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Immortal, Overkill, Crimson Glory, Sonata Arctica, D.A.D., Asphyx, Crashdiet, Stormwarrior, Accept, Amorphis, Crystal Viper, Death Angel, Desaster, Helloween, Legion Of The Damned, Lordi, Psychotic Waltz, Cripper, Metal Inquisitor
15.07.2011, Messegelände, Balingen 
Bang Your Head!!!  
DarksceneTom
DarksceneTom
(139 Live-Berichte)
Darkscene goes Bang Your Head Festival, und das mit einer stattlichen Abordnung von fünf Mann. Ursprünglich wären es gar sechs Redakteure unsres kleinen Magazins gewesen, die die Reise nach Balingen antreten wollten, pädagogische Darmquerelen, und das massive Verweigern jeglicher biochemischen Hilfsmittel (mit denen sich der durch die Privatwirtschaft geeichte Metalhead Jahr für Jahr, Tag für Tag über Wasser hält) verbannten unsren zimperlichen Professor jedoch auf die heimische Couch. Der Rest der Truppe aber sollte die Lücke mühelos füllen, die einzige kleine Einbusse die uns und unsren Lesern dadurch entstehen sollte, sind dabei leider die perfekten Livefotos, da wir anstatt auf des Professors high-end Spiegelreflexkamera nun doch auf unsre Kompakt-Digicams umrüsten mussten. Wir haben uns dennoch bemüht, euch einen feinen Überblick über das Geschehen der beiden Tage am Bang Your Head zusammen zu stellen, wir hoffen ihr habt beim Lesen dieses Berichtes ebenso viel Spaß wie wir vor Ort, und erinnert euch ebenso gern an zwei Tage perfekter Hard Rock und Metal Vollbedienung in familiärem Kreise zurück.

Nachdem sich meine Wenigkeit unter der, leider erst Freitag morgens anreisenden und durch massives Traktorenaufkommen in seiner brausenden Anfahrt gebremsten, Darkscene-Nachhut befand, gebe ich nun an unsre Vorhut ab, um mich für die Zeilen zu Crimson Glory zurück zu melden, und fortan die Tastatur wahlweise immer wieder an meine Kollegen DD, Maggo und RedStar weiter zu reichen…



MAIN STAGE: Freitag 15. Juli:

Portrait

Nach der kurzfristigen und betrauerten Absage von Crashdiet durften kurzerhand die Balinger Lokalmatadore Human Zoo das diesjährige Festival mit einem überaus anständigen Gig eröffnen. Eine der Durchstarterbands der letzten Zeit, die Schweden Portrait, wühlten sich anschließend beherzt durch den noch schlechten Sound, konnten aber trotz aller Unwirtlichkeiten das hohe Qualitätslevel ihres Songmaterials transportieren, von dem vor allem die letzte CD "Crimen Laesae Majestatis Divinae" (zum Review) gute Reaktionen ernten konnte.
Der kurze, aber würzige Auftritt war ein klarer Beweis dafür, dass man mit Portrait in Zukunft nicht nur auf Platte rechnen muss.
(RedStar)

Crystal Viper

Die traditionellen Metaller mit der kleinen Frontfrau Marta und der großen Stimme machten im gleißenden Sonnenschein mächtig Dampf, der von den Fans goutierte Auftritt des polnischen Quartetts wurde garniert mit dem Agent Steel – Cover "Agents Of Steel", das die gute Stimmung weiter anheizte.
(RedStar)

Stormwarrior

Danach war die Zeit des flotten Powermetal im Zeichen des Pathos gekommen. Stormwarrior aus Hamburg erklommen die große Bühne, um ihre treuen Warriors mit klischeetriefenden Hymnen wie "Valhalla" oder "Into The Battle We Ride" zu erfreuen, die ihren Heidenspaß mit den Norddeutschen hatten.
(RedStar)

Legion Of The Damned

Das niederländische Abrisskommando ging gewohnt intensiv und kraftvoll zur Sache und knallte ihr aus Greatest-Groovy-Death-Metal-Hits wie "Death Head´s March", "Cult of The Dead" oder "Werewolf Corpse" bestehendes Live-Set aus der P.A.. Angesichts des Hitfaktors der Songs wird die Hochklassigkeit klar, mit der die Hollänger ihre eigenen Genregrenzen ausreizen.
Fazit: Tolles Liveset, wenngleich die Band ob der massiven Livepräsenz der letzten Zeit doch einiges an Frische eingebüßt hat. Legion Of The Damned sind irgendwie so wie alte Bekannte, die man immer wieder gerne trifft, die aber manchmal auch ein wenig nerven können…
(RedStar)

