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Whitesnake - Whitesnake: Box O Snakes: The Sunburst Years 1978-1982
Whitesnake - Whitesnake: Box O Snakes: The Sunburst Years 1978-1982  
Ein Classic-Review in Form eines Specials. Denn hier geht es nicht um eine, nein, gleich um sechs Scheiben: sprich das ganze Frühwerk der Snakes von 1978 bis 1982. ...
Bruder Cle
Bruder Cle
(10 Specials)
Whitesnake "Box 'O' Snakes: The Sunburst Years 1978-1982"

Ein Classic-Review einmal anders und in Form eines Specials. Denn hier geht es nicht um eine, nein, gleich um sechs Scheiben: sprich das ganze Frühwerk der Snakes von 1978 bis 1982. Anlass ist das Erscheinen der von langer Hand angekündigten, mächtigen "Box O Snakes - The Sunburst Years 1978-1982 ", die das Schaffen der Band im legendären Blues-Line-Up von Micky Moody und Bernie Marsden dokumentiert.

Nicht nur für mich – ungeachtet der späteren Erfolge als Hairmetal-Band – die kreativste und spannendste Phase der Bandgeschichte. Neben den liebevoll aufgemachten Vinyl-Replikas der Alben "Trouble", "Lovehunter", "Ready An’ Willing", "Live…In The Heart Of A City", "Come An’ Get It" und "Saints And Sinners" enthält die Box auch noch die nur in Japan erschienene Live-EP "Live At Hammersmith", die "Snakebite"-EP in farbigem Vinyl, einen Poster, ein Coffeetable-Buch, zwei unveröffentlichte Liveshows (die Auftritte auf dem Reading-Festival 79 und 80) sowie eine DVD mit allen frühen Videoclips,TV-Auftritten und einer in den USA mitgeschnittenen Show der “Ready An’ Willing”-Tour. Mehr geht wirklich nicht! Doch nun zu den einzelnen Meilensteinen der Whitesnake-History.



"Snakebite" EP:

Als David Coverdale nach "Come Taste The Band" im Frühjahr 1976 endgültig Deep Purple den Rücken kehrt, folgt eine fast 18 Monate dauernde Orientierungsphase, die in zwei Soloalben ("White Snake" und "Northwinds") mit Gitarrist Micky Moody endet. Stilistisch schwankt David dazumal zwischen Funk, Blues und Rock und es dauert eine ganze Weile, bis sich – vorerst nur um das Album "Northwinds" live zu promoten – eine festes Line-Up etabliert. Als richtiger Glücksgriff erweist sich der Zugang von Bernie Marsden als zweiter Gitarrist einerseits und von Neil Murray als Bassist andererseits. Ergänzt durch Dave Dowle an den Drums und Pete Solley an den Keyboards nimmt man unter den Fittichen des früheren Purple-Managements unter dem Namen David Coverdales Whitesnake eine Vier-Track-EP auf, für die man mächtig viel Wind macht.
Zu allen vier Stücken werden Promo-Videos gedreht, die man u. a. auf Top Of The Pops ausstrahlt und die der Band sofort ordentlichen Zuspruch seitens der Fans einbringen. Vor allem der Smasher "Ain’t No Love In The Heart Of The City" avanciert augenblicklich zur Fanhymne. Aber auch das flotte "Come On" verfehlt seine Wirkung nicht und zeigt schnell, dass sich trotz der in voller Blüte befindlichen Punk-Bewegung noch genug Leute für guten Hardrock interessieren. Die Promovideos für die EP finden sogar ihren Weg ins Kino, als Vorfilm zum Softsexfilm "Bilitis". Wie passend…



Tracklist "Snakebite":
1. Bloody Mary
2. Steal Away
3. Ain’t No Love In The Heart Of The City
4. Come On
Promo Videos:
1. Come On
2. Ain’t No Love In The Heart Of The City
3. Bloody Mary
4. Steal Away
BBC-Top Of The Pops (Video):
1. Bloody Mary

"Come On":


"Trouble":

