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6.0
Vorsicht, das unverwüstliche Oldschool- Thrash Virus scheint erneut eine Epidemie auszulösen. Größtenteils in England mehren sich die Fälle seit geraumer Zeit rapide. Stecken da etwa die reformierten Altherren von Onslaught oder die Re-Issues von Xentrix dahinter? High Risk Infection, der das Londoner Earache Label momentan viel abgewinnt. Wie dem auch sei, bei Evile und deren Debüt begleitet einen kontinuierlich das Gefühl, als hätten die letzten fünfzehn, ach was, zwanzig Jahre in der gesamten Metal Szene niemals existiert!
Die gerade zu bezeichnenden Titelgebungen (siehe Tracklist) mögen zwar aus heutiger Warte über die Schmerzgrenze hinaus Klischee behaftet sein, gehen mit der eigentlichen Mucke allerdings restlos konform: exorbitant Stakkato Riff betonte, meist sehr flotte (na no!), aufs Nötigste reduzierte wie Dreck verstreuende 4 – 5 Minuten Geschoße, die der Zielgruppe dementsprechend Spaß bereiten könnten, so viel ist amtlich. Dabei begegnet das geschulte Ohr ständig guten, alten Bekannten: Artillery (“Enter The Grave“ & “First Blood“) – Onslaught (“Thrasher“) Exodus (“Man Against The Machine“/“Killer From he Deep“) – Testament (“We Who are About To Die“) – S.O.D. (“Armoures Assault“) sind deutlich jene Inspirationsquellen, die sich Evile möglicherweise sogar noch emsig auf Vinyl durch die Nüstern zogen. Da ist es nur noch der berüchtigte Tupfen aufs „i“, dass der Sing Sang des Mister MATT Drake meist an ex- Evildead Fronter Phil Phlores oder Bob Mayo von Wargasm erinnert. So weit, so lecker. Allerdings sollte man neben den stilistischen Parallelen ein Defizit nicht ganz unter den Stahlteppich kehren: dies betrifft sämtliche Soli des (Bruders?) Ol Drake. Die sind nämlich entweder zu kurz oder etwas gar billig geraten, was andersrum gesehen Headbanger der Kategorie „scheiß drauf, schnell muss es sein“ ziemlich Powidl sein wird. Nun, denen dürfte es auch im Weiteren egal sein, dass die Briten zu keinem Zeitpunkt es wagen, sich – rein kompositorisch – außerhalb des todsicheren Schema F’s zu bewegen. Um das Nostalgische obendrein auch Sound technisch zu bewahren ließ das Quartett keinen Geringeren als Flemming Rasmussen (Metallica, Blind Guardian, Pretty Maids) an die Regler. Wer nun aber glaubt, "Enter The Grave" klänge deshalb etwa bombastisch oder gar glatt gebügelt, findet sich im kapitalen Irrtum metallischer Vorurteile. Die Adjektive rau, spartanisch treffen hier nämlich weit mehr zu! Trackliste
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Reviews
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