Crimson Glory

….endlich angekommen: Nur wenige Minuten nachdem die Anreise-Odyssey endlich überwunden war, betreten wir das Areal um nahezu einen Augenaufschlag später bereits eines meiner persönlichen Highlights erleben zu dürfen. Hätte mir vor einigen Monaten jemand erzählt, dass meine alten Helden von Crimson Glory in diesem Universum einen adäquaten Ersatz für den leider viel zu früh von uns geschiedenen Midnight entdecken würden, hätte ich ihn Lügner geschimpft. Bereits nach wenigen Minuten hängt mir aber die Kinnlade bis zu den Knien runter.
Todd LaTorre ist ein von Gott gesandter Botschafter des US Metal! Dieser Mann bietet nicht nur eine wunderbare Performance und sehr gutes Stageacting, sondern eine Stimme, die es tatsächlich schafft die übermenschlich großen Fußstapfen Midnight’s würdig zu füllen.
Natürlich krankt der Auftritt von Crimson Glory am heutigen Tage leider an undifferenziertem Sound, und während die Drums und der Bass vehement von der Bühne drücken, und auch die Vocals laut und klar tönen, hört man über weite Strecken dieser musikalisch so unantastbar genialen 40 Minuten die Gitarren viel zu leise. Mir persönlich ist dies ob der himmlischen Tatsache, dass eine meiner absoluten Lieblingsbands im Jahre 2011 wie ein Phönix aus der Asche steigt aber völlig egal. Ich labe mich und meine Gänsehaut an Gottsongs wie "Azrael", "Dragon Lady" oder " Lady of Winter", genieße wohlige Hormonwallungen bei "In Dark Places", und bin trotz aller Soundprobleme von der ersten bis zur letzten Sekunde dieser herrlichen Darbietung einer in Topform agierenden Megaband völlig paralysiert.



Dem alteingesessenen Crimson Glory Freak tut es zwar im Herzen weh, wenn die Amis nach einer knappen Dreiviertelstunde, und ohne dass sie magische "Transcendence" (zum Classic) Jahrhundertsongs wie "Lonely" und "Burning Bridges" gespielt haben die Bühne verlassen. Absolute Klasse war der Auftritt aber dennoch, und trotz aller technischen Probleme war dieser Gig ein bis vor wenigen Monaten nicht erträumtes, aber umso inniger erhofftes Highlight des Festivals
(DarksceneTom)

Death Angel

Die alten Thrash-Heroes Death Angel vermochten zuletzt auf der Thrashfest – Tour (zum Livebericht) mächtig aufzuzeigen und konnten auch am heutigen Tage ihre markanten Akzente setzen. Gewohnt routiniert und sympathisch thrashten sich die Jungs aus San Francisco durch Genregranaten wie "Mistress of Pain" oder "Claws In So Deep". Ein wenig negativ zu Buche schlug zwar das streckenweise ein wenig gepresst wirkende Organ von Fronter Mark Osegueda, dessen origineller Thrashgesang (früher eines der Markenzeichen der Bay Area-Combo) am heutigen Tage etwas litt. Spätestens dann, wenn die Amis ihren jüngeren Smashern wie "Truce" oder dem superben "River Of Rapture" jedoch unsterbliche Thrash Klassiker namens "Seemingly Endless Time" oder "Ultra Violence" gegenüber stellen, erstickt postwendend jegliche Kritik im Keim.

Zusätzliche Bonuspunkte, und die ersten wirklich euphorischen Publikumsreaktionen des Tages konnten Death Angel dann jedoch mit dem Black Sabbath - Cover "Heaven & Hell" sammeln. Death Angel intonierten dieses Heavy Metal Jahrhundertvermächtnis sehr stimmungsvoll, Mark interpretierte die Dio Vocals in allerfeinster Manier, und so wurde dieser Moment erwartungsgemäß zum ersten kollektiven Mitsingspiel für tausende Metalheads.
Unterm Strich bleibt ein souveränder und guter Auftritt einer Band die man einfach mögen muss, und der neuerliche Beweis dafür, dass man Death Angel zu jeder Zeit, an jedem Ort auf jede Bühne dieser Welt stellen kann, ohne enttäuscht zu werden.
(2 of Us)