Die Zeichen stehen auf Sturm und es war somit Zeit für ein volles Album, welches auch in Form von "Trouble" 1978 erscheint. Diesmal jedoch schon unter dem neuen Bandnamen Whitesnake. Während der Aufnahmen wird Keyboarder Pete Solley durch Davids alten Purple-Gefährten Jon Lord ersetzt, was der Band noch einen zusätzlichen Kick verpasst. Neben Rockern wie "Lie Down", "Take Me With You" und "Don’t Mess With Me" ist es der Mix mit romantischeren ("Love To Keep you Warm") und blusigeren ("Trouble") Stücken, der den Charme des Albums ausmacht und nicht nur bei alten Purple-Fans Begeisterung auslöst. Sogar an einem Cover des Beatles-Klassikers "Day Tripper" versucht man sich erfolgreich. Mit einem bescheidenen Platz 50 in den englischen Charts ist man zwar noch weit vom durchschlagenden Erfolg entfernt, aber ein Anfang ist gemacht und man wird sogar auf das berühmte Reading Festival gebucht.

Am jenem Sonntagabend ist Peter Gabriel als Headliner vorgesehen. Allerdings fordert das Publikum derart lautstark die weiße Schlange, dass man sich entschließt, das Line-Up umzudrehen und so kommen Whitesnake völlig überraschend zu ihrem ersten Headliner-Slot auf einem großen Festival. Da David Coverdale auch in Japan seit seinen Purple-Zeiten ein gefeierter Star ist, entschließt sich das Management für den dortigen Markt eine Live-EP zu veröffentlichen, die Promotern Appetit machen soll, die Band nach Japan zu holen. "Come On", "Lie Down", "Trouble", die Hymne "Ain’t No Love In The Heart Of The City" und die Purple-Songs "Might Just Take Your Life" und "Mistreated" werden im legendären Hammersmith Odeon mitgeschnitten und dank des fantastischen Publikums wird die EP zu einem Riesenerfolg in Japan. Der Promotrick funktioniert. Die Band wird nach Japan eingeladen, was den Beginn einer lange anhaltenden Liebesbeziehung zwischen Whitesnake und dem Land der aufgehenden Sonne markiert.



Tracklist "Trouble":
1. Take Me With You
2. Love To Keep You Warm
3. Lie Down (A Modern Love Song)
4. Day Tripper
5. Nighthawk (Vampire Blues)
6. TheTime Is Right For Love
7. Trouble
8. Belgian Tom’s Hat Trick
9. Free Flight
10. Don’t Mess With Me

Trackliste "Live At Hammersmith"
1. Come On
2. Might Just Take Your Life
3. Lie Down
4. Ain’t No Love In The Heart Of The City
5. Trouble
6. Mistreated

Trackliste "Live At Reading 79":
1. Walking In The Shadow Of The Blues
2. Ain’t No Love In The Heart Of The City
3. Steal Away
4. Belgian Tom’s Hat Trick
5. Mistreated/Soldier Of Fortune
6. Love Hunter
7. Breakdown
Promo Videos:
1. Day Tripper
BBC – Old Grey Whistle Test (Video):
1. Lie Down (A Modern Love Song)
2. Trouble

"Trouble":


"Lovehunter":

Im Oktober 1979 erscheint das von den Fans bereits sehnsüchtig erwartete zweite Album "Lovehunter", das nur so vor Hits strotzt. Starke Songs wie der leicht verhaltene, aber mit einer starken Melodie gesegnete Opener "Long Way From Home", das blusige Leon Russel-Cover "Help Me Thro’ The Day", das hammergeile "Medicine Man" sowie der Feger "Rock’n’Roll Women" zeigen insgesamt eine deutliche härtere Ausrichtung als noch auf dem Debütalbum. Den Vogel schießt man jedoch mit dem noch heute aus keiner Setlist der Schlange wegzudenkenden Smasher "Walking In The Shadows Of The Blues" ab, der anno dazumal die Lebenssituation von David Coverdale auf geniale Weise subsummiert. Auch der Titelsong mit seiner genialen Slide-Gitarre zählt heute noch zu den großen Bandklassikern. Doch fast gleich viel Furore als die Musik macht das von Chris Achilleos gemalte Cover, das der Band den Vorwurf des Sexismus einbringt. Was nicht nur an der Abbildung einer nackten Frau am Cover sondern auch an der eigenwilligen Form der Zunge des Kuschelreptils liegen mag. Offensichtlich sahen und sehen das die weiblichen Fans der Band allerdings völlig anders. Wie David in einem aktuellen Interview „spitzzüngig“ bemerkt, ist das Covermotiv der auf der Schlange reitenden Lady nämlich noch heute das mit Abstand beliebteste Motiv aller Girlie-Shirts der Band.

