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Cover  
Sodom - Agent Orange (CD)
Label: SPV
VÖ: 1989
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Art: Classic
Werner
Werner
(1243 Reviews)
Fast ausschließlich starke Referenzen, Charteinstieg in der Heimat und schließlich über 100.000 verkaufte Einheiten innerhalb weniger Wochen (!). Es war DEFINITIV der DURCHBRUCH für das Trio aus Bottrop, jenes noch Jahre zuvor von sämtlichen Gazetten für seine ersten Gehversuche "In The Sign Of Evil"/"Obsessed By Cruelity" verspottet wurde. Aber die Wende lag sprichwörtlich in der Luft: denn bereits "Persecution Mania" aus dem Jahre 1987 ließ ziemlich aufhorchen (erinnert euch an "Nuclear Winter" oder den unumgänglichen Kultsong "Bombenhagel"!) und war sozusagen das rechtzeitige Warnsignal dieses zerstörerischen Stahlnagels, der wie sein Vorgänger von Produzenten Ikone Harris Johns (Musiclab Berlin) mit einem - passend zum Sodom'schen Image - wahrhaft bombigen Sound versehen wurde.

Wie kam es zur dieser wundersamen Wandlung? Sänger/Bassist/Szeneoriginal/Onkel Tom Angelripper tat wieder einen großen Schritt Richtung Erwachsen Werdung, ging unter anderem vermehrt und ernsthafter auf die Kriegsthematik ein, und Lieder in einer derartigen Präzision, Vielfalt (für damalige Verhältnisse) und vor allem Durchschlagskraft hätte man seiner vermeintlichen Hinterhofskombo in hundertdreißig Lichtjahren niemals zugetraut. Bereits das eröffnende Titelstück (eh wissen: "Agent Orange" war das von den Amis verschwendete Entlaubungsmittel im Vietnamkrieg), selbst wenn es von Seiten der Songstruktur dem Sacred Reich Song "Death Squad" aus dem Jahre 1987 recht ähnelt, ist ein gnadenloser Gassenhauer, der hier den Dreier plötzlich ungewohnt mutig (Variabilität betreffend) und ziemlich gereift präsentiert - "Agent Orange" (... a fire that doesn't burn!) bürgt auch heute noch für dutzende ramponierte Nacken bei jeder zünftigen Metal Fete, von einer Live Präsentation ganz zu schweigen.

Notiz am Rande: ein gewisser Herr Godszik alias Frank Blackfire (nach der folgenden Tournee zu den Essenern Kreator konvertiert) schrubbte hier noch äußerst gewissenhaft die Sechssaitige bzw. Chris Witchhunter bediente seine Felle dermaßen straff und gründlich, dass es nur mehr so eine Freude war und ist! Weitere Volltreffer des Albums sind "Tired And Red", (saugute Tempodrosselung bzw. Steigerung im Mittelpart!) "Incest", das simpel gestrickte, aber hoch effiziente "Remember The Fallen", der an Bedrohlichkeit kaum überbietbare "Magic Dragon" und natürlich die durch und durch Motörhead gestylte Mitgröhlhymne "Ausgebombt", jene bald darauf als Maxi/CD in komplett deutschen Lyrics gekleidet über die Ladentheke flatterte. Finden tut man gerade mal einen erwähnenswerten Schwachpunkt: nämlich das abschließende Tank Cover "Don't Walk Away", das im Gegensatz zu den restlichen acht Ruhrpott Detonationen regelrecht verblasst und daher meiner Meinung nach etwas Fremdkörper Dasein versprüht.

Schlusswort: "Agent Orange" besitzt ohne wenn und aber Sonderstatus innerhalb der Deutschen Thrashmetal History, ist retrospektive der Knackpunkt in einer seit über zwanzig Jahren bestehenden, vorzeigbaren Karriere und gehört nicht nur deshalb kommentarlos in jede vernünftige HASENFICKTEMPOMUSIK, sprich THRASH KOLLEKTION!

Trackliste
  1. Agent Orange
  2. Tired And Red
  3. Incest
  4. Remember The Fallen
  5. Magic Dragon
  1. Exhibition Bout
  2. Ausgebombt
  3. Baptism Of Fire
  4. Don't Walk Away
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