Quiet Riot

Als am 25.11.2007 Sänger Kevin DuBrow in Las Vegas an einer Kokain-Überdosis verstarb, ließ Drummer Frankie Banali verlauten, dass dies das unwiderrufliche Ende der US-Hardrock-Band Quiet Riot sei. Dass solche Ansagen speziell im Musikbusiness sehr oft wieder umgeworfen werden, ist nichts Neues und daher ist die Tatsache, dass sich die Veteranen im Line-Up Frankie Banali (dr), Chuck Wright (b), Alex Grossi (g) und Neo-Fronter Mark Huff, der von der Van Halen Cover-Band 5150 abgeworben wurde, seit April dieses Jahres auf großer „Metal Health 2011“-World Tour befinden und im Rahmen dieser an diesem Nachmittag einen Stopp in Balingen einlegen, keine allzu große Überraschung.
Als Rock N‘ Roll-Feuerwerk würde ich die Vorstellung des US-Quartetts nicht bezeichnen wollen. Nichtsdestotrotz machen die locker flockigen Songs der Amis Spaß und werden vom Publikum mit mehr als nur Höflichkeitsapplaus bedacht.
Stimmlich kann Mark Huff den verblichenen Urfronter zweifellos ersetzen, in Punkto Charisma bleibt er im direkten Vergleich mit dem schillernden Kevin DuBrow dann doch erwartungsgemäß farblos. Während der drei größten Hits der Bandgeschichte "Mama Weer All Crazee Now", "Cum On Feel The Noize" und dem - dem Anlass entsprechend perfekt betitelten - "Bang Your Head (Metal Health)" kommt schließlich nochmals richtig Stimmung auf und die Band darf diesen Auftritt in Summe durchaus als „gelungen“ katalogisieren.
(Maggo)

Overkill

Die nächsten 60 Minuten standen ganz im Zeichen der wie immer bestens gelaunten New Jersey Thrasher, die ihren Set gegenüber der diesjährigen European Kill Fest Tour (zum Livereview) nur wenig variiert haben. Overkill eröffneten wie schon zuletzt mit "The Green And Black", dem Opener vom aktuellen "Ironbound" Album (zum Review), und setzten mit "Rotten To The Core" sofort einen Klassiker hinten nach, der es voll und ganz in sich hatte und das Thrashmetal -Stimmungsbarometer von Anfang an nach ganz oben trieb.
Eingeschweißt in ein druckvolles, starkes Soundgewand und begleitet von einer wie immer perfekt aufeinander abgestimmten Band fegte Bobby wie ein unkontrollierter Blitz über die Bang Your Head Bühne, der angetrieben von der Bassmaschine und Langzeitkumpel D.D. Verni sofort die Bang Your Head Crowd zum kollektiven Nackenkreisen animierte. Wie eigentlich bereits zur Gewohnheit geworden, absolvierten die New Yorker eine schweißtreibende, nahezu perfekte Show, die gespickt mit unzähligen Hits, fast quer durch die mittlerweile fast 30-jährige Bandgeschichte führte. "Ironbound" sowie das rockige "Bring Me The Night" wurden dementsprechend abgefeiert. Auf das melodiöse "Bastard Nation" musste diesmal leider verzichtet werden, dafür kam die mehr als kultige, speziell bei unseren deutschen Nachbarn sehr angesagte Mitgröhlhymne "In Union We Stand" vom "Taking Over" Klassiker auf den reichlich angerichteten Speiseteller. Highlight der einstündigen Show war aber mit Sicherheit das für viele absolut unerwartet dargebotene Doom-Thrash-Epos "Skullcrusher" vom vielleicht besten Overkill Album aller Zeiten, "The Years Of Decay" (zum Classic Review). Zähflüssig brachial wie frische Lava und exakt wie eine Atomuhr rifften die Jungs den Granitbrocken bis zum Bersten. Den Abschluss machte wie schon auf den letzten Shows das punkige "Old School", dem das unabdingbare und mittlerweile schon obligatorische "Fuck You" folgte. Bobby Blitz und D.D. Verni sind mittlerweile seit über 25 Jahren eine dermaßen unglaublich sympathische, glaubwürdige, unverwüstliche Einheit, die noch immer nichts an Qualität und Spielfreude verloren hat, und daran wird sich auch die nächsten Jahre so schnell nichts ändern.