Nach den Aufnahmen wurde Drummer Dowle durch ein weiteres ex-Purple-Mitglied ersetzt: Ian Paice. In der Presse kursierten daraufhin Gerüchte, David Coverdale wolle eine neue Version von Purple ins Leben rufen. Die Band druckt daraufhin sogar eigene T-Shirts mit dem Aufdruck „No, I wasn’t in Deep Purple“ und bemüht sich nach Kräften, jedem Vergleich mit Purple oder Rainbow auszuweichen. Auch wenn der eine oder andere anno dazumal Ähnlichkeiten erkennen mochte, Whitesnake sind spätestens 1979 eine Band mit ureigenem Stil, was nicht zuletzt am genialen Zusammenspiel von Marsden und Moody liegt. Und nach dem Zugang von Ian Paice ist die Band noch mehr Einheit als zuvor. In Summe das vielleicht stärkste Line-Up ihrer langen und erfolgreichen Geschichte.



Tracklist "Lovehunter":
1. Long Way From Home
2. Walking In The Shadow Of The Blues
3. Help Me Thro’ The Day
4. Medicine Man
5. You’n’ Me
6. Mean Business
7. Love Hunter
8. Outlaw
9. Rock’n’Roll Women
10. We Wish You Well
Promo Videos:
1. Long Way From Home

"Love Hunter" Live in Washington 1980:


"Ready An’ Willing":

Nur sieben Monate nach "Lovehunter" wird das nächste Album nachgeschoben und landet sensationeller Weise auf Platz sechs der Albumcharts. Aus heutiger Sicht natürlich kein Wunder, angesichts unsterblicher Klassiker wie den Top 10-Hits "Fool For Your Loving" und dem genialen Titelsong, dessen mächtiger Groove noch über 30 Jahre später jede Konzerthalle in ein Tollhaus verwandelt. Mit dem gute Laune-Rocker "Sweet Talker" und den beiden Bluesgranaten "Ain’t Gonna Cry No More" und "Blindman" (vom Soloalbum "Northwinds" rekrutiert) hat "Ready An’ Willing" aber auch noch einige respektable B-Hits auf Lager, die man immer wieder gerne ausgräbt. Anno 1980, mitten in der NWOBHM ist die Scheibe jedenfalls genau das richtige Futter für alle ausgehungerten und von schlechten Punkalben gelangweilten Hardrockfans.
Kein Wunder, dass Whitesnake auch in diesem Jahr wieder als Headliner aufs Reading-Festival gebucht werden. Diesmal jedoch schon an der Spitze eines Line-Ups, welches wesentlich metallastiger ist als alle vorherigen. U. a. teilen sich David & Co an diesem Wochenende die Bühne mit Samson, Iron Maiden, Tygers Of Pan Tang, Angel Witch, Sledgehammer, Praying Mantis, Def Leppard, Ozzy Osbournes Blizzard Of Oz, UFO, Krokus, Magnum, Budgie, Girl und Ian Gillan. Ein Festival für das sich alleine schon der Bau einer Zeitmaschine lohnen würde. Und die Liveversion von "Mistreated", die an diesem Abend gespielt wird ist vielleicht die beste und unglaublichste Version, die man bis dahin je von dem Song zu hören bekam. Dokumentiert auf der dieser Box beiliegenden Liveaufnahme des Auftritts.



