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Wir treffen die Vorbereitungen. Das Ambiente soll schließlich perfekt sein, wenn ich mir die Zeilen zur zweiten Veröffentlichung unseres Crossover Thrash Diamanten Insanity Alert aus den Fingerkuppen drücke. Wie sollen wir es angehen? Die Stimmung soll passen. Wir sind ja nicht grade irgendwo auf einem Skatepark im sonnigen Südkalifornien, wo sich dieses Review perfekt schreiben ließe. Wir sind im winterlichen Herz der Alpen, aber die Sonne scheint zumindest schon mal und das ist gut so. Wir versuchen zu improvisieren, und stimulieren die Atmosphäre…
….irgendwo muss zum Teufel noch mal doch noch mein altes Sacred Reich Shirt mit dem Gasmasken-Stagediver drauf rumgammeln. Runter in den Keller, auch die Suicidal Tendencies Jogginghose muss hier noch aufzutreiben sein. Müssen wir halt den Hosenbund ein wenig ausweiten, damit man reinpasst. Das sollte aber kein Problem sein. Das "The Art Of Rebellion" Longslseeve fällt mir auch noch in die Hände, hat aber im Gegensatz zum Erwerbsjahre 1993 unter dem Sacred Reich Shirt komischerweise einfach keinen Platz mehr. Früher war alles besser. Früher war alles gut. Da waren 20 Kilo weniger und ein gefühlter halber Meter Haarpracht mehr, und da hat das alles noch funktioniert. Komisch. Zumindest der Schädel ist im Laufe der Jahre offensichtlich nicht allzu sehr angeschwollen und so kann ich wenigstens klammheimlich mein Anthrax Käppi von Annodazumal aufhocken, während ich nach Luft ringend wie ein Sack Kartoffel auf meinem Stühlchen Platz nehme, um mit der Arbeit zu beginnen. Daheim sieht mich ja keiner, also wurscht. Es ist angerichtet. Ich geb mir heute einfach wieder mal den End-80er / Früh-90er Backflash, den Insanity Alert mit ihrer coolen Mucke tief drin in mir auslösen, und knall mir ohne Ton nebenher gleich noch Steinzeit Junior in den DVD Player, um jene Tage heraufzubeschwören, in denen Berufsalltag, Verantwortungsbewusstsein, Vernunft und die menschliche Normalität täglicher Sorgen noch weit entfernt waren, und in denen unsereiner als Metal Teenager seine langen Sommer ausschließlich mit Sound, Film und Party verbrachte. Schön, das Scheiß-Shirt spannt natürlich wie Sau und ich krieg nur sehr schwer Luft, aber Nichtsdestotrotz steht der Banger mittleren Alters immer noch seinen Mann und knallt sich endlich "Second Opinion" in die Anlage. Bist du deppert, "Strength Of The Insane" startet mit einem astreinen 80er Jahre Metal Riff Marke early-Metallica durch. Cooles Instrumental-Intro, bevors dann so richtig in die Vollen geht und endgültig den Göttern des Crossover Thrash gehuldigt wird. "Slimers Revenge" und "Arrac Attack" sind grandios. Die nächsten perfekten Livehits von Insanity Alert. Energie pur. Rasendes Hardcore Thrash Geballer, perfekte Midtempogrooves, perfekte Moshmusik und einmal mehr so amerikanisch, wie eine Band aus Europa nur klingen kann. Zwischendurch muss ich mich jetzt einfach mal zum Plattenregal rüberkämpfen, um all die geilen D.R.I. Artworks zu begutachten, die ich schon viel zu lange nicht mehr in Händen gehalten habe. Die Luft unterm gefühlten Extra-Small Shirt wird knapp, aber das Hirn arbeitet noch und sagt mir, dass auch die Nuclear Assault Scheiben wieder mal angehört werden sollten. Oft braucht man einfach einen Anstoß, eine Initialzündung und genau diese bietet "Second Opinion" in Perfektion. Insanity Alert überzeugen auch auf ihrer zweiten EP auf voller Länge. Frontcyco Kevin rotzt wieder alles weg. Kein niederländischer Legionär seit Hugo Hovenkamp hat in Innsbruck so eingeschlagen. Die Songs des Quartetts klingen einmal mehr so unfassbar international, glaubwürdig und professionell, dass es fast schon unglaublich ist. Das tretet Arsch, das reißt mit und ist von der ersten bis letzten Sekunde hungrig, frisch und unverbraucht. Aber verdammte Scheiße. Ich krieg zu wenig Luft und muss mir einfach das blöde T-Shirt ausziehen. 95 Kilo haben da einfach nicht drin Platz. Was tun? Oben ohne mit der Schildkappe am Kopf geht auch nicht. Asozial total. So kann’s nicht weitergehen. Nützt nix, wir holen einfach das Municipal Waste Shirt raus, das im Grunde eh so hässlich ist, dass ich es nachdem ich es bei der Show im Weekender gekauft habe, nie wieder angezogen hab. Aber herrlich, es passt und schnürt mir nicht den Brustkorb weg, als ob ich eine lebende Salami wäre. Der Verfasser der Zeilen hat endlich wieder die nötige Luft, um die Arbeit abzuschließen und hat sich gleichzeitig mit dem "Hemdwechsel" wohl auch das Leben gerettet. Das brachiale "The Infected Zone" wäre ohne die berühmte "zweite Luft" wohl kaum zu überstehen gewesen. Hat man die ersten Songs noch im Sitzen überstanden, weil ein Aufstehen in der hautengen Wursthaut einfach nicht möglich war, kann und muss man hier und jetzt einfach zu diesem Crossover-Thrash Gangbang durch die Bude springen. Geilst! " Twist-Off Betrayal" haut gleich einen obendrauf. Attacke! S.O.D. lassen grüßen und weil’s so schön ist, watscht mich mit "March Of The Mentally Ill" zum Schluss der nächste potentielle Livebringer durchs Zimmer. Wie geil ist denn das? Wie kann eine Tiroler Band so verdammt amerikanisch und unfassbar cool klingen? Ich mach mir jetzt einfach ein Bier auf und geh in die nächste Runde, denn in der Kürze liegt die Würze. Natürlich würde man sich auch mal über eine längere Veröffentlichung von Insanity Alert freuen, andererseits ist es auch eine Kunst, keine Sekunde zu viel aufzunehmen und alles so auf den Punkt zu zocken, dass ja nicht einen Funken der entfesselten Energie eingebüßt werden muss. Diese Kunst offenbart sich hier in voller Pracht und es steht fest: Insanity Alert müssen einfach international durchstarten. Wer "First Diagnosis" liebte, und auch nur im Geringsten auf perfekte Corssover-Thrash Kunst mit höllischem Coolnessfaktor und endgeilem Livepotential steht, der muss und wird auch "Second Opinion" verhaften. Wahlweise als MP3-download oder als schicke 7“ Vinyl Edition, die allein schon durch das geile und state-of-the-art Coverartwork ein Genuss ist! …und wer ein Sacred Reich oder Suicidal Tendencies Shirt aus einem früheren Leben des Schreiberlings braucht, der darf sich auch gleich melden. Eine ST-Jogginghose mit aufgeschnittenem Bund und ein total durchgeschwitztes Anthrax Schildkapperl gibt’s gleich gratis dazu…. In diesem Sinne: Run To The Pit – Mosh For Your Life Dudes! Trackliste
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Reviews
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