Overkill kamen – sahen und siegten wieder einmal mächtig und eindrucksvoll, aber das war eigentlich schon von Anfang so sicher wie das Amen im Gebet.
Amen.
(DD)



Setlist Overkill:
1. The Green And Black
2. Rotten To The Core
3. Wrecking Crew
4. Hello From The Gutter
5. Bring Me The Night
6. Ironbound
7. In Union We Stand
8. Skullkrusher
9. Hello From The Gutter
10. Old School
11. Fuck You

Immortal

Das Entrollen des Albummotivs von "All Shall Fall" läutete die Niederkunft des norwegischen Trio Infernale ein. Dass Immortal auch auf riesigen Open Air – Bühnen funktionieren, bewies nicht zuletzt ihr grandioser Wacken-Auftritt, trotzdem klafft zwischen Fronter Abbath und Basser Apollyon ein großes Loch auf der Bühne. Im Zwielicht der untergehenden Sonne öffneten sich on Stage die Pforten zum Eiskönigreich Blashyrkh. Mit "All Shall Fall" (zum Review) fand das Trio einen idealen Einstieg in einen – leider etwas verschwendeten – Auftritt vor dem tendenziell oldschooligen und black metal-aversen Publikum.

Mit Klassikern wie "Sons Of Northern Darkness" oder "One By One" im Gepäck konnten Immortal grundsätzlich eh nichts falsch machen, außer vor einem falschen, hüftlahmen Publikum aufzutreten, wie dem am heutigen Frühabend. Die rockigen Black Metal Legenden lieferten eine fette Co-Headliner-Show ab und powerten als Trio unglaublich tight aus der P.A., konnten größere Reaktionen aber leider eher bei Gimmicks wie den züngelnden Feuersäulen bei "Damned In Black" ernten.



Frontrabauke Abbath knarzte wieder aus allen Rohren, gab seinen Crab-Walk und seinen lasziven Black Metal-Kopulations-Hüftschwung zum Besten und mimte den BM-Clown. Beim mächtigen, von Venom-artigem Funkenregen begleiteten "Tyrants" versuchte er gar das Publikum zu "Hey"–Sing-A-Longs zu motivieren. Nach "The Sun No Longer Rises" war nach ca. 65 Minuten leider viel zu früh Schicht im Schacht, das beschämend schwache Publikum hatte diesen Co-Headliner nicht verdient und forderte auch nicht den Überhit "Blashyrkh (Mighty Ravendark)" ein, der diese tolle Open Air – Show versöhnlich beendet hätte.
(RedStar)

Setlist Immortal:
1. All Shall Fall
2. Sons Of Northern Darkness
3. The Rise Of Darkness
4. Damned In Black
5. Hordes To War
6. The Call Of The Wintermoon
7. In My Kingdom Cold
8. Tyrants
9. One By One
10. The Sun No Longer Rises

Accept:

…back again: Der Auftritt von Accept war im Vorfeld des BYH wohl nicht nur für mich eines der Highlights. Vorfreude pur! Nicht genug, dass das Comeback "Blood Of The Nations" (zum Review) eines der besten traditionellen Metal Alben der letzten Jahre war, nein auch der Ruf explosiver Liveshows eilte der wieder erstarkten Legende (zum Interview mit Wolf Hoffmann) voraus. So war es zwar bitter, aber wohl verständlich, dass man noch während die famosen Asphyx ihre letzten vernichtenden Death Metal Takte in die Halle bretterten (übrigens gemeinsam mit der folgenden Amorphis Show eine der bittersten Überschneidungen der beiden Festival Tage), vor die Hauptbühne pilgerte um den Headliner aus der Pole-Position erleben zu dürfen.
Der Weg jedoch war nicht umsonst. Accept präsentieren sich auch in dieser Nacht als perfekt geölte Metal Maschine. Mark Tornillo überzeugt mit einer sensationellen Röhre, mit coolem Stageacting und schließt die schier unendlich große Lücke, die ein Udo Dirkschneider hinterlassen hat, nahezu perfekt. Natürlich hat er nicht ganz das Charisma, das eine Legende wie Udo allein aufgrund seiner Verdienste für die gesamte Metal Szene hat. Er macht seine Sache aber ebenso superb, wie die auf den Punkt geölte, und wie in besten Zeiten posende Band. Neben den souveränen Wolf Hoffmann und Peter Baltes ist es dann auch heute einmal mehr die Coolness von Herman Frank, die Accept auf der Bühne zu einer Aura verhilft, von der ein Gros der Konkurenz nur träumen mag.