Tracklist "Ready An’ Willing":
1. Fool For Your Loving
2. Sweet Talker
3. Ready An’ Willing
4. Carry Your Load
5. Blindman
6. Ain’t Gonna Cry No More
7. Love Man
8. Black And Blue
9. She’s A Woman

Tracklist "Live Reading 1980"
1. Sweet Talker
2. Walking In The Shadow Of The Blues
3. Ain’t Gonna Cry No More
4. Love Hunter
5. Mistreated/Soldier Of Fortune
6. Ain’t No Love In The Heart Of The City
7. Fool For Your Loving

Unreleased Livevideo, Capital Centre, Washington (US) 1980
1. Come On
2. Sweet Talker
3. Walking In The Shadows Of The Blues
4. Ain’t Gonna Cry No More
5. Love Hunter
6. Belgian Tom’s Hat Trick
7. Ain’t No Love In The Heart Of The City
8. Fool For Your Loving
Promo Videos:
1. Fool For Your Loving

"Sweet Talker" Live in Washington 1980:


"Live…At The Heart Of The City"

Klarerweise gerät der Auftritt zum Triumphzug und dem Management wird schnell klar, das die Zeit reif ist für ein echtes Livealbum. Aus den bereits für die Japan-EP existierenden Aufnahmen und aktuellen Mitschnitten der "Ready An’ Willing"-Tour (einmal mehr aus dem legendären Hammersmith Odeon) wird diese Doppel-Livescheibe zusammengebastelt. Noch heute gehört "Live…At The Heart Of The City" nicht nur zu einem meiner absoluten Live-Favoriten. Kaum eine Platte konserviert die Atmosphäre dieser Zeit besser und stimmungsvoller und zeigt nebenbei eine Band auf dem absoluten Höhepunkt ihres Schaffens.
Spätestens beim quasi-Titelsong, der von einem fantastischen Publikum begleitet wird, ist Gänsehaut garantiert. Aber natürlich lassen auch die Liveversionen von "Fool For Your Loving", "Walking In The Shadow Of The Blues", "Ready An’ Willing" und "Love Hunter" (inklusive Slideguitar-Solo) keinen echten Hardrockfan kalt. Rauer, ungeschliffener und mächtiger als die Studioversionen gewinnen diese von Haus aus schon starken Stücke live noch deutlich an Dynamik, was zum großen Teil wirklich das Verdienst von Ian Paice und Neil Murray ist, die beide ein mehr als solides Fundament für die künstlerischen Ausritte von Jon Lord und dem Gitarrenduo Marsden/Moody bilden. Genial! Die englischen Fans sehen das anno 1980 gleich und bescheren der Band mit Platz fünf den bislang höchsten Charteintritt…



Tracklist "Live…In The Heart Of The City":
1. Come On
2. Sweet Talker
3. Walking In The Shadow Of The Blues
4. Love Hunter
5. Ain’t No Love In The Heart Of The City
6. Fool For Your Loving
7. Ain’t Gonna Cry No More
8. Take Me With You
(Rest siehe "Live At Hammersmith")



"Come An’ Get It"

Wer dachte, dass "Ready An’ Willing" an Hitdichte nicht mehr zu überbieten wäre, liegt falsch. Mit "Come An’ Get It" liefern die Snakes ihr wohl bestes Werk aller Zeiten ab. 1987 mag das kommerziell erfolgreichste gewesen sein, aber diese LP aus dem Jahr 1981 markiert den absoluten Höhepunkt des originalen und kultigen Moody/Marsden Line-Ups. Es gibt wenige Scheiben, auf denen eigentlich jeder Song als Single funktionieren würde. In diesem Fall werden "Don’t Break My Heart Again" und "Would I Lie To You" ausgekoppelt und zu großen Hits. Genauso gut hätte man aber auch den genialen Rock’n’Roller "Wine, Women And Song" oder das mystische Purple-angehauchte "Child Of Babylon" nehmen können. Oder den NWOBHM-Kracher "Hot Stuff" oder den stampfenden Titelsong oder oder oder. Wäre da nicht dieses Adam and the Ants-Album gleichzeitig erschienen, wäre das die erste Nummer eins für Whitesnake in England gewesen. So ist es "nur" Nummer zwei. Dennoch: binnen drei Jahren war man vom Newcomer an die Spitze der Charts aufgestiegen. Ausgedehnte Tourneen folgen und die Band genießt den Erfolg in vollen Zügen.
Doch leider lässt gerade die so druckvolle Rhythmus-Section von nun an die Zügel schleifen und bei einigen Mitgliedern machen sich Verschleißerscheinungen bemerkbar. Auch mit dem Management wird es zunehmend schwieriger, so dass David der Band eine längere Auszeit verordnet und dann einen folgenschweren Entschluss fasst, der die weitere Geschichte der weißen Schlange entscheidend prägen wird.



