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Atmosphärischer, doom lastiger Düster Orient Prog Death Metal war es, der die Israelis Orphaned Land im Jahre 1994 zu einem Geheimtipp mutieren lies. Vollkommen zurecht würde ich sagen, denn eben hier betrachtetes Debüt „Sahara“ war genau eines jener Alben, die sich aus dem ungeheuer dichten Morast der Amorphis, Tiamat und Therion Nachahmungstäter herausquälen konnten und eine Band offenbarte, die all ihr typisch musikalisches Gothic und Todesblei Gut alter Schule mit massenhaft eigenständig und ohne Zweifel absolut exotischem Klangspiel, aus heimisch Nah-Östlichen Traditionen verfeinerte und somit sofort unverkennbar wurde. Immerwährende, aber dennoch songdienlich orientalische, fast soundtrackartige Töne, eigenwillige Arrangements und nicht immer leicht verdaulich, im Endeffekt aber immer wieder schlüssige Kompositionen, verliehen "Sahara" schnell absoluten Kultstatus im Underground und ließen die Herzen von Prog bis Death Metal Fans höher schlagen.
Bereits der knackig unrhythmische Opener "The Sahara’s Storm" ist bezeichnend für das Schaffen der Israelis, bietet neben sperrigen Stopps, illustren Rhythmen und beschwörenden Vokals, klassisch düstere Schreie und harte Metal Parts, sowie einen supereingängigen Refrain, mit coolen Tempowechseln und immerwährend hochinteressant und unaufdringlich orientalischen Soundexperimenten mit zauberhaft exotischen Instrumenten aus 1001 Nacht. Auch wenn die Produktion aus heutiger Sicht nicht mehr ganz das gelbe vom Ei ist und die ein oder andere Passage zeigt, dass man es hier mit einem Debüt zu tun hat, entfalten Songs wie der mit zart weiblicher Stimme verfeinerte Prog Death Schleimklumpen "Blessed Be Thy Hate", das in Arabisch vorgetragene superextravagante Orientinferno "Aldiar Al Mukadisa", oder der fulminante Melancholiedoppelschlag "The Beloved’s Cry / My Requiem", der auch am "Wildhoney" Meisterwerk von Tiamat eine gepflegte Figur abgegeben hätte, noch immer ihren eigenen unwiderstehlichen Charme und machen "Sahara" noch heute zu etwas ganz Besonderem. Neben all den detailverliebten Instrumentalisierungen und exotisch arabischen Klangspielen, wissen vor allem die sehr variablen Vokals zu überzeugen, die vom üblen, fast Black Metallischen Geschrei über klassisches Gegrunze bis zu reinen, nahezu hypnotisch klaren Tönen alles abdecken, dem durchdachten Songmaterial den letzten Schliff geben und dieses, allein wegen seines wunderschön golden schimmernden Orient Artworks übererotische Album, zu einem Pflichttermin für fanatische Musikkonsumenten machen. Orphaned Land waren und sind ein wichtiger, mutiger und äußerst interessanter Beitrag zur Metal Szene und dieses Debüt ist für mich, auch wenn die Nachfolgelaben ohne Zweifel ebenfalls hochklassig waren, das exotischste, unverbrauchteste und schönste Werk aus dem Heiligen Land! Mehr von Orphaned Land
Reviews
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