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7.0
Wenn man ein Angra Album kauft, dann weiß man im Großen und Ganzen was man bekommt. Das war zu alten Zeiten von Andre Matos so und das hat sich auch mit Neo Sänger Edu Falaschi nicht geändert
Angra stehen für filigranen, mit liebevollen Details ihrer brasilianischen Folklore angereicherten Heavy Metal mit guten Melodien und dezenter Power. Das war bis einschließlich zur "Hunters And Prey" EP auch verdammt gut so und immer hochklassig. Dieser hohe Qualitätsstandard jedoch hat in den vergangenen Jahren zu bröckeln begonnen. Die letzten beiden Scheiben waren meiner Meinung nach nur durchschnittlich und kamen ohne wirkliche Höhepunkte aus. Angra wurden europäischer und damit austauschbar. Mit diesem – ohne Frage subjektiven – Problem hat nun auch "Aqua" zu kämpfen. Zwar haben die Jungs das hohe Tempo mancherorts gottlob wieder ein wenig gedrosselt, die Magie der Komposition die einst den Klassiker "Holy Land" (zum Classic) so einzigartig machte, sucht man heute aber oft vergeblich. Dabei bemühen sich Angra bei ihrem Konzeptalbum über die Seefahrt ohrenscheinlich um Abwechslung und versuchen auch wieder verstärkt traditionelle Elemente ihrer Heimat und somit Trademarks der ersten Alben einzubauen. Ins Schwarze treffen die Südamerikaner dabei aber leider nur stellenweise. Dass "Aqua" dennoch kein Album von der Stange ist, dafür sorgen Songs wie das mit Streichern aufgepeppte "Spirit Of The Air", das mit dezenten Chören schmeichelnde "Hollow", "Weakness Of A Man", das mit Flötentönen bezirzende "Ashes" oder "Rage Of Waters": Verträumt emotionale Metal Nummern und teils wirklich große Momente, die an die eigene Vergangenheit, an die Frühtage der Band erinnern und die deutlich charismatischer und prägnanter rüberkommen, als einige der völlig austauschbaren Uptempo Songs. Unterm Strich würde ich persönlich also behaupten, dass Angra das beste Album seit "Rebirth" gelungen ist. Im Direktvergleich zu diesem bärenstarken Debüt der Besetzung mit Edu Falaschi zieht "Aqua" aber ganz klar den Kürzeren, zumal es außer einer Handvoll großer Songs auch weniger Berauschendes und leider neuerlich einiges an Mittelmaß zu bieten hat. Angra Fans die meine subjektive Meinung über die Entwicklung der Band nicht teilen und die letzten zwei Alben mochten, werden das sicher anders sehen. Ich für meinen Teil kann meine Begeisterung für das mittlerweile siebte Studioalbum der Brasilianer jedenfalls sehr in Grenzen halten und stelle fest, dass Andre Matos’ Soloalben mittlerweile stärker sind als die Werke seiner ex-Band, und dass es nur ein geniales "Aqua" geben kann: Und das stammt definitiv von Asia und aus dem Jahre 1992. Trackliste
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Reviews
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