Die Setlist lässt an diesem Abend, an dem die Deutschen für ihre anstehende Live DVD mitfilmen, natürlich auch nur wenig Wünsche offen. Angefangen vom mächtigen "Teutonic Terror" (dem vielleicht besten deutschen Metal Song seit über einem Jahrzehnt!), präsentieren Accept einen superben Set, in dem sich die bärenstarken neuen Tracks wie "Bucket Full Of Hate", "New World Comin'" oder "Pandemic" perfekte in die alltime Metal Klassiker einfügen. Wie viele dieser Klassiker eine Band wie Accept mittlerweile am Buckel hat, muss man indes auch heute bitter erkennen. So ist es fast fatal, dass neben den neuen Granaten namens "Beat the Bastards" oder der großartigen Ballade "Kill The Pain", auch Meilensteine wie "Midnight Mover", "London Leatherboys", "Love Child" oder "Screaming For A Love Bite" nicht den Weg in die Setlist finden. Dem Spaß, dem kollektiven Headbangen und der ausgelassenen Feierstimmung, die bei unabnützbaren, und perfekt vorgetragenen Evergreens der Güte "Metal Heart", "Restless And Wild", "Fast As A Shark", "Princess of the Dawn", "Breaker" oder "Son of a Bitch" aufkommen, tut dies natürlich keinen Abbruch. Dafür ist das Gebotene einfach zu geil, und die Show von Accept bis zu den letzten Takten eines, aus tausenden Kehlen mitgesungenen "Balls To The Wall" einfach zu mitreisend.

Accept waren in dieser Nacht genau so superb, wie man sie sich erhofft hatte. Accept waren großartig und haben bei ihrer knapp zweistündigen Show nicht nur mich begeistert. Es war famos und ein erwartet toller Auftritt einer zurückgekehrten Metal Legende, die nachhaltig beweist, warum sie zu einer der größten und wichtigsten Metal Institutionen der Geschichte zählt.



Eines jedoch liegt mir schon länger am Herzen: Bei aller berechtigten Euphorie darüber, dass Accept seit ihrem fulminanten Comebackalbum in solch großartiger Verfassung sind, darf man jedoch einen nicht vergessen. Nämlich Udo Dirkschneider, der mit U.D.O. auch in all den langen Jahren in denen Accept auf Eis gelegen sind, die Fahne des Metal konstant hoch gehalten hat, der ohne Unterbrechung sein Ding durchzieht, und der gerade jetzt, wo sich alle über die Reunion seiner ehemaligen Kumpels freuen, irgendwie immer wieder unter Wert geschlagen wird.
Denn sind wir uns ehrlich: Eine U.D.O. Headlinershow steht einer Accept Show auch dieser Tage in keinster Weise nach und ist ebenso 100% Metal wie jene großartige Performance, die wir heute erleben durften!
(DarksceneTom)

Accept Setlist:
1. Teutonic Terror
2. Bucket Full of Hate
3. Starlight
4. Breaker
5. New World Comin'
6. Restless and Wild
7. Son of a Bitch
8. Metal Heart
9. Neon Nights
10. Bulletproof
11. Losers and Winners
12. Aiming High
13. Princess of the Dawn
14. Up to the Limit
15. No Shelter
16. Fast as a Shark
17. Pandemic
18. Balls to the Wall



HALLENSHOW: Freitag 15. Juli:

…Stress pur! Es ist traurig und unverständlich zugleich, dass man während des Immortal Sets in die Halle hurten muss, um sich seine Death Metal Packung abzuholen…

