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Bay Area, Kalifornien 1983/84. Das Mekka des Thrash Metal lässt ein ums andere mal aufhorchen, hält die hungrige Metallerschaft nicht zuletzt wegen Metallica oder Slayer in Atem. Neben der Fülle von zahlreichen, aufstrebenden Kapellen, tut sich da eine blutjunge Band namens Legacy besonders hervor und wirbelt in den Folgejahren auch dank ihres '85 "First Strike Is Deadly" Demos dermaßen Staub auf, dass die einstigen Metallica Coachs Marsha & Jon Zazula wieder mal rechtzeitig den knusprigen Braten riechen und jenen Wonnepropen für ihr aufstrebendes Megaforce Label gewinnen. Doch zuvor müssen Legacy ihren Original Sänger Steve "Zetro" Souza Richtung Exodus ziehen lassen und ihren bisherigen Bandnamen abwerfen, da es zu dieser Zeit geradezu von "LegacyS" im US Underground wimmelt.
Testament deckt sich thematisch aber nahezu mit dem alten Firmament und war angeblich der Geistesblitz eines gewissen Herrn Billy Milano. Ach ja: der "Neue" am Mikro sollte sich nicht nur als exzellenter Frontmann bis zum heutigen Tag bewähren, zählt diese charismatische Persönlichkeit inzwischen ebenso zu den wichtigsten Leitfiguren der Szene, welche abgesehen von ethnischer Herkunft – ein Indianer als Metaller dürfte mal eher die Ausnahme sein – noch vor fünf Jährchen eine bösartige Gehirntumorerkrankung überwand. Ja, die Rede kann hier nur von Chuck Billy sein. Was ist nun das Besondere an "The Legacy"? Weshalb zählt dieses Gerät zu den essentiellsten Speed/Thrash Alben überhaupt? Fakt ist: diese neun Songs offenbaren nebst latent explosiver Power eine kompositorische Erhabenheit, wie man sie dazumal äußerst selten orten konnte. Glaubt mir, ich kenn „einiges“ aus jener Epoche. Vor allem Dank des damals erst 17 Jahre jungen Alex Skolnick, übrigens ein ehemaliger Schüler von Saitenhexer Joe Satriani, erhielt jenes Langeisen eine ganz besondere Duftnote und bescherte Horden von Axtlehrlingen fortan massig Hornhautschübe, sprich Zusatzschichten. Des Flitzefingers brillante und unverkennbare Lead/Soli Einlagen haben selbst nach zwanzig Jahren keinerlei Abnutzungserscheinungen, ganz im Gegenteil. Aber auf "The Legacy" passt prinzipiell alles von vorn bis hinten, von oben nach unten und wieder retour, da fährt jetzt mal die berüchtigte Eisenbahn drüber. Derart fräsende Stakkato Riffs in solcher Manier zu kombinieren, kann eigentlich nur eine höhere Eingebung gewesen sein – anders ist so ein Phänomen mitnichten erklärbar. Brachialität im Kontext exzellenten Songwritings! Und ohne Chuck Billy's zumeist schonungslosem, ja richtig gehend derben Umgang mit seinen Stimmbändern – ein charakteristisches Markenzeichen, welches man selbst aus Tausenden Mitbewerbern mitsamt bautauglichen Ohrenschützern wirklich heraus hören würde – stünde der (zwischenzeitlich in klassischer Besetzung reformierte) Fünfer wahrscheinlich nicht dort, wo er heute ist. Was alleine schon beim grandiosen Eröffnungsschlag "Over The Wall" passiert, was hier an musikalischer Dynamik, aber genauso an spürbarer Intensität gegen Ende hin transportiert wird, lässt sich in vernünftige Worte kaum noch fassen. Aber völlig gleichgültig, wo der Hörer – sei es Vinyl oder CD – im Weiteren andockt, denn der ebenso von souveränen Wechseltempi gezierte Folgetrack "The Haunting", das opulent arrangierte "Burnt Offerings", die wütenden Meereswogen bei "Raging Waters", die kurz wie schmerzlose Genicksexekution "Curse Of The Legions Of Dead", das aus Demozeiten hindurch bolzende "First Strike Is Deadly", das um nichts weniger aggressive "Do Or Die", die uralte Selbstbesinnungshymne "Alone In The Dark" oder zu guter letzt die wiederum höchst spannungsgeladene "Apocalyptic City" überzeugen in einer Art und Weise, die ihresgleichen sucht. Männer, es wird Zeit sich wieder ernsthaft diesem wundersamen Kleinod aus der guten alten Thrash Hochphase zu widmen anstatt an sich selbst herum zu spielen! Zwar mag im Jahre 2007 der Sound, für den man damals den Thrash Experten Alex Periales zu Rate zog, etwas überholt klingen, den (nostalgischen) Charme kann dies allerdings keinen Abbruch tun. Obendrein bemerkenswert, dass im gegenwärtigen Live- Set immer noch vier, fünf Kracher (die Diskographie beherbergt indes acht reguläre Studioscheiben) dieses Meilensteins berücksichtigt werden. Fazit: ohne Testament's "Vermächtnis" geht in einem ordentlich geführten Metal Haushalt gar nichts – da fährt die Eisenbahn abermals drüber! Trackliste
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