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8.5
Wenn man die letzten zwei, drei Jahre vor seinem geistigen Auge einmal Revue passieren lässt, kommt man zufrieden zum Schluss, dass gerade im Hardrock-Bereich und seinen diversen Unterkategorien unglaublich viele hochqualitative Alben das Licht eines Releases erblickt haben. Das neue House Of Lords-Album "Come To My Kingdom" reiht sich ohne Zweifel ganz oben in diese Liste ein. Aber halt – ist anno 2008 dort wo House Of Lords draufsteht eigentlich auch noch House Of Lords drinnen?
Gründungsmitglieder – Fehlanzeige. Nachdem Gene Simmons von Kiss die Band damals in den 80ern gesignt und unter seine Fittiche genommen hatte, „regte“ er vor den Aufnahmen zum legendären, selbstbetitelten ´88-er Debütalbum einen Wechsel an der Mikroposition „an“. David Glen Eisley musste einem gewissen James Christian weichen. Und genau jener Herr ist hiermit auch das letzte, altgediente Mitglied dieser Truppe. Aber dieses gewisse „stammbaumtechnische“ Manko hat man beim Hören dieses grandiosen neuen Albums schnell wieder vergessen. "Come To My Kingdom" hat nicht weniger als ein halbes Dutzend 10 Punkte-Songs. Der dem opulenten Intro folgende Titletrack ist melodischer Hardrock, wie man ihn ganz einfach lieben muss. Da besitzt schon die Strophe eine unglaublich eingängige Gesangslinie und die cremige Bridge leitet über zu einem Killerchorus, der das Herz jedes Kalifornien-Liebhabers höher schlagen lässt. Das folgende "I Need To Fly" lässt diesbezüglich aber schon gar nichts anbrennen und "I Don´t Wanna Wait All Night" lässt mich schon die Datenbanken der Cabrio-Verleiher am Flughafen von L.A. durchgehen. Und jeder, der an dieser Stelle des Albums dachte, dass keine Steigerung mehr möglich wäre, hat sich ordentlich in den Finger geschnitten, denn jetzt kommt die Ballade "Another Day From Heaven". Bombast pur. Ein Chorus von einem anderen Stern. So gehört das gemacht. Vom ersten Ton an versprüht dieser Song eine Melancholie, die sogar die Tränensäcke der Härtesten der Harten schwer werden lassen (selbstverständlich nur im Geheimen). Als Tupfen auf dem „I“ noch ein feines Gitarrensolo. Hervorragend. Schließlich gehört auch noch das etwas später folgende "I Believe" zum 10 Punkte-Club. Die restlichen Songs fallen kaum wirklich ab. Wenn man in irgendeiner Form etwas Kritik üben möchte, dann vielleicht in der fehlenden Dynamik. "Come To My Kingdom" hat zwar ausschließlich gute bis sehr gute Songs zu bieten. Trotz dieser Tatsache wird´s nach 30 Minuten Spielzeit etwas - überspitzt gesagt - „langweilig“, weil sich die Songs in ihrer Machart schon sehr ähneln. Der Ausdruck „langweilig“ ist in diesem Zusammenhang zwar viel zu hart. Doch etwas mehr Abwechslung würde nicht schaden. Fazit: Trotzdem gibt´s für "Come To My Kingdom" eine uneingeschränkte Kaufempfehlung meinerseits. Wer imstande ist, solch fabelhafte Stadion-Rock-Hymnen wie die oben erwähnten zu produzieren, gehört dementsprechend benotet. 8.5 Punkte… Trackliste
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