Tracklist "Come An’ Get It":
1. Come An’ Get It
2. Hot Stuff
3. Don’t Break My Heart Again
4. Lonely Days, Lonely Nights
5. Wine, Women And Song
6. Child Of Babylon
7. Would I Lie To You
8. Girl
9. Hit An’ Run
10. Till The Day I Die
Promo Videos:
1. Don’t Break My Heart Again
2. Would I Lie To You

"Don’t Break My Heart Again":


"Saints And Sinners"

Erst Ende 1982 erscheint "Saints & Sinners", erneut vom langjährigen Erfolgsproduzenten Martin Birch klangmäßig veredelt. Es ist ein Album einer neuen Zeit. Moderner, weniger bluslastig und mit mehr Biss. Mehr Metal als Rock sozusagen und ganz im Stil der neuen Zeit. Grund dafür sind gleich drei neue Leute im Line-Up: nach dem Abgang von Ian Paice und Neil Murray übernehmen nun Cozy Powell und Colin Hodgkinson die Rhythmusabteilung und anstelle von Bernie Marsdens genialem Sidekick Micky Moody greift fortan ein gewisser Mel Galley in die Saiten. Veränderungen, die sich schon beim Opener "Young Blood" deutlich bemerkbar machen. Hammondorgel und Slidegitarre treten in den Hintergrund, rockigere Vibes machen sich breit. Alle Personen im Umfeld von David Coverdale sind damals extrem skeptisch, ob es der Band gelingen würde, mit diesem neuen Stil an alte Erfolge anzuknüpfen. Und wiederum macht man die Rechnung ohne die Fans, die das Album absolut lieben. Es trifft quasi genau den Zeitgeist.
Neben den üblichen testosteronschwangeren Uptempokrachern "Rock’An’Roll Angels" und dem bereits erwähntem "Young Blood" steht mit "Crying In The Rain" noch ein herrlich melancholischer Blues-Rocker auf der A-Seite. Blues war man ja von der Schlange schon gewöhnt, aber so hart interpretiert wurde er noch nie. Ein Novum, das den Fans auf Anhieb gefällt. Tja, und dann ist da noch DER SONG. Der absolut größte Hit der Band: "Here I Go Again".

Viele kennen den Song ja nur in der Neuaufnahme vom "1987"-Album. Aber geschrieben wurde er 1982 für "Saints & Sinners". Damals war jedoch noch nicht abzusehen, dass dieser Klassiker der Rockgeschichte einmal die US-Charts anführen und "1987" (zum Classic Review) zu achtmal Platin verhelfen würde. In Japan wurde er sogar zu Gunsten von "Bloody Luxury" schamhaft auf der Rückseite versteckt. Was nichts daran ändert, das Whitesnake-Fans der ersten Stunde den Songs bei jeder Liveshow seit 1982 frenetisch einfordern.



Tracklist "Saints & Sinners":
1. Young Blood
2. Rough An’ Ready
3. Bloody Luxury
4. Victim Of Love
5. Crying In The Rain
6. Here I Go Again
7. Love An’ Affection
8. Rock An’ Roll Angels
9. Dancing Girls
10. Saints An’ Sinners
Promo Videos:
1. Here I Go Again
BBC Top Of The Pops (Video)
1. Here I Go Again

"Young Blood":


Was die Box O Snakes sonst noch bietet?

