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Cover  
Virgin Steele - The Passion Of Dionysus (CD)
Label: SPV
VÖ: 30.06.2023
Homepage | MySpace
Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3177 Reviews)
6.0
Wie kann es eigentlich sein und warum zur Hölle will es das Schicksal eigentlich, dass einer der begnadetsten Songwriter der 80er und 90er Jahre, seine Kunst beinahe zeitlebens im Bontempi-Sound-Format veröffentlichen muss? Warum haben Virgin Steele seit Dekaden die miesesten Produktionen der gesamten Szene? Hört David DeFeis vielleicht schon längst nichts mehr und komponiert im Ludwig van Beethoven Manier? Da kann man nur immer wieder den Kopf schütteln…

Schade ist natürlich auch, dass die David "Mastermind" DeFeis mittlerweile promotechnisch zum RockNRolf des US Metal entwickelt hat. Der Mann wird immer kleiner, die Muskeln und Haut zäher, dafür werden die Schwerter immer größer. Da kann man auch nur wieder den Kopf schütteln…
Virgin Steele sind auf Ewig heilig und waren einst eine schillernde Größe des epischen US Metal. Eine Gottheit, die vollkommen eigenständige und zeitlose Musik erschaffen hat. Das ist aber eine gefühlte Ewigkeit her und leider war und ist alles, was nach der überambitionierten "House Of Atreus"-Phase entstanden ist, weitgehend langatmig, unausgegoren und letztlich irrelevant. Das gilt nun leider auch für die aufgeblähte Vertonung der Dionysos-Geschichte, die mit verdammt viel Längen, viel Schatten und leider wieder sehr wenig Licht über uns hereinbricht. Das, was hell scheint, glaubt man bereits zu kennen, über volle Songlänge kann leider kein Track fesseln und begeistern. Natürlich hat David wieder einige superbe Gesangslinien und manch feine Melodien am Streitwagen. Über knapp 80 Minuten fehlen "The Passion Of Dionysus" aber eindeutig die Klasse und Spannung. Kein Song ist wirklich herauszuheben. Kein Titel überzeugt restlos, vielmehr sind die meisten zu lange und zu unspektakulär, um sich genauer mit ihnen zu befassen zu wollen. Dass die zehn neuen Tracks dann auch wieder in eine traurige Zweitligaproduktion verpackt wurden, bei der man die Gitarren mit dem ganz großen Hörgerät suchen muss, während die Keyboards und Drums wie aus der billigsten Bontempiorgel schallen, macht den Gott der Fruchtbarkeit im Jahre 2023 auch nicht potenter. Das geht mit jedem Discount-Laptop besser und darf einfach nicht mehr sein. Das ist unnötig und unverständlich. Setzen, fünf!

Das war’s dann auch. Die eh schon kaum vorhandene Hoffnung wurde einmal mehr im Keim erstickt. "The Passion of Dionysus" ist zwar nie wirklich schlecht und letztendlich hört man auch immer die Klasse des Komponisten. Am Ende der über 80 Minuten bleibt aber dennoch die nächste Niete aus dem Hause Virgin Steele.

Aus Respekt, aus Dankbarkeit und aus tiefster Verehrung für unzählige göttliche Kompositionen und Alben für die Ewigkeit gibt es zu dieser traurigen, objektiven Benotung mindestens 1 Bonuspunkt vom Fan der alten Tage, der sich jetzt ganz schnell alle Alben von "Guardians Of The Flame" bis einschließlich "Invictus" reinzieht. Weil die sind nämlich allesamt perfekter US Epic Metal und jedes einzelne für sich ist ein charmantes und ein zeitloses Manifest seiner Zeit!





Trackliste
  1. The Gethsemane Effect 07:08
  2. You ll Never See The Sun Again 09:20
  3. A Song Of Possession 5:51
  4. The Ritual Of Descent 12:41
  5. Spiritual Warfare 7:50
  1. Black Earth & Blood 2:24
  2. The Passion Of Dionysus 8:09
  3. To Bind & Kill A God 8:18
  4. Unio Mystica 9:15
  5. I Will Fear No Man For I Am A God 8:46
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