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Keine Wertung
Auch wenn sich viele Fans TANK noch immer nicht ohne die raue Stimme von Frontveteran Algy Ward vorstellen können, die Band rockt noch immer und Doogie White fügt sich immer besser in seine Rolle ein. Und sind wir mal ehrlich: der wahre Star bei den Briten ist und bleibt das unsterbliche Songmaterial. Und das sehen wohl auch die Zuschauer im Warschauer Stodola Club an jenem Abend im März letzten Jahres so. Und angesichts der (zu kurzen aber) guten Setlist verzeiht man der Band die wohl der Nervosität geschuldete anfängliche Hüftsteife, die sich aber im Laufe der Zeit legt. Auch der zu breite Fotograben ist dem Stimmungsaufbau anfänglich sichtlich abträglich, aber bald schon gelingt es Doogie & Co. mit ihrem britischen Charme das Eis zu brechen.
Nach dem furiosen Einstieg mit "This Means War", "Judgement Day", "Echoes Of A Distant Battle" und "Phoenix Rising" wird ganz schnell klar, dass die neuen Stücke den alten in Qualität in nichts nachstehen. Der Effekt, dass alte Hits frenetisch bejubelt und neue hingegen nur mit Höflichkeitsapplaus bedacht werden, bleibt an diesem Abend jedenfalls aus. Naturgemäß fühlt sich Doogie White mit dem neuen Material wohler, denn es bietet ihm jede Menge Spielraum für seine Dio-lastigen Stimmlagen. Und den weiß er zu nützen. Musikalisch gibt es im Grunde nur eine Sache zu bemängeln: mit "Shellshock", "Turn Your Head round", "Heavy Artillery" und "Don’t Walk Away" fehlen einfach zu viele alte Hits, die ich als Fan unbedingt hören möchte. Die Show ist sauber und angenehm ruhig geschnitten, hat einen guten 5.1 Sound und wartet noch mit einigen Specials auf, von denen der Mitschnitt vom Metal Hammer-Festival und der "War Nation"-Clip am spannendsten sind. Die in wirklich brutalem Slang (!) gehaltenen Interviews stellen wahrscheinlich auch für so manchen Engländer eine Herausforderung dar. Hier wären Untertitel wirklich sinnvoll gewesen. Egal, unterm Strich ein eindrucksvolles Feature, das beweist, dass man auch 2013 mit TANK rechnen muss. Bleibt nur zu hoffen, dass das Line-Up trotz der Versuchung, den Schwerpunkt des Programms auf die (guten) neuen Stücke zu legen, widersteht und auch weiterhin das Erbe der Band fangerecht verwaltet. Trackliste
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