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9.0
Tesla, eine fünfköpfige Super-Truppe aus der kalifornischen Hauptstadt Sacramento, hat zwar seit ihrer Gründung im Jahre 1984 bisher über 16 Millionen Tonträger alleine in den USA an den Mann bringen können, zählt aber trotzdem für mich zu den unterbewertetsten Bands im Hardrock-Sektor überhaupt. In den 80ern verweigerte die Truppe konsequent den Aufsprung auf die Glamrock-Schiene, in den 90ern wurde Tesla trotzdem durch einen Übeltäter namens Grunge der Garaus gemacht. Zwei Gründe warum „der Band ohne Image“ (Zitat aus einem damaligen Headbangers Ball-Interview: „Unser Image ist, kein Image zu haben.“) die wohlverdiente Anerkennung im angemessenen Ausmaß verwehrt geblieben ist. Dabei haben die Jungs 1990 sogar den „Unplugged“-Trend ausgelöst, den MTV in den folgenden Jahren bis zur Erschöpfung gemelkt hat. Sogar dieser Erfolg wurde der Band mehr oder weniger gestohlen, indem „offiziell“ Bon Jovi als Erfinder dieser Bewegung gelten, weil sie 1989 bei den MTV Video Music Awards zwei Songs nur mit Akustikgitarren spielten. Tesla waren hingegen die ersten, die eine komplette „Unplugged“-Tour spielten und sozusagen Trendsetter dieser Formats waren. Aber gut – das Leben ist nicht immer fair.
Wir schreiben das Jahr 2008. Zeit für ein neues Studio-Album der Rock-Haudegen. "Forever More" heißt das gute Stück, das beim ersten Hören schon unglaublich gefällt und mit jedem weiteren Durchlauf immer noch besser wird bis man irgendwann zur Erkenntnis kommt, dass es dieses neue Album gut und gerne mit dem bandeigenen Debüt und zugleich Klassiker aus dem ´86er Jahr "Mechanical Resonance" aufnehmen kann. Mit einem Hit-Faktor von 10 aus 12 (das sind sagenhafte 83,33%!!!) ist "Forever More" eine Blaupause dafür, wie man Hardrock nach wie vor zeitgemäß ohne das Verleugnen der eigenen Wurzeln perfekt inszenieren kann. Einerseits frönt man weiterhin dem bluesig angehauchten Hardrock alter Zeiten in sensationeller Manier. "I Wanna Live", "One Day At A Time", "So What", "The First Time" - allesamt Weltklasse-Rocker für die Ewigkeit. Für das gemäßigtere Lager hat man 3 wunderschöne Halbballaden ("Just In Case", "Fallin´ Apart", "Pvt. Ledbetter") am Start, deren gefühlvolle Gesangslinien für wohlige Schauer am Rücken sorgen und in denen Ausnahme-Sänger Jeff Keith sein ganzes stimmliches Können demonstrieren kann. Anderseits präsentiert die Band auch stellenweise eine bandintern neue Herangehensweise. Tiefer gestimmte brachiale Gitarren eröffnen dunkel und modern klingende Songs ("Forever More", "Breakin´ Free", "The Game"), die aber durch die wiederum genial interpretierten geilen Gesangslinien wieder die Hardrock-Kurve kriegen und dadurch einem an sich schon hervorragenden Album noch diesen letzten Kick an Exklusivität verleihen. Die erwartet fette Produktion von Terry Thomas setzt "Forever More" das Sahnehäubchen auf. Fazit: Mit "Forever More" ist Tesla wieder einmal ein ganz großer Wurf gelungen. So muss erdiger Hardrock im 21. Jahrhundert klingen. Ich will zwar auf keinen Fall das neue AC/DC-Album in irgendeiner Weise kritisieren. Würde aber nur jeder Zweite, der "Black Ice" gekauft hat, sich auch "Forever More" zulegen, würden Millionen Leute damit nicht nur eine – wie oben schon erwähnt – massivst unterbewertete Band unterstützen, sondern hätten zudem noch eine WIRKLICH gute schnörkellose Hardrock-Platte zuhause im Regal. Ich wiederhole – das Leben ist nicht immer fair. PFLICHTKAUF!!! Tesla - "I Wanna Live" Trackliste
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