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Cover  
Accept - Blood Of The Nations (CD)
Label: Nuclear Blast
VÖ: 20.08.2010
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Art: Review
DD
DD
(31 Reviews)
9.5
Mit "Blood Of The Nations" wollen es die teutonischen Metal-Urgesteine Hoffmann und Baltes noch einmal wissen und melden sich nach fast 15-jähriger Schaffenspause mehr als eindrucksvoll zurück, um das bereits wiederholt zum Kentern verurteilte deutsche Metal-Flaggschiff Accept noch einmal auf den richtigen Kurs zu bringen.

Und eines vorweg: die Segel sind gehisst, der Kurs stimmt, DIE deutsche Metal-Legende lebt, und das vermutlich frischer, traditioneller, druckvoller, abwechslungsreicher und besser als je zuvor.

Als Anfang 2009 die Wiedervereinigung zusammen mit den beiden Ex-Mitgliedern Schwarzman und Frank lautstark angekündigt wurde, fehlte leider eine wichtige Person in der elitären Runde. Tarnkappen-Rumpelstilzchen “The Voice“ Udo Dirkschneider konnte dem dritten Wiedervereinigungsgedanken nach 1992 und 2004 genauso wie Ex-Accept Drummer und U.D.O.-Saitenklampfer Kaufmann nicht viel abgewinnen und zog es vor, sein eigenes Solobaby weiter zu verfolgen.

Eine neue Frontröhre wurde gesucht und, wie es die Metallgötter wollten, durch Zufall in Mark Tornillo (ehemals TT Quick) gefunden. Und genau dieser amerikanische Bastard besticht von Anfang an auf dem in jeder Hinsicht gediegenen, ehrlichen Comeback, lässt sofort jeden kleinsten Gedanken an Dirkschneider vergessen, strotzt nur so von Energie und Stimmvolumen und klingt dabei teilweise noch um einiges facettenreicher und interessanter als sein übermächtiger Vorgänger.

"Blood Of The Nations" bietet von Beginn an alle bekannten Trademarks, für die der Name Accept seit mittlerweile über drei Jahrzehnten bürgt. Unverwechselbare Stahlschmiederiffs Made In Solingen, wuchtige Powerdrums, überwältigende Melodien eingebettet in hymnenhafte Soli, die klassischen fetten Chöre und eine rauchige Drecksröhre mit hoher Sucht- und Ansteckungsgefahr, die nicht nur die bekannteste Reibeisenstimme Deutschlands plagiiert, sondern genau dann, wenn man es nicht unbedingt erwartet, sogar den leibhaftigen Mountain King heraufbeschwört, um zeitweise sogar wie ein Jon Oliva zu kreischen.

Für mich ist "Blood Of The Nations" überraschenderweise das mit Abstand beste Accept Album seit "Balls To The Wall" geworden, nicht zuletzt deshalb, weil die Jungs mit dem starken Midtempo-Auftaktsbanger "Beat The Bastards" sofort voll durchstarten, mit der brachial stampfenden überfetten Megahymne "Teutonic Terror" schon am Anfang an die 10er Skala sprengen, bei "The Abyss" einen angenehmen Savatage Touch einfließen lassen, mit "Locked An Loaded" die Power und den Speed gekonnt erhöhen, mit "Kill The Pain" eine feine Powerballade im Gepäck haben, die nicht zu sehr auf die Tränendrüse drückt, und auch die restlichen sieben Songs den Level ohne Ausnahme im oberen Grenzbereich halten, von Anfang an voll durchzünden und auch nach mehrmaligen Durchhören zu keiner Sekunde langweilig werden und Lust auf mehr machen. Die fette, traditionell und zugleich modern klingende 1A Produktion vom zur Zeit wohl besten Metalproducer Andy Sneap gibt zudem noch das Tüpfelchen auf das I.

Letztlich präsentiert sich die Solinger Stahlschmiede genau so, wie es sich die treuen Fans von ihnen wünschen, beweisen mir und den Hartgesottenen, dass Accept auch ohne Udo einwandfrei funktionieren können, feiern ein grundsolides, zu jeder Zeit glaubwürdiges Comeback, schließen musikalisch voll und ganz an ihre größten Erfolge aus den Achtzigern an und katapultieren sich zum Glück noch einmal aus dem Wartesaal vom Metalseniorenheim zurück auf die großen Bühnen, wo die wieder erwachten Drecksäcke verdammt noch mal hingehören.

Die Messlatte für U.D.O. liegt jetzt zumindest einmal verdammt hoch und es wird schwer werden, dieses sensationelle und völlig unerwartete Meisterwek so schnell noch einmal zu toppen.

Rennt so schnell wie möglich zum Plattendealer eures Vertrauens und holt euch dieses Teil.

No Fillers, Just Killers !!!

Trackliste
  1. Beat The Bastards
  2. Teutonic Terror
  3. The Abyss
  4. Blood Of The Nations
  5. Shades Of Death
  6. Locked And Loaded
  1. Kill The Pain
  2. Rollin' Thunder
  3. Pandemic
  4. New World Comin'
  5. No Shelter
  6. Bucketful Of Hate
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