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Keine Wertung
"Schon wieder?" dürfte sich manch einer fragen, wenn er das neue Werk "Live From Moscow" vom "German Tank", Udo Dirkschneider, und seiner Truppe erblickt. Es ist wohl mittlerweile Tradition, dass nach jedem regulären Album ein Livealbum veröffentlicht wird, zwischendrin auch gerne ein-zwei EPs, aber auch, dass die Bühnenaufnahmen es jedes Mal ganz schön in sich haben.
Nach dem Abgang von Tapping-Gott Igor Gianola und dem zweiten Charisma-Bomber der Band, Stefan Kaufmann, schien es nicht gut um die Mannen zu stehen; besonders im Hinblick auf die Konkurrenz der alten Garde von Accept. Die beiden Neulinge an den Gitarren waren bisher auch recht unbekannt und wirkten nicht gerade an den goldenen Alben der letzten Zeit mit. Die Überraschung war also umso größer, als man auf der Tour eine perfekt eingespielte Mannschaft mit zwei außenstehenden Gitarreros erleben durfte. Es wird ein Rätsel bleiben, wie schnell sich die beiden Jungspunde in die Band einarbeiten konnten. Eine noch viel größere Überraschung dürfte für diejenigen, die Altmeister Udo schon länger kennen, eine andere Tatsache sein: die Setlist. Keine "Princess Of The Dawn". Keine "Balls To The Wall". Kein "Fast As A Shark". Kein "I'm A Rebel". Und überhaupt, nur EIN Lied von Accept, "Metal Heart" nämlich. Hier soll erstmals klare Kante gezeigt werden; Herr Dirkschneider ist es wohl leid, von diversen Schundblättern nur noch als Nostalgieattraktion für Accept-Fans angesehen zu werden und fährt Unmengen eigenen Materials auf; eines sei gesagt: Hier wird mächtig angeboten. Ob nun der starke neue "Steelhammer", das rare "Future Land", das wilde "Timebomb"; hier muss sich kein Lied hinter dem Material der Ex-Band verstecken. Stimmlich ist der Kampfpanzer wieder vol auf der Höhe und straft all jene, die ihm in letzter zeit eine schwächer werdende Gesangsleistung andichten wollten, lügen. Besonders mit der Ballade "In The Darkness" liegen die Karten offen auf dem Tisch und nein, Tornillo ist da nicht voraus. Fitty Wienhold und Francesco Jovino scheinen auch keinen Druck zu verspüren und präsentieren sich grinsend, posend, interagierend, wie selten zuvor. Der Genuss der Live-DVD ist absolut zu empfehlen; offenbar wird nicht nur Wein im Alter besser. Ausgiebiges Bonusmaterial im altbekannten Stile von "Russia Travel Documentation" heitern auch 2014 noch auf. Eine runde Sache also, diese Frischzellenkur. Highlights sind das epische "Azrael" und das Riffmonster "Mean Machine" und spätestens nach diesen zwei Stücken weiß man, dass man U.D.O. nicht abschreiben darf. "Live From Moscow" leidet schon jetzt unter den politischen Wirren unserer Zeit, aber Unvoreingenommenen sei der Kauf dieser Scheibe(n) anzuraten. Besser klang diese Band selten! Trackliste
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Reviews
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