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Wenn ich kein Juwel vergessen habe, ist "Live – Without Sense" (nach dem Sodom Doppeldecker "Mortal Way of Live" von 1988) überhaupt einer der ersten High-Class Thrash Live-Longplayer (Venom´s "Eine kleine Nachtmusik" lassen wir mal außen vor) im Speed/Thrash-Sektor jener Jahre. In diesen glorreichen Tagen waren eher Livetracks bzw. Mini-LPs/CDs - meist im Zusammenhang mit mehr oder weniger legendären Festival-Gigs (oftmals Dynamo – Open Air) angesagt: u.a. wuchteten Sacred Reich, Forbidden, Testament, Kreator, Overkill etc. ihre Minis und EPs in die Plattenregale. Echte Live-Longplayer waren seinerzeit aber eher rar gesät. Die Livegranaten von Slayer, Tankard, Dark Angel, Death Angel, Nuclear Assault und Konsorten folgten erst Anfang der 90er.
Back in 1985 im schweizer TV... Da die Auswahl eines Destruction – Klassikers angesichts von (frühen, deutschen) Thrash-Meisterwerken wie "Infernal Overkill" (1985) oder "Eternal Devastation" (1986) entsprechend schwer fällt, fällt die Wahl auf diese Live-Veröffentlichung, die sämtliche Scheiben der baden-württembergischen Thrashlegende berücksichtigt und zugleich eine der meistgehörten Scheiben in meiner Metal-Sammlung ist. Über die stilprägende Bedeutung der Band (für den Thrash, aber auch für Black und Death Metal etc.), die ja gemeinsam mit Kreator und Sodom das Triumvirat des klassischen, deutschen Speed/Thrashs darstellt, zu referieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen. Prinzipiell darf gesagt werden, dass bei kaum einer anderen Band der Begriff des Riffgewitters so legitim wie bei unseren Helden von Destruction, die einen eigenständigen Gitarrensound (für mich der – neben Schwedendeathgeriffe - perfekte Metal-Gitarrensound schlechthin) gefunden haben. Gitarrist Mike (und sein damaliger Axtpartner Harry) riffen sich zum stringenten Geklopfe von Drummer Olli durch das hochkarätige Liveset und prägt mit seinen geilen Breaks, Rhythmuswechseln und vereinzelten Soloeinlagen in Kombination mit dem einzigartigen, hochtönig-quietschigen Organ von Fronter Schmier wird jeder Destruction-Kenner die Band unter tausenden von Thrash-Combos identifizieren können. Heavy Sound Festival 1988: Nach dem gelungenen Einstieg mit "Curse The Gods" jagt ein Kracher der damals noch relativ kurzen Bandhistorie den nächsten, sämtliche Thrash-Semi-Hits werden vom gepresst-gequälten Organ von Marcel ``Schmier`` Schirmer getragenen. Die Speedhämmer vom seinerzeit erst kürzlich erschienen "Release From Agony" - Album wie "Dissatisfied Existence" und "Unconscious Ruins" ergänzen die "Infernal Overkill" - Uralt-Klassiker wie "Invincible Force". Besonders zu gefallen wissen die damals ganz neuen Stücke "Reject Emotions" und die Bandhymne "Mad Butcher" von der legendären gleichnamigen Maxi-LP. Der irre Metzgermeister war geboren, begleitet die Band bis dato und prägt das Marketingkonzept der Band. Besonders gelungen der "IO"-Übersong "Bestial Invasion" und auch die "Pink Panther / In The Mood" – Spielereien. Destruction riffen und rocken sich hart, schnell und durchschlagskräftig durch das Livedokument, es wird gethrasht, als ob es kein Morgen geben würde, infolge des schnellen Geklopfes bleibt dem Fan kaum Zeit zum Luftholen. "Live Without Sense" fängt die Atmosphäre der auf der "Release From Agony"-Tour in Wien mitgeschnittenen Show perfekt ein. Obwohl "Live Without Sense" von der Produktion her wenig druckvoll ist (wir schreiben das Jahr 1988), ist die Scheibe trotzdem energiegeladen, knackig und roh geraten, der Sound überraschenderweise sehr transparent. Das Artwork zur Platte stammt von Joachim Lütke (im Booklet ebenso wie der Song "Thrash Attack" falsch geschrieben), der sich mittlerweile zu einem renommierten Coverkünstler und Artworker (Kreator, Dimmu Borgir) gemausert hat. "Live – Without Sense" ist ein Speed-Fest Deluxe, welches das Beste der Destruction-Veröffentlichungen enthält, ein frühes Thrash-Livedokument und durch die Destruction-eigenen Trademarks ein Leckerbissen für Fans des kontinentaleuropäischen Thrash/Speed-Metal ist. Destruction bei Annette Hopfenmüller / Hard´n Heavy auf RTL "Plus"... Trackliste
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Reviews
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