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8.5
Accept sind das leuchtende Beispiel einer Band, die heute größer und beliebter ist, als in ihrer absoluten Glanzzeit in den 80ern. Das liegt nicht nur an fantastischen Konzerten und perfekter Promo/Management-Arbeit, sondern maßgeblich auch daran, dass es das Aushängeschild des Teutonenstahls geschafft hat, gleich zwei Cds zu veröffentlichen, die locker an ihre Klassikeralben "Breaker", "Restless And Wild", "Balls To The Wall" und "Metal Heart" anschließen konnten. Kein einziger Ausfall, alles top notch-Songs! Die Alben tummelten sich teilweise sogar parallel über Jahre (!) in den Top-10-Listen der beliebtesten Alben unzähliger Magazine und charteten weltweit. Daher ist die Spannung fast unerträglich, was sich hinter der neuen Scheibe mit dem fantastischen Bullen-Artwork versteckt.
Der etwas unspektakuläre Opener "Stampede" dämpft vorerst die Euphorie etwas. Ein ordentlicher Banger, aber auch nicht mehr. Kein Geniestreich, auch wenn das Signature-Riffing von Wolf Hofmann einem sofort wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Doch schon mit "Dying Breed" (der kleine Bruder von "Shadow Soldier"…), dem wunderschönen, melancholischen "Dark Side Of My Heart" sowie dem epischen Stampfer "Fall Of The Empire" nimmt "Blind Rage" mächtig Fahrt auf. Alle drei Stücke könnten auch auf den Vorgängeralben gestanden haben und zeugen erneut von der unglaublich hohen Qualität des Songwritings im Hause Baltes/Hofmann. Dasselbe gilt auch für das Trio "The Curse", "200 Years" und "From The Ashes We Rise" zwischen denen sich aber auch Stücke wie "Wanna Be Free" oder "Trail Of Tears" verstecken, die meiner Meinung nach auch nach mehreren Durchläufen nicht ganz das Niveau der anderen Stücke halten können. "Final Journey" mit seinen Klassikzitaten setzt aber dann noch einen gewaltigen Schlusspunkt. Generell muss man natürlich einmal mehr auch auf Hofmanns Gitarrespiel zu sprechen kommen. Kaum ein Gitarrist, der so markant seine Visitenkarte in Riffs und Soli hinterlässt wie er. Einfach beeindruckend! Wie bei "Stalingrad" wechseln die Lieblingssongs auf der Scheibe unentwegt, was für das gut ausbalancierte und hohe Niveau der Stücke spricht. Bekannterweise schreiben Accept ja immer viel mehr Riffs und Songs als auf den Alben landen, um eine entsprechend große Auswahl zu haben. Und das ist deutlich zu hören. Das Urteil ist also wieder mal klar. Ein Pflichtalbum für alle, denen auch die Vorgängerscheiben gefallen haben, auch wenn ein kleiner Qualitätsabstand zu diesen Überscheiben besteht. Das ist aber schlussendlich Geschmackssache. Für mich sind auf "Blind Rage" eben zwei, drei Stücke dabei, die nicht ganz die Klasse der restlichen Scheibe halten können. Kritik also auf allerhöchstem Niveau. Ansonsten untermauern Accept ihren Status als das deutsche Aushängeschild für Heavy Metal und legen die Latte für alle, die sie von ihrem wohlverdienten Thron stoßen wollen, sehr, sehr hoch. Trackliste
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Reviews
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