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8.0
Seit Jahren freue ich mich nun schon auf den nächsten Geniestreich aus dem Hause Shadow Gallery, seit dem Debüt huldige ich die Truppe als fehlerlose Perfektionsmaschine, mittlerweile einzig echte Progressive Kombo, die ihren Wurzeln treu geblieben ist ohne Qualität einzubüssen und als Band, die es schafft Emotionen zu übermitteln wie kaum eine andere. Nun aber, wo "Room V" also tatsächlich gelandet ist bin ich plötzlich leider etwas skeptisch. Waren die Jungs bislang die letzte Prog Truppe, die mich noch nie enttäuscht hatte, ihren eigenständigen Stil durchzog und bei der jeder einzelne Ton quasi heilig war, scheint nun erstmals etwas Sand im Getriebe. Heilig klingt zwar auch "Room V" ohne Zweifel und zu jedem Moment, zerbrechlich und schön ist abermals jeder seiner Töne, nur metallisch.....richtig metallisch klingt anfangs leider recht wenig und was früher als sanft und zarte Auflockerung der Shadow Gallery Epen verstanden wurde und den Songs und Alben perfekt zu Gesichte stand, dominiert nun den Gesamteindruck des Kunstwerks.
Vielleicht liegt’s an der Wahl des Openers "Comfort Me", einer wunderschönen, für den Einstieg aber viel zu soften und fast kitschigen Piano Ballade im Duett mit Sängerin, vielleicht ist’s auch das Fehlen der ganz großen Gänsehautmomente, zu denen die Jungs im Stande wären, vielleicht liegt’s aber auch einfach nur daran, dass Shadow Gallery bislang ausschließlich Überirdisches vollbracht haben und nun ein Album vorliegt, das "nur" stark, hochkarätig und erhaben ist und die Jungs somit erstmals ebenso ein wenig an ihren eigenen Großtaten zu knabbern haben, wie viele ihrer Artverwandten zuvor. Fakt ist: Songs wie "The Andromeda Strain", "Encrypted" oder der Titeltrack sind abermals große Kunst, die zweite Hälfte der Scheibe entschädigt für die seichte erste und man darf sich wohl einfach nicht jedes Mal Heiligtümer wie "Carved In Stone" erwarten. Die Grenze zum Kitsch war bei Shadow Gallery ja durch die sagenhaft mehrstimmigen Passagen eh schon immer in Griffweite, wurde aber durch handwerkliches wie songwriterisches Können und vor allem metallische Arrangements nie überschritten. Dem ist bei "Room V" zwar leider nicht immer so und einige Songs erreichen vielleicht nicht ganz die gewohnte Stärke, andere hingegen sind allerdings wieder dermaßen Weltklasse, dass ein weiteres überdurchschnittliches Album genialer Musiker bleibt, das ohne Zweifel sehr erfreut, herrliche Musik bietet und dem Großteil der Konkurrenz immer noch weit voraus ist. Shadow Gallery bieten also auch 2005 höchste Qualität, vielleicht aber das bislang schwächste und grenzgängerischste Album ihrer Karriere und ein Testlauf vor Kauf des Teiles scheint mir deshalb für alle „nicht die hard Fans“ allemal empfehlenswert! Mehr von Shadow Gallery
Reviews
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