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7.5
Von Toto hörte man in letzter Zeit leider hauptsächlich nur Trauriges. Da war letztjährig der Tod ihres Ex Sängers Fergie Frederiksen und grad vor ein paar Tagen die nächste traurige Nachricht vom Ableben ihres langjährigen Weggefährten Mike Porcaro (Bass), der am 15. März in Folge einer ALS Erkrankung viel zu früh von uns gegangen ist! R.I.P.!! Nach so tragischen Ereignissen relativiert sich natürlich die Veröffentlichung ihres mittlerweile 14. Albums mit dem bezeichnenden Titel XIV.
Neun Jahre sind seit dem letzten Output "Falling In Between" inzwischen vergangen und Toto wollen es nochmals wissen. Line-Up Wechsel gab es die letzten 38 Jahre zu genüge und die aktuelle Besetzung setzt sich aus den Urgesteinen und Gründungsmitgliedern Steve Lukather (Vocals, Guitar), David Paich (Vocals, Keyboard), Steve Porcaro (Keyboards, Vocals), David Hungate am Bass und dem genialen, schon auf The Seventh One und Fahrenheit für den Gesang mitverantwortlichen Joseph Williams und dem einzigen Jungspund und Neuling an den Drums, Keith Carlock zusammen! "XIV" enthält alles was von Toto Fans erwartet wird. Ein klassisches Toto Album mit all seinen Trademarks. Ein komplexes, zeitloses Werk zwischen AOR, Pop und Westcoast, wie man es von Toto gewohnt ist. Leider mit ein paar Abstrichen bei dem ein oder anderen Song. Dass die Herren ihr Handwerk beherrschen steht sowieso ausser Frage. Zwar kann man mit solch Hochkarätern wie "VI", "Isolation" oder "Seventh One" nicht mithalten, aber Toto funktionieren nach so langer Zeit auch ohne Bobby Kimball (Vocals) immer noch recht passabel. Der Opener "Running Out Of Time" ist ein klassischer Toto AOR Song, der richtig frisch und locker drauf los rockt und den passenden Auftakttitel gibt. Technisch absolut top, hier merkt man sofort, dass jeder einzelne Akteur ein musikalischer Ausnahmekünstler ist. "Burn" trägt uns weiter auf einer sphärischen Welle, beginnend mit einem verträumten Piano Intro und schliessendem Outro, grandioser Gesangskunst, tollen Chören und extrem emotionalen Gefühlen die einen gleich in den Bann dieses Highlights zieht! Top!! Easy Listening ist beim nächstem angesagt, dem flotten Midtemporocker "Holy War". Jazzig, bluesig, mit ein paar Westcoastanleihen geht es bei "21st Century Blues" weiter. "Orphan", die erste Singleauskopplung groovt dann wieder lässig dahin. Die etwas melancholische Halbballade "Unknown Soldier" geht für mich als zweites absolutes Highlight von XIV durch. Wie immer geil gesungen von Herrn Lukather und musikalisch grandios durcharrangiert. Entfacht einfach nur Emotionen pur. Den zweiten Teil des Silberlings eröffnet leider die schwache und banale Popballade "The Little Things". Nicht weiter aufregend kommt der Wetscoast Weichspüler "Chinatown" aus den Boxen. "All The Tears" mit David Paich an den Lead Vocals ist eine nette Ballade, die dann doch wieder ein bisschen Gänsehaut entfachen kann. "Fortune" geht wieder in die West Coast Richtung, ein lockerer Midtemporocker mit einem coolen Groove. Das abschliessende "Great Expectations" kann leider bis auf das geile Gitarrensolo auch nicht wirklich überzeugen. Als abschliessendes Fazit wär zu sagen, dass Toto immer noch nicht abzuschreiben sind. Zwar kommt die erste Hälfte des Albums um eine Klasse besser weg, dort sind wirklich ausschliesslich klasse Songs zu finden, aber leider fällt das Material zum Schluss hin doch etwas ab. Daumen hoch für Teil eins, der Rest ist solala…! Trotzdem kann ich einen Kauftipp aussprechen. Trackliste
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