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Cover  
In Flames - Foregone (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 28.02.2023
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3173 Reviews)
7.5
Quo Vadis In Flames!? Irgendwie stehen die Zeichen für unsere einstigen Lieblinge aus Schweden unter trüben Sternen. Zu wenig nachhaltig haben sich die letzten Alben des Duos Friden/Gelotte entwickelt. Sowohl "I, The Mask", wie auch seine Vorgänger haben nur im ersten Moment überzeugt, den "test of time" haben aber nur wenige derer Songs glorreich bestanden. So bleibt "Sounds Of A Playground Fading" (zum Review) immer noch das letzte, ganz große und relevante In Flames-Meisterwerk und das ist immerhin schon zwölf Jahre alt. Dass die ex-In Flames-Besatzung um Mitbegründer, Ausnahmegitarrist und "Signature-Sound-Erschaffer" Jesper Strömblad mit The Halo Effect im letzten Jahr ein Hammeralbum (quasi ein nahezu perfektes In Flames/Dark Tranquillity-Werk allerbester End-90er Schule) veröffentlicht haben, macht den Druck auf das, was von In Flames übrig ist, nicht kleiner. Ganz im Gegenteil. Auch wenn man beharrlich betont, dass The Halo Effect keinen Einfluss haben und man das Album gar nicht kenne, insgeheim werden Anders und Björn ganz genau gehört haben, wie grandios "Days Of The Lost" (zum Review) geworden ist und wie sehr es, zumindest einen Großteil ihrer Fans, begeistert.

Die große Kunst für In Flames ist es nun umso mehr, ihre alten und neuen Fans gleichermaßen zu begeistern. Das ist auf "I, The Mask" teilweise schon gut gelungen und "Foregone" macht da ähnlich weiter. Das Resultat sind einige wirklich gelungene Songs mit vielen Schlenkern Richtung eigener, großer Vergangenheit, aber eben auch manch seelenlose Filler und somit wieder ein Album mit Licht und Schatten.

Der Beginn ist stark. Brettharte DM-Riffs, akustische Tupfer, hochmelodische Soli und eingängige, harmonische Gesangslinien machen "Foregone" abwechslungsreich und über weite Strecken auch zugänglich. Dass In Flames ganz genau wissen, was viele Fans wollen und auch was ihre ex-Kollegen gemacht haben, stellen mal gleich das akustische Intro und der saftige "Reroute To Remain"-mäßige Brecher "State Of Slow Decay" klar. Mehr Melodic Death-In Flames geht heute wohl kaum und siehe da, auch "The Great Deceiver", "A Dialogue In b Flat Minor", der zweiteilige Titeltrack oder die emotionale Halbballade "Pure Light Of White" wissen zu gefallen. Das ist zwar nie so mitreißend, so zwingend und gut, wie auf den großen Alben zwischen 1995 und 2011, aber es macht Laune und zeigt eine Band, die noch gut im Saft steht. Auch das brettharte "In The Dark" mit seinem US-Stadionrefrain kann punkten, obwohl der Exkurs in alte Tage ab Mitte der Scheibe dann doch dem modernen Death Metal mit NU-Metal Akzenten weichen muss. Der Rest von "Foregone" ist zwar ohne Zweifel auch treffsicher und gekonnt, will mich aber einfach nicht mehr so richtig mitnehmen. Zu oberflächlich und zu wenig emotional klingen die Schweden, wenn sie zu sehr amerikanisch-modern komponieren. "Bleeding Out" hat diesen typischen Refrain, der funktioniert, aber keineswegs nachhaltig ist. Das knackige "End the Transmission" oder "Cynosure" gehen ins Ohr und gleich wieder raus, die Circle-Pit-Steilvorlage "Meet Your Maker" ist vorhersehbar und voller Kalkül und der auf US-Radio-getrimmte Nu-Metal-Schmalztopf "Pure Light Of Mind" ist zwar gut, aber eben die Art von In Flames-Song, wie man ihn seit Jahren hört, ihn nett findet, ihn aber sofort wieder vergisst.

Vieles auf "Foregone" ist also cool und gelungen, anderes professionell und gut, aber Modern-Metal- ohne Essenz und leider weit vom eigenen Vermächtnis und Anspruch von In Flames. Irgendwie macht es einem "Foregone" also nicht leicht. Einerseits schielen In Flames mehr denn je zurück zu ihren eigenen Großtaten und verbinden dabei Vergangenheit und Zukunft durchaus gekonnt. Andererseits schaffen es meine geliebten Schweden aber trotz aller coolen Grooves einfach nicht mehr, mit richtig zu berühren und mitzureißen.
Objektiv gesehen ist "Foregone" "eigentlich" in jedem Fall ein top professionelles, modernes Metal Album. Ein Album, das "eigentlich" alles hat, was diese Band zuletzt so erfolgreich gemacht hat und "eigentlich" ist ja auch voll von bärenstarken Songs, die live perfekt funktionieren und die sehr sehr viele In Flames in aller Welt hellauf begeistern werden.
"Eigentlich…"





Trackliste
  1. The Beginning Of All Things That Will End
  2. State Of Slow Decay
  3. Meet Your Maker
  4. Bleeding Out
  5. Foregone Pt. 1
  6. Foregone Pt. 2
  1. Pure Light Of Mind
  2. The Great Deceiver
  3. In The Dark
  4. A Dialogue in b Flat Minor
  5. Cynosure
  6. End The Transmission
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