Dass uns die Eidgenossen mittlerweile nicht nur im Fußball, sondern auch in Sachen harter Rockmusik und Metal schon lange meilenweit voraus sind, sollte ja hinlänglich bekannt sein. Dass die Schweiz aber gerade in Sachen Hard Rock zur absoluten Europa Elite zählt und diesen Ruf nunmehr seit Jahren locker etablieren kann, dafür sorgen neben Gotthrad vor allem Shakra.
Spätestens seit "Power Ride" ist die sympathische Truppe in die Champions League knackigen Hard Rocks aufgestiegen. Spätestens seit "Rising" sind sie selbst hier ein heißer Anwärter auf eine absolute Topplatzierung und dieser so verdammt hohe Anspruch wird auch von "Infected" gehalten.

Die Truppe um Thom Blunier schert sich weiterhin einen feuchten Dreck um jegliche Trends, kackt auf jegliche Anbiederung zu irgendwelchen angesagten Mustern und macht weiterhin einfach nur das was sie kann. Nämlich fett und bodenständigst abrocken, und das von der ersten bis zur letzten Sekunde des Albums. Mark Foxx ist mittlerweile nicht mehr weg zu denken und gibt typisch kantigen, mit treibendem Groove, treffsicherer Melodieführung und geilen Refrains ausgestatteten uptempo Rockern wie „Make Your Day“ oder „The One“ ebenso die perfekte Note, wie den beiden gnadenlos abschmelzenden Orangenhautstraffern „Love Will Find A Way“ und „Acheron’s Way“. Hard Rock per Excellance und es wären nicht Shakra, wären da nicht jene, satt stampfenden und alles überschattenden Midtempobolzen wie „Inferno“, „Playing With Fire“, „Vertigo“ oder das brettharte „Conquest“, die mit ihrem hackenden Riffing, brutzelnden Grooves und hymnischen Refrains einfach alles in Grund und Boden rocken und diese Band erst so besonders machen.
Shakra's großes Plus ist – neben grandiosem Songwriting, tollen Melodien und einem perfekten Rock Shouter – eben immer noch jene, durch krustig knackende Grooves und oberbodenständig knallende Riffs angetriebene Dynamik, die all ihren Songs beiwohnt, den Ohrenzeugen einfach mitreisen muss und die ganz dicken Eier der Jungs preisgibt.

"Infected" hat alles was ein gutes Hard Rock Album braucht. Eine (im Gegensatz zum Vorgänger) perfekt und übersatte Produktion, durch die Bank geile Songs und genau jenes ausgewogen abwechslungsreich und sehr hart tönende Songwriting, das ein gutes Stück Musik erst zu einem überragenden macht.
Auch wenn manch böse Zungen behaupten, dass Shakra immer wieder gleich klingen. Ich sage sie klingen immer gleich gut und jeder der auch nur im Geringsten auf stromigen Hard Rock steht, der kommt auch an diesem Teil nie und nimmer vorbei!