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Cover  
Attic - The Invocation (CD)
Label: Van Records
VÖ: 21.12.2012
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Art: Review
Bruder Cle
Bruder Cle
(178 Reviews)
8.5
Es ist eine Art Minitrend geworden. All diese Bands, die sich stark nach King Diamond und Mercyful Fate anhören. In Solitude, Portrait, Hell Theatre, Heathendom, Ravensthorne, A Tortured Soul… die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Doch ist das schlimm? Nun, alle haben hervorragende Alben veröffentlicht und als Plagiat kann man sie nun auch nicht so einfach bezeichnen, denn jede dieser Truppen hat es geschafft, sich mit ihrer Musik von den anderen abzugrenzen. Austauschbar ist hier gar nichts. Und das gilt selbstredend auch für Attic, deren Debüt-EP schon lange immer wieder mein CD-Laufwerk blockiert. Nur irgendwie machen die Jungs aus dem Ruhrpott alles ein wenig besser als ihre Mitstreiter um des Diamanten-Königs Thron…

Das edel und stimmungsvoll aufgemachte Digi verspricht schon mal Stoff vom Feinsten. Leider werde ich beim Betrachten der Tracklist etwas enttäuscht, denn die beiden besten Stücke der Debüt-EP wurden auf "The Invocation" wiederverwertet. Also kann ich mich nur auf sechs neue Stücke freuen ("The Hidden Grave" und "In The Chapel" sind jeweils nur kurze Keyboard-Intros). Aber im Nachhinein hat sich die Hinzunahme der beiden Singlestücke "Funeral In The Woods" und "The Headless Horseman" doch ausgezahlt, runden sie doch das Hörerlebnis perfekt ab und machen aus dem Album ein Werk wie aus einem Guss. Kein Riff wirkt wie ein Fremdkörper, kein Break irgendwie gewürfelt, keine noch so ausgefeilte Gesangspassage konstruiert – ein perfekt inszeniertes Ritual, aus Schweiß und Herzblut im Feuer endloser Proben geschmiedet .

"…she won’t rest in peace…" verspricht Sänger Meister Cagliostro beim Opener "Funeral In The Woods" der im Wald verscharrten Unglücklichen. Unsereiner sinkt jedoch zufrieden grinsend und entspannt in die Couch zurück und genießt die herrliche Dramatik des Songs. Gnadenlos nach vorne treibende Drums, begleitet von herrlichen Gitarrenharmonien, mal im Solo- mal im Doppellauf und über allem des Meisters beschwörender, anklagender Gesang. "Join The Coven" heißt der nächste Schlag und begeistert vor allem durch die herrlichen Gitarrenmelodien Marke Sherman/Denner und einen Refrain, der sich sofort hartnäckig in den Gehörgängen festsetzt. Tonnenschweren Lavariffs läuten das getragene "Edlyn" ein, in dem Akustikgitarren einen spannenden Kontrast zu den charismatischen, bösartigen Vocals setzen. Mit dem flotten "Ghost Of The Orphanage", das auch problemlos auf "Fatal Portrait" stehen hätte können, nimmt das Album wieder Fahrt auf und läutet mit dem Titelstück und dem schon von der Mini bekannten "The Headless Horseman" das grande Finale ein. Und die beiden letzten Stücke sind tatsächlich ganz besondere Schmankerln. Das wuchtige "Satan’s Bride" und "Evil Inheritance" sind zwei Hammersongs, wobei letzterer sogar etwas an Mercyful Fates "Satan’s Fall" erinnert.

"The Invocation" ist ein in sich perfekt inszeniertes Stück okkulten Metals mit starken Mercyful Fate/King Diamond-Anleihen, fantastischer Gitarrenarbeit und einem Sänger, der DEN Unterschied ausmacht. Die Anhängerschaft von Bands wie Portrait oder In Solitude kann schon mal die Beißerchen wetzen und wahrscheinlich bald eine neue Lieblingsband haben. Denn im Vergleich zu anderen, die im selben Garten wildern, haben ATTIC einfach die besseren Songs, den stimmigeren Gesamtsound und Meister Cagliostro. Amen.

Trackliste
  1. The Hidden Grave
  2. Funeral In The Woods
  3. Join The Coven
  4. Edlyn
  5. Ghost Of The Orphanage
  1. In The Chapel
  2. The Invocation
  3. The Headless Horseman
  4. Satan's Bride
  5. Evil Inheritance
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