wenn ein anderer an seiner Stelle durch die Weltgeschichte tingelt und seine Songs spielt. Zumal Tom bei Serenity einfach völlig unersetzbar ist.
Tour wird es dieses Jahr definitiv keine geben, da sehr wenige Packages unterwegs sind, zu denen wir perfekt passen würden. Für 2009 gibt es Kontakte, Details bekannt zu geben wäre aber zu früh. Es wird Releaseparties (im Komma Wörgl im September oder Oktober) geben und einige Einzelkonzerte. Hier können wir auch schon einiges in Sachen Show versprechen.

DarkScene: Nächste Ziele oder das nächste Album anzusprechen scheint zu früh, oder gibt’s in dieser Hinsicht schon Fixdaten seitens Band oder Label.

Georg: In dieser Hinsicht gibt’s keinerlei Druck. Jetzt warten mal alle gespannt auf den Release von "Fallen Sanctuary" und wie sich die Sache entwickelt.

DarkScene: Darkscene bedankt sich einmal mehr für einen geselligen Abend und ein ausuferndes Gespräch unter Kumpels, das sich noch ein gehöriges Stück weiter in die Innsbrucker Nacht hinein ziehen sollte und dessen weiterer Verlauf ebenso freundschaftlich und bodenständig verlief, wie der offizielle Teil.
Denn eines steht für die Jungs von Serenity ebenso fest, wie für Darkscene: Es gibt ein Leben vor, neben und nach der Musik und genau dieses muss trotz aller Magie der Musik und aller Liebe zum Metal einfach im Vordergrund stehen. Genau deshalb passt die Symbiose zwischen den Musikern und den Schreiberlingen aus dem heiligen Land Tirol auch so perfekt und genau deshalb können es diese Jungs auch wirklich schaffen!

Darkscene wünscht Serenity einmal mehr alles Gute mit ihrem tollen neuen Album, das keinerlei internationale Vergleiche scheuen muss und wir sind uns ziemlich sicher, dass jeder, der sich "Fallen Sanctuary" genau und unvoreingenommen anhört den Hut vor dem besten Melodic Power Metal Album zieht, das Österreich je hervorgebracht hat!
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