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8.5
Ich getraue mich noch heute ohne Scham zu behaupten, dass ich die ersten beiden Axxis Alben, insbesondere natürlich das famose Debüt "Kingdom Of The Night" (zum Classic Review), bis heute zum Besten zähle, das der deutsche Hard Rock und Metal je hervor gebracht hat. Axxis sind an die Klasse ihrer Frühtage (bis auf das richtig starke 2000er Werk "Back To The Kingdom") nie mehr wirklich herangekommen und so liegt es nahe, dass die Deutschen zum 25. Jubiläum ihres unumstrittenen Klassikers ein Album veröffentlichen, dass diesem Tribut zollen soll. Hört man sich das neue Material an, merkt man zu jedem Moment, dass Axxis alle Kräfte gebündelt haben, um das vielleicht beste Songmaterial seit zwei Dekaden zu kreieren. Dass "Kingdom Of The Night II" dann gleich zweimal und separat erscheinen muss, ist natürlich eine andere Sache. Eine Doppel-CD hätte es wohl auch getan und das Vorhaben mit der "Black Edition" die düsteren und härteren und mit der "White Edition" die rockigeren Songs völlig getrennt zu releasen, riecht dann doch etwas nach "Kohlemache". Meiner Ansicht nach hätte es dem Gesamtwerk auch nicht geschadet, die Songs durchzumischen, aber wer hört schon auf mich. Wenden wir uns also der Musik zu, denn diese ist durchwegs richtig gelungen und egal welche Edition, Axxis Fans der ersten Stunde werden auf beiden Alben ihre Highlights finden.
Um dem Unterfangen gerecht zu werden gibt es nun also zwei Reviews: "Kingdom Of The Night II - Black Edition" beginnt ziemlich amtlich. Der Opener zitiert das Titelthema des damaligen Titelsongs und wird dementsprechend sofort zum Hit erkoren. Knackige Riffs, griffige Hooks und eingängige Refrains zieren auch die folgenden Tracks. So werden "Venom" und das knackige "Byond The Sky" zeigen Axxis in einer superb ausgewogenen Schnittmenge aus deutschem Metal ala Gamay Ray und klassischem German Hard Rock der Güte Scorpions. Gepaart mit dem gutem Songwriting-Gespür der Band um Bernhard Weiß, der immer noch über eine großartige und markante Stimme verfügt, kann hier für den Genre Fan eigentlich rein gar nichts schief gehen. Axxis orientieren sich mehr denn je an ihren Wurzeln und wissen dabei richtig zu überzeugen. Das dramatisch stampfende "The War", das 80er-mässig riffende "Never Again" oder das rockige "Soulfire" kommen ebenso auf den berühmten Punkt und werden auf der Live Setlist mit Leichtigkeit neben den Klassikern der Band bestehen. Dass die zweite Albumhälfte eines Werkes, das Tradition und Moderne homogen verbindet, dann nicht mehr so killt, war beinahe zu erwarten. Dennoch sind auch hier stake Momente zu verbuchen. "Lie After Lie" und "Mary Married A Monster" sind gut, aber verzichtbar, dass Axxis mit der atmosphärischen Kitschhymne "More Than For One Day" und dem mit deutschen Lyrics vorgetragenen, modern und heavy groovenden "Lass dich gehen" jedoch auch nicht davor zurückschrecken, die Kritiker zu kitzeln, spricht für das Selbstbewusstsein der Band. Gewöhnungsbedürftig aber im Grunde sind auch diese Songs, ebenso wie das finale "Bites Inside" amtliche Hits und wer wären Axxis, wenn sie nicht auch polarisieren würden. Richtig schlechte Alben haben die Deutschen trotz durchwachsener Jahre ja nie veröffentlicht. So eine Dichte an Treffsicherheit und Bodenständigkeit wie bei "Back To The Kingdom II - Black Edition" hat man von Axxis seit Ewigkeiten nicht mehr gehört. "Kingdom Of The Night" und "Axxis II" bleiben natürlich weiterhin unerreicht, mit dem besten Axxis Album seit vielen Jahren haben wir es bei "Back To The Kingdom II - Black Edition" aber ohne Zweifel zu tun und einen mehr als gelungenen Querschnitt durch ein Vierteljahrhundert Bandgeschichte erleben wir hier ohnehin. Fans der Deutschen können somit beinahe blindlings zugreifen. Jugenderinnerungen sind garantiert... Hier gehts zum Review der "White Edition"... Trackliste
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