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8.0
Da sich unser Krawallbruder Chris mit „poppigem“ – sprich gut produziert und opulent arrangiertem Black Metal der Marke Dimmu Borgir & Co. ja mittlerweile nicht mehr gern auseinandersetzt, scheint meine christlich veranlagte Wenigkeit immer mehr zum Löwinger für derartige releases zu werden, muß ich meine reine Seele immer öfter mit schwarzmetallisch angehauchter Kunst beflecken. So weit kein Problem, vor allem wenn ein Album wie dieses vorliegt.
Hier herrscht die Perfektion, hier wird die von üblichen Schepperbrüdern so verabscheute Hochglanzvariante des Black Metal fast perfekt zelebriert. Dark Fortress ziehen nahezu alle Register der Kunst, orientieren sich zwischen den Zeilen eindeutig an den letzten Werken von Shagrath & Mannen und präsentieren mit "Eidolon" ein höchst professionelles und mächtiges Black Metal Album für jedermann. Da macht‘s – vor allem für einen nicht-Kenner der Band – auch nix aus, daß man mit Azathoth seinen langjährigen Frontman vorgeben und durch einen neuen Mann namens Morean ersetzen mußte. Die Deutschen gehen ihren Weg unbeirrt, der neue Schreihals durfte die Lyrics gleich adaptieren und so erben die Landshuter von meiner Person ohne Frage ein dickes Plus für ihr mittlerweile fünftes Machwerk, ein düster kühles Black Metal Album voller klassischer Heavy Metal Zitate, voll Atmosphäre und mit viel Klasse. Dark Fortress lassen sich nicht lumpen, ballern massenhaft geile, teils auch old-schoolige Riffs in die Wälder, streuen zwischen klassischen Blast Attacken immer wieder fett treibende Grooves in den Schwarztee und schaffen ein ebenso beklemmend düster, wie auch abwechslungsreiches Werk mit sehr dichter Aura. Fies treibende Donnerschläge, wie sie Satyricon auf "Now Diabolical!" (zum Review) so großartig in ihre dunkle Welt einwebten, sind nur einer der Aspekte, die ein Album wie dieses auch für den Normalsterblichen essentiell machen könnten. Dezent und effektiv eingesetzte Keyboards, bissige Riffattacken und eine donnernde Produktion machen Nummern wie das bösartig geil groovende "Baphomet", ein ungeheuer griffig rockendes "Cohorror", oder majestätische Breitwandepen der Marke "Analepsy" zu gern gesehenen Beischläfern. Mit klassisch skandinavischen Highspeedprüglern der Güte "No Longer Human" sollte auch der Blastbeatfreak zufriedengestellt sein und ein modernes Black Metal Album, das zwar nicht unbedingt originell, aber bis auf sehr wenige Ausrutscher durchwegs hochkarätig schillert verkraften können. Die Stimmung ist dunkel und kalt, dennoch ohne Frage streng metallisch, nie zu klebrig und schon gar nicht kindlich plakativ, wie bei sehr vielen der lächerlichen Genrekollegen. "Eidolon" ist ein durchdachtes sehr zeitgemäßes Black Metal Album ohne Scheu vor gängigen Einflüssen, das der üblich verdächtige Schwarzwurzler, je nach Weltoffenheit, entweder lieben oder hassen wird. Jeder soll selbst entscheiden ob er mit Dark Fortress in ein abwechslungsreiches und sehr bombastisch arrangiertes Werk reisen will. Der geneigte Metal Fan jedenfalls, der so wie ich im Normalfall einen weiten Bogen um „reinen“ Black Metal macht, an Referenzwerken wie Immortal‘s "Sons Of Northern Darkness" (zum Review), Satyricon‘s " Now Diabolical" oder auch dem letzten Dimmu Borgir Meisterwerk "In Sorte Diaboli" (zum Review) aber aufgrund deren Klasse, Perfektion und Ausstrahlung einfach nicht vorbeikam, der kann, darf und soll sich durchaus mit "Eidolon" befassen. Es wird sich lohnen! Trackliste
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Reviews
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04.05.2008: Black Metal, Gott und die Welt! |
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