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9.0
Ein gewisses Kribbeln verursachten sie schon, diese Ankündigungen, Machine Head würden an einem Album basteln, das den zuletzt wieder eingeschlagenen Pfad von "Through The Ashes Of Empires" weiter verfolgt und obendrein zwei, drei an der zehn Minuten Marke kratzende Songs beherbergt. Dachten wir just in dem Moment etwa schon an so was wie eine gen Dream Theater mutierte Neo- Thrasher Kapelle, die plötzlich lange, komplexe Songstrukturen als neue Herausforderung entdeckt ...?
... "jeeeiiiin", erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Der durch ein anschleichendes, fast zweiminütiges Interlude gezierte Opener "Chlenching The Fists Of Dissent" stellt genannte Zeitmarke zwar stante pede auf diesen Prüfstand, hält dafür allerdings Unmengen Machine Head typische Merkmale in petto: nämlich ein unverkennbares und breit gestreutes Riffsortiment, tighte Doublebass Sequenzen, eine Vielzahl prägnanter Rhythmuswechsel, mitreißende Hooklines und selbstverständlich Flynns charismatische Vocals; ehrlich gesagt tat ich mich selbst nach mehreren Durchläufen noch schwer, den Song gänzlich begeistert aufzufassen, hätte ich die Suche nach dem roten Faden als ein leichteres Unterfangen gehalten. Das drauffolgende und zugleich kürzeste Lied auf "The Blackening" in Form von "Beautiful Mourning" hingegen zündet wesentlich schneller, sind es nebst teils gefühlvollen Vocalparts im Chorus herrliche Uptempo- Beats, die des Öfteren an glorreiche "Burn My Eyes" Zeiten erinnern, wie auch das phänomenale "Aesthetics Of Hate", dessen zuhauf vorkommende Geschwindigkeitsausbrüche das allgemeine Headbanger Dasein in Erinnerung rufen bzw. sämtliche wundervolle Gitarrenharmonien im Mittelpart einen fast schon magischen Touch auslösen. Ebenso von höchst ansprechender Qualität zeugen das groovig dahin schwelgende und durch einen bittersüßen Touch Melancholie versehene "Now I Lay Thee Down" und das verhältnismäßig straighte "Slanderous", zumal bei letzterem die sensationellen Soli Flitzerein des Gespanns Flynn/Demmel sich als wahrer Zungenschnalzer entpuppen. Das über weite Strecken Tempo-gedrosselte "Halo" hingegen vermag dank seines extrem earcatchy Refrain zur richtigen Zeit wiederum nötige Farbimpulse zu setzen, "Wolves" (zunächst gewohnte Midtempokost, die gegen Ende hin so richtig zur Detonation kommt!) bzw. der finale Track, ein erneut „oversize“ geratenes Gerät namens "A Farewell To Arms" können die Messlatte der ersten Albumhälfte fast problemlos halten, aber es ist – wie erläutert nicht immer leichte Kost, was uns die Herren aus Kalifornien hier auf ihrem sechsten Studioalbum präsentieren. TROTZDEM: Respekt gebührt ihnen allemal, nahmen die vier Vollprofis auf "The Blackening" lieber den steinigen Weg in Kauf. Sie hätten ja genauso anhand kürzerer Songs eine mehr wie sichere Variante wählen können – acht Stücke auf einer Spiellänge von 61 Minuten (!) sprechen letztlich eine klare Sprache. Jene opfernde Hingabe ist zwar äußerst lobenswert, wird bei den Fans dafür ungleichmäßig Begeisterung auslösen. Allerdings, eine ähnliche Situation hatten schon wir im Spätsommer ´88, als eine andere Band aus Kalifornien via Output IV den Fans zunächst ganz schön vor den Kopf stieß, die Rede ist natürlich von "... and Justice For All". Trackliste
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Reviews
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