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7.0
Ich liebe Machine Head. Seit ich damals den ersten Ton von "Davidian" hörte, haben sich die Amis mit ihrer tiefschürfenden Härte, ihrer Wucht und Brutalität einen bedingungslosen Platz tief in meinem Herzen erobert. Dass Machine Head nebst dem wegweisenden "Burn My Eyes" (zum Classic Review), dem großartigen "Through The Ashes Of Empire" (zum Review) und einem unkaputtbar genialen "The Blackening" (zum Review) noch viele Großartigkeiten erschaffen haben, muss man hier nicht extra erzählen. Natürlich war auch die ein oder andere Scheibe dabei, die den Langzeittest schlechter als andere bestanden hat. Dem Machine Head-Ausnahmestatus im Neo-Thrash und modernen Brutalo-Genre hat dies aber zurecht keinen Abbruch getan. Rob Flynn und seine Mannen sind die Speerspitze und haben ihren Platz am Olymp fest einbetoniert.
Das zehnte Album der Amis ist nun also ein futuristischen Endzeit-Konzeptalbum, dessen zwei, vom Schicksal schwer gebeutelten Hauptcharaktere auf Rache, Wut, Hass und Chaos getrimmt sind, während sich ihre Lebensgeschichten immer wieder verflechten. Die Story ist interessant und laut Flynn an die japanisch Manga-Serie "Attack On Titan" angelehnt. Soundtechnisch ist so ein Thema ambitioniert und fordernd für Erschaffer und Hörer und in Form von "Of Kingdom And Crown" will es bei mir wohl nicht so recht ankommen. Schade. Spätestens hier müssen wir all den Jahren der MH-Huldigungen nun erstmals ein jähes Ende zu setzen. War "Catharsis" vor vier Jahren noch eine Weltklassealbum (zum Review), so lässt mich "Of Kingdom And Crown" leider weitgehend unberührt zurück. Machine Head schaffen es diesmal einfach nicht mich zu packen. Das berüchtigte "Blutlecken" will sich einfach nicht einstellen und der überlange Opener "Slaughter The Martyr" und "My Hands Are Empty" sind frühe Paradebeispiele dafür. Für "diese neue" Machine Head. Epischer und sphärischer Sound und klarer Gesang treffen auf knatternde Modern-Thrash-Härte, einen wütenden Flynn und quietschende-Signature-Gitarren. Abgesehen von einigen Momenten, in denen die Amis waghalsig und rasend durchbrettern, bleibt diese Rezeptur über volle Albumlänge erhalten. Egal ob "Unhallowed" oder "Bloodshot". Für mich klingt das neue Werk dabei zu eindimensional und herzlos. Das neue Melodie-Aggro-Wechselspiel funktioniert zwar, will mich aber nicht richtig packen und abholen. Schon gar nicht klingt das Ergebnis abwechslungsreich und die granz großen, so berühmt berüchtigten Machine Head-Wow-Momente, die alles zerdrückenden Grooves oder Jahrhundertriffs fehlen mir einfach. Das doomige "Kill Thy Enemies" und das wütende "Rotten" brechen da zwar ein wenig aus, können das Kind aber auch nicht mehr vorm Ertrinken retten. "Of Kingdom And Crown" wird definitiv keiner meiner Lieblinge werden. Dafür fehlt mir die tonnenschwere Wucht, die MH immer besser, erdrückender und erbarmungsloser als andere gemacht hat. Die neue Scheibe pendelt zwischen harmonischer Melodie und klaren Gesängen und schnellen, quietschigen Phasen. Das ist klasse gemacht, aber eben nicht meine Vorliebe und das bleibt bei mir auch nicht hängen. Machine Head sollen und dürfen natürlich machen was sie wollen und ihre stetige Evolution und Innovation war immer wichtig und zielführend. "Of Kingdom And Crown" klingt für mich aber eindeutig überambitioniert und ist das erste "nicht-geniale-MH-Album" seit "Through The Ashes Of Empire". Zwar ist es natürlich weitgehend klasse gemacht, mir ist es aber einfach zu wenig packend und für meinen Geschmack klingt es leider oft belanglos und einfach nicht so, wie ich das bei "meinen" Machine Head hören will. Trackliste
Mehr von Machine Head
Reviews
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