Die formschöne, stabile Box enthält nicht nur die eben besprochenen CDs im liebevoll und detailgetreu ausgestalteten Vinyl-Replikas, sondern auch noch die beiden unveröffentlichten BBC-Mitschnitte der Reading-Shows aus den Jahren 79 und 80. Letztere brillieren durch einen Sound, der dem des offiziellen Livealbums (bzw. der "Live At Hammersmith"-EP) in nichts nachsteht. Vor allem werden hier einige Liveversionen gezockt, die sich wie damals üblich deutlich von den Versionen auf den Alben unterscheiden.

Und da wäre auch noch das in Hardcover gebundene Coffeetable-Buch. Der schön aufgemachte und überwiegend, der Zeit entsprechend mit Schwarz-Weiß-Fotos ausstaffierte Band enthält aktuelle Interviews mit David Coverdale und Bernie Marsden, die interessante Details und Einblicke zu den einzelnen Veröffentlichungen und den damaligen Hintergründen bieten. Dabei verlieren sich sowohl Interviewer als auch Musiker nicht in für die meisten Fans eher uninteressanten Produktionsdetails, sondern schwadronieren lieber über den Zeigeist der Epoche und die vielen schönen Nebensächlichkeiten des Musikerlebens. Zudem enthalten: großformatige Artworks aller Veröffentlichungen und - für Sammler interessant – Abbildungen vieler rarer Singles und eine Übersicht über alle erschienen Pressungen.

Die in steifem, weißen Karton replizierte "Snakebite"-EP kommt in weißem Vinyl und bietet gemeinsam mit dem große (unzensierten) Poster des "Trouble"-Artworks ein schönes Gimmick.



Die DVD mit allen Promo-Clips, TV-Auftritten bietet genau jene Qualität eines guten VHS-Tapes, die man von Fernsehmaterial dieses Alters üblicherweise erwarten kann. Einig Clips ("Long Way From Home", Old Grey Whistle Test- Material) überraschen sogar durch erstaunliche Klarheit und lassen auf HD-gefilmtes Ausgangsmaterial schließen. So macht es richtig Spaß, Mr. David „ I need a woman“ Coverdale dabei zuzusehen, wie der den Mikrofonständer wahlweise als Turngerät oder mit schmachtendem Blick als Begattungspartner missbraucht. Und wer für die nächste „Bad Taste“-Party Stylingtipps braucht: er findet sie hier zuhauf. Die Bildqualität des Livekonzerts aus dem Jahr 1980 fällt da leider etwas ab. Vor allem durch die ständigen Blau- und Rotlichteffekte, die viele Details verschwimmen lassen. Dafür wurde das Konzert aber mit mehreren Kameras und sogar mit Effekten wie Überblendungen etc. gefilmt. Und der Sound ist ebenfalls echt okay.

Resümee

Hier endet der Streifzug durch die frühen Sunburst-Jahre der Band, die mit dem Deal mit Geffen Records und dem Album "Slide It In" ändert und Whitesnake den Weg zu ihren größten Erfolgen ebnet. Ungeachtet kommerzieller Megaerfolge, aller MTV-Hits und Platinalben – David & Co. hatten in ihrem sogenannten Mark II-Line-Up sicherlich das größte künstlerische Potenzial der Bandgeschichte. Man darf schließlich nicht vergessen, dass hier immerhin 3/5 von Deep Purple am Werke waren und das Duo Marsden/Moody dazumal sicher neben Tipton/Downing das stärkste Gitarrenduett der Hardrockszene waren. Wenn auch mit stark blusigem Einschlag. Das frühe Schaffen von Whitesnake steht symbolisch für den Hardrock der 70er Jahre – eigenständig, voller wilder Kreativität und absolut zeitlos. Wenn man aus dem Split von Deep Purple etwas positives ableiten will, dann die Tatsache, dass sich aus deren Asche mit Rainbow und Whitesnake gleich zwei absolute Giganten der harten Musik erhoben, die uns bis dato ein Füllhorn an göttlicher Musik geschenkt haben. Und genau das konserviert diese Box o Snakes in eindrucksvoller Weise und macht sie so zu einem Vergnügen für jeden Hardrockfan, der in die Welt der weißen Schlange eintauchen will.
Und vielleicht liest ja auch das fucking Christkind einmal Darkscene und weiß dann gefälligst, was es Headbangern unter den Weihnachtsbaum zu legen hat.

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