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8.0
Sind Battle Beast nun die True Metal Antwort auf Turisas, die TV-gecasteten Brüder von Kissin’ Dynamite, oder einfach nur die nietenbehangenen Euro-Kumpanen von Steel Panther?
Ich würde sagen die "brandheißen" Finnen mit der stemmigen Frontbraut liegen irgendwo in der Mitte. Selbstredend ohne den üblen Mief der küssenden Dynamittruppe, ohne dem hart erarbeiteten Renommee ihrer finnischen Landsleute und ohne Frage ohne dem Comedytalent, dem Glamour und der Souveränität der US-Panther. Kann aber durchaus sein, dass sich auch Battle Beast ihren Namen machen. Die Zeit wird es zeigen, vorerst sind die finnischen Wacken Battle Contest Sieger aus dem Jahre 2010 in jedem Fall mal witzige Leutchen, die weder sich, noch ihre Vorbilder allzu ernst zu nehmen scheinen, und durch schamloses Stöbern durch die Geschichte des Metal einige amtliche Hymnen kreieren konnten. Um Eigenständigkeit bemühen sich die Kids aus Helsinki dabei übrigens nicht. Das lässt der knochentrockene Albumtitel "Steel" erahnen, das offenbart einem das musikalische Sammelsurium der Albuminhalts und das unterstreicht die völlig hemmungslose Aneinanderreihen großer Zitate aus der Historie des Headbangertums. Trocken eingängige Stahlhymnen wie "Enter The Metal World" oder das stadiontaugliche "Armageddon Clan" sind nichts anderes, als mit Augenzwinkern zu empfangender 80er Jahre Metal Headbangerstoff. Altbekanntes, verpackt in gutes Handwerk, in einfach effektive Strukturen, voll von Zitaten der großen Zeit und versehen mit höllischem Ohrwurmpotential. Hard Rock Zutaten finden sich dabei ebenso in den Songs von Battle Beast wieder wie dezente Folk Einflüsse, Rhapsody-Momente und eine mitunter sehr dominante Stratovarius oder Hammerfall Note. Das mit Ozzy Flair und hymnischen Keyboards intonierte "The Band Of The Hawk" ist hierfür ein Paradebeispiel. "Justice And Metal" hingegen kommt im Mix aus Accept und Axxis, und schlägt schamlos weitere Seiten im Buch der Geschichte auf. Manch einer wird bei all dem offensichtlichen Zutatenklau sein Leid erleben, andere werden die extrem hohen Vocals von Nitte sicherlich vor ein Problem stellen. Aber wen kümmerts, solange das Resultat kickt und funktioniert_ Natürlich ist "Steel" weder eine Explosion von Kreativität, noch ein Heavy Metal Manifest. Spaß macht das mit jungendlicher Frische verzierte Album aber durchaus, und auch ich ertappe mich dabei, zur übergeilen Hymne eines Titelsongs (Manowar meets Accept), einer klassischen Euro-Metal Ballade wie "Savage And Saint", oder dem poppig angehauchten "Die Hard Warrior" (Nightwish und Lordi treffen auf abgekupferte W.A.S.P. Gitarren) unverschämt mit den Zehen zu wippen und mit Battle Beast zu ihren kleinen Hits zu singen. Battle Beast sind ohne Frage eine unterhaltsame junge Band. Eine Band mit verdammt viel Potential, die mit ihrem Debüt ebenso polarisieren, wie auch unterhalten wird. Aber ist wirklich alles nur geklaut? Jein…nicht wirklich…vielleicht aber doch…irgendwie schon. Wirklich herausragende Bands klingen ohne Zweifel anders, und die x-te Persiflage von Themen, die im Original auch heute noch spannend und klasse sind, ist dem Grunde nach auch völlig unnötig. Andererseits macht "Steel" aber auch ohne ganz großes eigenes Charisma verdammt viel Laune, und auch wenn Battle Beast auf ihrem Debüt hemmungslos durch den Garten der Metal Historie pflügen, muss man ihnen immer noch zugute halten, dass am Endresultat einige wirklich gelungenen Hits und Ohrwürmer zu finden sind. Metaller aller Generationen sind in jedem Falle angehalten sich dieses Album anzuhören! Der Rest ist den Jungspunden in Zukunft selbst überlassen, dass sie im Jahre 2012 allerdings gleich die große Chance haben durchzustarten steht fest: Denn nicht jeder darf gleich mit Nightwish auf Tour gehen. Viel Glück… Trackliste
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Reviews
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