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8.5
Auch im Heim des größten Optimisten wäre es vermessen gewesen zu glauben, die neue Helloween würde über volle Albumlänge die überragende Klasse der grandiosen Hansen-Komposition "Skyfall" haben. Ebenso kitschig wäre es zu denken, "Helloween" würde gleich genial werden, wie die beiden "Keeper"-Meisterwerke. Natürlich nicht!
Schlechter Start? Keineswegs, denn das selbstbetitelte Helloween-Album, das erste auf dem nun "beide" Sänger und Kai Hansen vertreten sind, ist ohne Zweifel eines der besten in der Diskografie der Hanseaten und das mag was heißen. Im Detail bedeutet das, dass "Helloween" als Gesamtwerk und vor Allem bei seinen besten Songs besser ist, als das Meiste, was nach "Chamäleon" gekommen ist. Vor Allem aber ist es der unaufgesetzte, nahezu perfekte Stilmix aus allen Phasen der Karriere der Kürbisköpfe, der die Scheibe so relevant und homogen macht. Die perfekte Helloween-Melange aus Härte und Melodie, aus zeitlos und modern und allein das ist geradezu großartig! Nicht mehr, aber auch nicht weniger! "Out For The Glory" ist in jedem Fall mal ein superber Opener mit güldenen Kiske-Vocals und toller Melodie. Unaufgesetzt und klasse und vielleicht der zweitbeste Song der Scheibe. So kann melodisch, speediger Metal auch im Hier und Jetzt kitschfrei klingen und einen besseren Start könnte man sich gar nicht wünschen. Auch "Fear Of The Fallen" überzeugt beinahe restlos. Sozusagen ein Uptempo-Deris-Banger mit klasse Melodien, starkem Refrain und einem Kiske, der sich mannschaftsdienlich einfügt, wie es in Folge der Scheibe beide, teilweise alle drei Sänger tun werden. "Halloween" geht in Folge richtig gut nach Vorne und ist kurzweilig zu hören. Richtig gut ist es, bei Supernummern wie "Best Time" und dem fetzig starken "Rise Without Chains". Beides ganz große Knaller und zwischen solchen Highlights gibt es letztendlich eigentlich auch keinen richtigen Filler. Natürlich sind einige "nur nette", aber eben nicht ganz überragende Mitsinger ala "Mass Polution" (klingt halt so, wie Helloween in der letzten Dekade einfach geklungen haben), "Cyanide", "Indestructible" oder "Robot King" dabei, die allesamt gut sind, ohne restlos zu begeistern. Richtig Langeweile lassen aber auch sie nicht aufkommen. Gleichzeitig machen sie aber nachdrücklich klar, was eh jeder weiß und was auch durch die rosaroteste Brille undenkbar war: Es gibt trotz aller Euphorie, trotz aller Klasse und obwohl "Helloween" richtig Spaß macht, kein neues "Keeper Of The Seven Keys". Es gibt auch kein Album, das so großartig ist, wie "Pink Pubbles Go Ape" oder gar eines, das den Charme von "Walls Of Jericho" einfährt. Wie auch? Es sind viele Dekaden dazwischen und was Iron Maiden, Metallica und eigentlich eh alle anderen nichts schaffen, das können auch Helloween nicht. Müssen sie ja auch nicht. Es freut uns ja schon, wenn "Down In The Dumps" dann mit viel Schmackes und starken Melodien an die seligen Zeiten erinnert und es ist mehr als genug, dass "Skyfall" einer der besten Genre-Songs der letzten Jahre ist und es zumindest in den ersten seiner 12 Minuten schafft, fast genauso zu klingen, als schrieben wir das Jahr 1988! Chapeau! Umso mehr ist es schade, dass Kai Hansen außer bei diesem Opus, beim unumstrittenen Albumhighlight, keine Credits zu haben scheint. Auch schade, dass man nicht an dem ein oder anderen brachialen "Walls Of Jericho"-soundalike-Moment versucht hat. Wer weiß, was da noch drin gewesen wäre. Da bleibt also Luft nach Oben und auch ein wenig Hoffnung für die nächste Platte muss ja auch sein. Hier und jetzt darf man letztendlich noch zum superben Artwork, zu vier bis fünf richtig großartigen und an selige alte Tage erinnernde und dazu einigen guten Helloween-Songs gratulieren. "Helloween" ist somit zwar nicht der "Heilige Metal Gral" des Jahres und es ist auch nicht ganz so umwerfend, wie man nach "Skyfall" und dem gnadenlos guten Opener "Out For The Glory" insgeheim hoffen durfte (...und wie es zum Beispiel Priest‘s "Firepower" war), aber es ist ein verdammt starkes Helloween-Album. Es tut auch verdammt gut, einen Michael Kiske in Topform wieder da zu hören, wo er hingehört und es ist sehr familienfreundlich, mitanzusehen, wie die Pumpkins United das alles auf ihrem 16. Longplayer astrein und sozialkompetent unter den Hut einer professionellen Business-Maschine bringen. Schön, dass es so gekommen ist. Besser geht wohl eh kaum, denn früher war ja sowieso alles besser…. Trackliste
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Reviews
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