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8.5
Die britischen Chirurgen sind zurück! 17 Jahre nach "Swansong" und beinahe zwei volle Dekaden seit dem Meilenstein "Heartwork" betreten Carcass wieder mit einem neuen Album die Bühne und die Herren Jeff Walker und Bill Steer haben mit "Surgical Steel" einen unbändigen Bastard kreiert, der sicherlich keinen Fan der Band enttäuschen wird.
Verpackung und Titel versprechen schon genau das, was man sich erhofft: Beinharte, technisch erhabene und höchst detailverliebt dargebotene Kunst zwischen Death und Thrash Metal. Eingehüllt in perfekten, transparenten Sound und voll von musikalischen Großtaten und extravaganten Ideen. Lässt der schnelle Opener "Thrashers Abattoir" (übrigens ein Sonwritingvermächtnis der Frühtage der Band) noch nicht wirklich Jubelarien vermuten, so nimmt "Surgical Steel" ab "Cadaver Pouch Conveyor System" so richtig Fahrt auf. Ab hier zünden die messerscharfen Riffs. Walker brüllt schlicht abartig gut und die Riffs und urtypischen Leads und Soli sind genau so extraordinär, wie das grandiose Drumming. Bei Carcass kommt auch im Jahre 2013 nichts von der Stange. Standardware gibt’s im Laden der Briten nicht zu kaufen. Vielmehr brillieren Carcass auch auf ihrem nunmehr siebten full-length Eisen mit einem breitem Stilspektrum von Death Metal bis Melod Death zu Thrash und dezenten Grindcore-Tupfern. All das selbstredend mit klinischer Perfektion und voll rasender Energie. "Surgical Steel" ist voll von typischen Carcass Bandtrademarks, voll spannendem Songwriting und großartigen Elementen. Die Songs liegen in einer musikalischen Schnittmenge von "Heartwork", "Necroticism" und "Swansong". Die Mischung aus an den Eiern packenden Rhythmen und detailverliebter Spielerei ist gekonnt inszeniert und wirkt nie aufgesetzt. Carcass müssen offensichtlich nicht krampfhaft versuchen, ihrer großen Vergangenheit Herr zu werden. Diese Band ist auch in der Neuzeit herausragend und charismatisch genug, um ein Killeralbum zu präsentieren, das ihrem großen Namen gerecht wird und genau deswegen wird "Surgical Steel" auch keinen enttäuschen. Ein tief schürfender Brecher wie "The Master Butcher’s Apron", die Magenwatschn von "Cadaver Pouch Conveyor System", ein hochmelodisches "The Granulating Dark Satanic Mills", das höllisch verspielte " Mount of Execution" oder ein zermürbender Schlegel wie "Captive Bolt Pistol" sind der perfekte Querschnitt und der allerbeste Beweis dafür. Carcass erfinden sich nicht neu, sondern haben "einfach nur" ein charismatisches Thrash/Death Feuerwerk auf höchstem Niveau am Start. Ein vielseitiges, technisch versiertes und dennoch höchst treffsicheres Werk, das dem Namen einer Ikone mit Leichtigkeit gerecht wird und das ohne Zweifel eines der besten Comebacks der Neuzeit darstellt. "Surgical Steel" zeigt eine alte Band in Hochform. Die "neue" ist Carcass-Death Metal in Perfektion und zeugt von keinerlei Müdigkeit im Lager der Briten. Dass dabei nicht gleich ein neuer Klassiker rauskommt, und dass wir es hier nicht gleich mit einem neuen "Heartwork" zu tun haben, ist da nur Randnotiz und locker zu verschmerzen. Trackliste
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Reviews
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