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"Battle Hymns" war 1981 ein überragender Erfolg in Europa. In den USA sind Manowar aber bis heute ein Randthema. Und so verlor man schnell den Deal auf dem EMI-Sublabel Liberty Records. 1982 stand die Band ohne Plattenvertrag da. Unfassbar aus heutiger Sicht. Ein Demotape wurde produziert und an einige Plattenfirmen versandt, u. a. auch an Megaforce Records, die die Band schlussendlich unter Vertrag nahmen. Legendär bis heute: die Band unterzeichnete den Vertrag mit ihrem eigenen Blut. Um Kosten zu sparen wurde das Demotape einfach auf Vinyl gepresst. Lange galt es als das verschollene Album der Band, da nach einem neuen Labelwechsel zu Roadrunner lange keine Nachpressung erschien. So avancierte das Teil trotz diverser Bootlegpressungen (z. B. auf Manowar Records) schnell zur gesuchten Rarität. Ist das der Grund, warum es sogar unter eingefleischtesten Manowar-Fans selten als Lieblingsalbum genannt wird? Sogar unter Steinzeit-Fans wird oft "Hail to England" (zum Classic Review) der Vorzug gegeben. Dabei war es genau dieses Album, das ein ganzes Genre im Heavy Metal begründete: Epic Metal. Und ohne "Into Glory Ride" hätte es wohl keinen Viking Metal gegeben, denn selbst Bathorys Quorthon bezog seine Hauptinspiration von eben diesem Album. Und die Alben der Viking-Phase von Bathory gelten ja als Initialzündung für dieses Subgenre.
Aber was bietet "Into Glory Ride" im Detail? Nach einem kurzen, hörspielartigen „Ehebruch-Intro“ inklusive scherbenreicher Flucht des jugendlichen Protagonisten schallt "Warlord" aus den Boxen. Eine geile, Uptempo Biker-Hymne, die sowohl textlich und aufgrund des rockigen Grundfeelings aus der zeitlichen Distanz betrachtet eher auf "Battle Hymns" gepasst hätte (und "Dark Avenger" und "Battle Hymns" umgekehrt eher auf "Into Glory Ride"). Aber das soll die Qualität des Stücks keineswegs schmälern. Doch eigentlich beginnt die Platte erst mit "Secret Of Steel". Dieser getragene Überflieger mit seinem herrlich infantilen Fantasytext und seiner offensichtlichen Hommage an den Film Conan, der Barbar ist bis heute aus keiner Manowar-Setlist wegzudenken und die Blaupause unzähliger Epic-Metal-Songs. Das Riff von "Gloves Of Metal" hingegen erzeugt bis zum heutigen Tage Gänsehaut bei mir. Gemeinsam mit dem Rhythmus-Duo Scott Columbus und Joey De Maio erzielt Ross The Boss hier diesen typisch klirrenden Sound, der an das im Marschtempo ertönende Scheppern von Rüstungsteilen und Ketten erinnert. Oft kopiert aber unerreicht. Ist "Secret Of Steel" ein eindeutiger Tribut an Conan, so ist dieser Song wohl deutlich an die Thematik des atmosphärischen Endsiebziger Rockerdramas The Warriors, das übrigens auch im heimatlichen New York spielt, angelehnt. Das dazugehörige Video mit Lendenschurz, rostigen Stichwaffen und vollbusigen Amazonen ist natürlich ebenfalls ein Klassiker. Und dann folgt "Valhalla". Bis zu diesem Zeitpunkt waren zwar Wikinger immer wieder Thema so mancher Metalband, aber weder Prog-Rock- (Legend) noch Heavy Rock-Bands (Heavy Load) hatten das musikalische Rüstzeug, um diesem Motiv die adäquate musikalische Umsetzung angedeihen zu lassen. Aber Manowar hatten Ross The Boss und Eric Adams und gerade letzterer läuft hier zur Hochform auf. Bewundert man während des getragenen Beginns noch, wie einfühlsam und schön er die Textzeilen intoniert, so sind es später seine unnachahmlichen Battle Cries im Finale des Songs, die Heerscharen von Hobbysängern in die Verzweiflung trieben. Die zweite Seite der Platte beginnt mit einer echten Überraschung - "Hatred" ist fast schon progressiv und abgefahren für Manowar-Verhältnisse. Doomige Rhythmen, wahnwitzige Gitarrendisharmonien und Erics fieser, hasserfüllter Gesang sorgen für einen atmosphärisch dichten Hassbrocken, der seinem Titel mehr als gerecht wird. Besonderes Highlight sind die Wechselspielchen zwischen den süßlichen, von Triangle-Klängen untermalten Gitarrenparts und Eric Adams wahnsinnigen Schreien. Hammer! Mit "Revelation (Death’s Angel)" und dem genialen "March For Revenge (By The Soldiers Of Death)" folgen noch zwei überlange Epic Metal-Granaten. Gerade letztgenannter Song ist wie ein kleiner Bruder von "Battle Hymns" zu sehen, da er ähnlich aufgebaut ist und thematisch dem Überhit der Band sehr nahe kommt. "Into Glory Ride" - ein leider oft vergessener Klassiker, der Pate für mindestens zwei Subgenres des Heavy Metal stand und ein ewiges Dokument des genialen Mark I-Line-Ups von Manowar ist. Auch wenn die Band nach dem Abgang von Ross The Boss noch ein paar Hits geschrieben hat, das meiste war nach "Kings Of Metal" gesagt. Apropos "Kings Of Metal" - ich war damals sicher nicht der einzige Teeny in Österreich, der in schlechtem Schulenglisch abgefasste, glühende Verehrerbriefe nach New York City schickte und somit Österreich einen Platz im 1984 auf "Hail To England" erschienenen Song "Army Of The Immortals" sicherte, aber umso erstaunter als ich tatsächlich viele Jahre später, kurz vor dem Release von "Kings Of Metal" eine persönliche Zuschrift aus dem Manowar-Camp erhielt. Ich war begeistert. Das war damals noch Fanbasis-Arbeit auf höchstem Niveau. Und heute? Trackliste
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Reviews
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