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Machine Head - Bloodstone & Diamonds (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 07.11.2014
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Art: Review
DarksceneTom
DarksceneTom
(3175 Reviews)
9.0
Machine Head sind zurück und debütieren in ihrem 24. Lebensjahr bei Nuclear Blast. Aber eigentlich ist es scheißegal, unter welchem Banner die Amis ihre Albumkolosse veröffentlichen. Der Sound vom MH ist mittlerweile auf einem solch hohem Level angekommen und derart ultrafett, dass es immer wieder von der ersten Sekunde an ein Genuss ist. Markant und unverkennbar zieht die Ikone des modernen Thrash Metal weiterhin völlig alleine an der Spitze des Genre ihre Kreise und egal, wie es Machine Head anpacken. Seit "Through The Ashes Of Empire", aber spätestens dem unerreichten Epos "The Blackening", wurde einfach jedes Album der Amis ein Killer, der die komplette Konkurrenz völlig vernichtete.

Genau so ist es auch beim mittlerweile achten Werk. Selbstkopie ist Flynn und Co. fremd. "Bloodstone & Diamonds" hat zwar alle Machine Head-Trademarks, paart jedoch die monströse, ausufernde und brutale Seite von "The Blackening" mit der hymnischen und melodischen Gangart von "Unto The Locust" und einigen moderneren Akzenten. Das Ergebnis ist dennoch schlicht grandios: Moderne Härte klingt selten so aus einem Guss wie bei Machine Head. Flynn und Mannen legen mit einem furiosen Doppelpack zum Start los. "Now We Die" ist brutal, melodisch, harmonisch und hat alles, was Machine Head ausmacht. Brachiale Riffsalven, monströse Grooves die einen bangend in die Knie zwingen und einen Flynn der wütend brüllt, dann aber auch wieder mit sehr melodischen Vocals überzeugt. Die Streicher am Ende sind nur das Tüpfelchen am berühmten i, bevor "Killers & Kings" sogleich mit einem herrlichen Bay Aera Riff nachfeuert, das gleich so brutal gespielt wird, dass es einem endgültig die Matte bis zum Abwinken nach hinten föhnt. Der geshoutete Refrain ist auch old-school und ja, da sind sie wieder, dieses schleppenden Parts, die uns einst in Jugendjahren zu Sklaven von "Burn My Eyes" machten. Der nächste Killer in Folge und ein weiterer perfekter Beweis für die Mischung aus Brachialität und Melodie, aus bodenständigem Thrash Metal Handwerk und moderner Ausrichtung.



"Ghosts Will Haunt By Bones" geht dann doch etwas zurückhaltender, düsterer aber nicht minder melodisch zu Werke. Auch hier sind die urtypischen Machine Head Gitarren allgegenwärtig und die dunkle Atomsphäre, die ausschweifenden Gitarrensoli und vor allem das herrlich groovende Finale machen aber auch diesen Streich zu einem genialen. Natürlich ist nicht zuletzt die Stimme von Rob diesmal oft sehr nahe dem, was manch einer "Core" schimpfen würde. Im Gesamtpaket mit den wuchtigen Sounds und vor allem durch seine anderen Facetten des Gesangs, kann über diese kurzen Ausschweife aber locker hinweg gesehen werden. Vielmehr muss man sich fragen, ob Machine Head mit "Bloodstone & Diamonds" die vierte, nahezu makellose Scheibe in Folge am Start haben? Das grandiose "Night Of The Long Knifes" ist jedefalls ein weiteres, deutliches Zeichen dafür. Machine Head pur. Hart, martialisch, treibend und abermals eingängig und melodisch genug. Ein perfekter Song einer perfekten Band.

"Sail Into The Black" beginnt dann düster und beschwörend ruhig, bevor es mit doomigen Gitarrenhieben zu schleppender Wucht mutiert. Kein Überhit, aber ein perfekt platzierter Stimmungspol, um in den nächsten high-end-Modern-Thrash-Banger überzuleiten. "Eyes Of The Dead" ist dann wieder MH in Reinkultur. Ein fesselndes, explosives und breitwandiges Brett vor dem Herrn. Wieder mit sehr eingängigen Gesängen versetzt und mit fetzigen Thrash Parts garniert. Ein Live-Brecher vom Feinsten, dem das monströs doomende und gleichzeitig melodische "Beneath The Silt" zur Seite gestellt wird. Eindimensional klingt anders. Machine Head schaffen es auf "Bloodstone & Diamonds" immer wieder die notwendige Abwechslung. Davon zeugen auch die Chöre bei "In Comes The Flood". Die Brücke zu "Unto The Locust" wird geschlagen, die Gitarrenmelodie ist purer Heavy Metal und der treibende Rhythmus und die großartigen Gesangslinien sind einfach nicht von dieser Welt. Ein "etwas anderer" Machine Head Song, aber dennoch unverkennbar. Auch hier regiert hymnische Eingängigkeit, aber auch hier kann man erahnen, welche Ausmaße eine Liveversion des Songs annehmen würden.

"Damage Inside" ist dann der kurze und ruhige Moment vor "Game Over". Glorreiches Riffing, gnadenlos gute Gesangsmelodien und wuchtige Ausbrüche. So klingen Machine Head im Jahre 2014. Das ist in der Tat melodischer als je zuvor. Das ist aber nicht minder brutal und einfach der logische, nächste Schritt in der Evolution einer der besten Bands aller Zeiten. Es groovt, es hämmert und es schreit geradezu nach Circle-Pits und kollektivem Chaos. Ebenso wie das finale Monster "Take Me To The Fire" ein weiterer Megasong und ein weiterer Beweis dafür, dass "Bloodstone & Diamonds" einen Top-Platz in den Jahrespolls inne haben wird.



"Bloodstone & Diamonds" klingt ebenso vertraut, wie es auch seine reizvollen und neuen Facetten zeigt. Auch diesmal zeigen uns Machine Head ihre epische und atmosphärische Note und sie scheuen auch wieder nicht vor hymnischen Momenten und Melodien zurück. Der Grundgedanke ist und bleibt aber die unverkennbare Gabe, moderne Härte in Perfektion zu zelebrieren und genau deshalb ist "Bloodstone & Diamonds" ein weiteres MH-Album, das wie aus einem Guss klingt.
Kein zweites "The Blackening" und auch kein "Burn My Eyes", aber in jedem Fall auf einer Stufe mit "Unto The Locust" und "Through The Ashes Of Empire" ein weitere Meilenstein eines Genres, an dessen Spitze Machine Head bombensicher den Thron bekleiden!

Trackliste
  1. Now We Die
  2. Killers & Kings
  3. Ghosts Will Haunt My Bones
  4. Night Of Long Knives
  5. Sail Into The Black
  6. Eyes Of The Dead
  1. Beneath The Silt
  2. In Comes The Flood
  3. Damage Inside
  4. Game Over
  5. Imaginal Cells
  6. Take Me Through The Fire
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