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Zweifelsfrei Pestilence im Zeitraum ´88 -´91 zur Speerspitze der europäischen Death Metal Liga, jenem, als die niederländische Combo mit den Alben "Malleus Maleficarum", "Consuming Impulse" und "Testimony Of The Ancients" mehr wie Respekt einflössende Taten aus dem Köcher zog. Zur Vervollständigung sei noch das '93 Werk "Spheres" erwähnt, bei dem die Herrschaften anhand gewagter Soundexperimente (Jazz/Fusion) bei Fans und Plattenfirma leider auf taube Ohren stießen und bald darauf das zeitliche segnen sollten.
So wollen wir nun dieses dritte, außergewöhnlich inszenierte Konzeptalbum näher ins Auge fassen, welches ja zunächst unter vermeintlich denkbar schlechten Vorraussetzungen zu entstehen schien: Fronthüne/Bassist Martin van Drunen verließ die Band nach zwei Scheiben Richtung Asphyx und würde für viele Anhänger der ersten Stunde schlicht eine unersetzbare Lücke hinterlassen. Dabei hatten einige vergessen, dass Gitarrist Patrick Mameli bereits zu Demozeiten seine Stimme malträtierte und auch hier einen tadellosen Job leistete. Die Songs, die übrigens durch diverse Intermezzi (derlei Verschnaufpausen machen bei solch infernalem Gebretter durchaus Sinn!) nahtlos ineinander fließen, erhielten darüber hinaus eine amtliche Frischzellen Kur, vor allem der gigantische Fundus an Melodien in Bündnis des enorm gereiften Songwritings entzückt heute noch. Dies sollte nur einer der Beweggründe van Drunen's Ausstieg gewesen sein - dafür akquirierte man gleich Tony Choy, den Vier bzw. Fünfsaiter der US Prog Death Götter Cynic, ein - gelinde gesagt - Musiker von Format. Auch ihm wird´s zu verdanken sein, dass aus "Testimony Of The Ancients" ein derart brilliantes, technisch vorzügliches Werk entstand und Parallelen zum Death'schen Entwicklungsprozeß (zunehmende Ansprüche an sich selbst) aufzeigt. Durch den Einzug sakraler Chöre und dezenter Keyboard Sequenzen wurde diese gewisse, allgegenwärtige "Horror Note" zusätzlich prononciert und verkörpert im selben Atemzug genauso eine Ästhetik, wie man sie seinerzeit nirgendwo orten konnte, zumindest im Thrash/Death Metal Genre. Dass hierbei die Aggressivität, diese abgrundtiefe Gehässigkeit und dieser schonungslose Sarkasmus - wie schon bei den beiden genannten Vorgängern spürbar - keine nennenswerten Deformierungen erlitt, ist meiner Meinung nach das Non plus Ultra daran. Thematisch wagten sich Mameli und Co. in die Domäne Philosophie/Religion, wo Bedeutung und Deutung selbiger (Untersatz: “The Quest For The Truth Of Existence“) aus dem klein gedruckten mannigfaltig interpretiert werden kann und dem Gesamtwerk dadurch zusätzlichen Reiz verleiht. Druckvoll produziert dank Scott Burns bzw. optisch fantastisch umgesetzt von Dan SeaGrave kann meine Wenigkeit eigentlich nur mehr von der berüchtigten Pflichtübung sprechen. Es gäbe sicher noch genug Interessantes über diese zu früh abgetretene Ausnahmekapelle und dem vorliegenden Geniestreich zu berichten, was hier den sinnhaften Rahmen wahrscheinlich sprengen würde. Ein Album, in seiner Dimension wahrhaft einzigartig! Trackliste
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Reviews
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