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9.0
Dies ist also jetzt der dritte Streich. Nachdem uns die Thrash Dinosaurier DESTRUCTION und KREATOR bereits mit zwei absoluten Meilensteinen des Genres beglückten legt nun auch das dritte Zugpferd der deutschen 80er Kultszene sein aktuelles Output vor. Erfreulicherweise schaffen es SODOM ebenfalls, ein zumindest an die Klassiker anschließendes, Album zu releasen und somit das Jahr 2001 für die Thrash Fraktion endgültig zu einem der wohl wichtigsten und befriedigstenden der letzten Zeit zu machen.
Tom Angelripper und Co fahren soundtechnisch, imagemäßig und thematisch wieder klassische Geschütze auf. Das Cover von M16 ziert eine absolut geil umgesetzte Hardcore-Kriegsszenerie, die Thematik sind wieder mal das Greuel und die Folgen des Vietnam Krieges, auf dem jetzt schon kultigen Bandfoto posieren die drei Musiker in Army Klamotten mitten im Dschungel als schwerste Vietnam-fighter (allerdings mit sehr "unvietnammässigen" Bauchumfängen !) und der Sound poltert in klassischem Sodom Stil. Enorm fett produziert werfen die Jungs mit brutal schweren Geschützen um sich und feuern ein Mosh Monster nach dem Anderen ab. Das Tempo ist eher gezügelt, was mich persönlich aber erfreut, da SODOM meiner Meinung nach bei schwer groovenden Thrash Stampfern ohnehin mehr Druck rüberbringen, als die meisten anderen Bands. Mit "Among The Weirdcong", "I Am The War" und "Minejumper" hat man aber natürlich auch wieder einige schnelle Dampfhämmer mit Midtempoparts und unglaublich erdrückender Riffarbeit im Abzug. Die bereits erwähnten Groovemonster wie der Titeltrack "M16", "Genocide" oder "Little Boy" bestechen durch ihre gnadenlose Kompromißlosigkeit und Härte und fressen sich aufgrund ihrer einfachen aber sehr effektiven Songstrukturen sofort tief im Hirn fest. Bei "Marines" wird dann die Sodom´sche Vietnam Dokumentation langsam zum Ausklang geführt und mit typischen Marines - Chorgesängen beendet man diesen Thrash Trip durchs Kriegsgebiet von Vietnam. Vor Allem mit "Napalm In The Morning" ist ein geiler Stampfer gelungen der sicher zu einem absoluten Kulthit der Band wird und problemlos neben Songs wie Remember The Fallen, Agent Orange oder Bombenhagel stehen kann und live für mächtig viel Bewegung sorgen wird! Mit "Surfin´Bird" ist noch ein eher auf Spaß und Party bedachter Rausschmeißer vertreten, der eigentlich nicht zur Grundstimmung des Albums paßt aber live sicher für Freude sorgen wird. Kurz gesagt sind auf M16 elf beachtlich schnörkellose und unglaublich schwer polternde (politisch und sozialkritisch sehr engagierte) Riffmonster mit mächtig hohem "Mosh-Potential" vertreten, die jeden bewußten Nackenakrobaten begeistern sollten und für ein sehr kompaktes Werk ohne Durchhänger sorgen. Die neue SODOM klingt zwar, wie erwartet bei weiten nicht so ausgefeilt wie die neue Kreator und auch nicht ganz so dreckig wie das DESTRUCTION Album, wie bereits erwähnt ist M16 jedoch genau jener dritte und letzte Streich, den es gebraucht hat und glücklicherweise stehen SODOM ihren Landsleuten um nichts nach, sondern veröffentlichen ebenfalls ein durchwegs starkes, typisches Album und wahrscheinlich auch eines der besten der Bandhistory. Ich bin mir ziemlich sicher, daß die aktuellen Alben der drei Aushängeschilder des deutschen Thrash mit dazu beitragen werden, daß dieser Sound in der nächsten Zeit wieder populärer wird und der Zeitpunkt für eine neue Thrash-Welle noch nie besser war. Vielleicht trauen sich SLAYER dann auch wieder mal ein bodenständiges und vor Allem trendfreies Thrash Album zu machen. Trackliste
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Reviews
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