Asphyx

Bereits seit Wochen war es mir klar: Die fetteste G’nackwatschn des diesjährigen Bang Your Head Festivals würde ich mir bei Asphyx abholen. "Death…The Brutal Way" (zum Review) lautet die Devise, und die niederländische Death Metal Ikone um Frontsau Martin Van Drunen erfüllt vom ersten Takt ihrer alles zerbröselnden old-school Death Metal Darbietung an jegliche in sie gesetzte Erwartungen. Die Riffmonolithen donnern tiefgelegt und monströs durch die Halle, die Vocals eines wie immer für den "guten Spruch" zu habenden Van Drunen wühlen sich tief in die Magenwände, und die doomigen Passagen der Asphyx Groovemaschine lassen selbst den hüftsteifsten Augenzeugen zum ultimativen Moshmonster mutieren.
Asphyx zerlegen die Halle in kleinste Stücke, vernichten alles im Weg stehende, bleiben dabei aber immer so sympathisch und bodenständig, wie wir sie kennen und lieben gelernt haben.
Der Sound ist fett, die Songs noch fetter. Die Matten fliegen von der ersten bis in die letzte Reihe. Die Show gleicht einem Death Metal Inferno! Hier und heute wird einem wieder überdeutlich, wie massiv Asphyx zu Werke gehen, wie mitreisend sie mit ihrem brachial und groovigen old-school Sound agieren, und warum sie meiner Meinung nach gemeinsam mit Bolt Thrower die Speerspitze des Genres darstellen. Anders ist es kaum zu erklären, dass die kollektive Propellerbangtruppe mit ihren wehenden Matten sogar unsren Hollywood Korrespondenten Maggo am Arsch packt, sodass selbst dieser im Nachhinein nahezu darum bettelt, diese wie eine Lawine durch das Land pflügende Band noch mal live (…."Asphyx presented by Darkscene"…wir werden es versuchen!) erlebenzu können.
Mehr Kompliment geht kaum, und wir schließen diese Huldigung nun mit jenen Worten, die die Holländer in unsrem Interview vor einiger Zeit so treffend gewählt haben:
Asphyx waren und sind einfach immer 100% Asphyx!

So steht’s geschrieben und an diesem Wochenende waren sie definitiv die Könige der harten Fraktion!
(DarksceneTom)

Amorphis

Während ich doch leider zu lange dem Headlinertreiben von Accept beigewohnt hatte (welche meiner Meinung nach zweifellos eine gute, aber nicht überragende Performance abgeliefert hatten) kam ich noch in den Genussder 2. Hälfte des Amorphis – Sets in der Halle. Grandios wie immer tauchten die Finnen die Halle in ein sphärisches Lichtspiel und umschmeichelten das Publikum mit ihren grandios melancholischen Songs. Die Mannen um Sänger Tomi Joutsen versprühten ihre einzigartige Magie. Es ist ein Phänomen, wie es die Nordlichter immer wieder schaffen, den Hörer/Zuseher ganz tief drinnen zu packen und ihn auf ihrem elegischen Songmaterial sprichwörtlich schweben zu lassen. "Silver Bride" und "House Of Sleep" bildeten den Soundtrack für einen wahrlich schönen Ausklang des ersten Festivaltags. Gut dass Amorphis in der Halle und nicht auf der riesigen Hauptbühne gastierten, da sie hier ihre Stärken voll ausspielen konnten.
(RedStar)



Am Ende des Tages können die Devil Horns nur senkrecht gen Nachthimmel stehen! Keine Band enttäuschte, Crimson Glory verursachten trotz Soundproblemen meterdicke Gänsehaut, Immortal kämpfen einen erbarmungslosen Kampf gegen Helligkeit und Sonnenschein, Asphyx waren die erwartete Mosh-Lawine, und Accept waren ein würdiger Headliner, der nachhaltig beweisen konnte, dass man in dieser Verfassung noch lange auf ihn zählen kann!

Man geht befriedigt zu Bette und freut sich auf den Samstag.

Die Nacht ist kalt, die Nacht ist kurz, und während sich ein Gros der Festivalbesucher und auch fast die gesamte Tiroler Abordnung noch in den Betten wälzt, kämpft das Vortags leider erst sehr spät am Gelände aufgeschlagene Doppel um meine Wenigkeit und Maggo seinen ruhmreichen Kampf gegen die Morgenstunden. Man schafft es fast punktgenau um 09:00 am Festivalgelände zu sein, um mit wenigen anderen Hartgesottenen die Arena zu betreten. Während sich andere also noch ihren Kopfpolster, Schlafsack, oder was auch immer in die Fresse quetschen, drückt sich Meinreiner zum Erstaunen meines Kollegen aus den Wattener Hollywood Hills mal einen morgendlichen "Kompromissradler" in die Figur, um sachte in den Tag zu starten. Einen Tag, der musikalisch abermals superb werden, und der im Gegensatz zu seinem Vorgänger auch mit durchwegs gutem Sound, perfekten Festivalwetter und strahlendem Sonnenschein verzücken sollte…

(DarksceneTom)

MAIN STAGE: Samstag 16. Juli:

Ivanhoe

Es ist wohl die denkbar ungünstigste Rolle, wenn man am zweiten Teil des Festivals bereits um 10:00 Uhr auf die Bretter geschickt wird. Die deutsche Prog/Power Institution Ivanhoe meistert diese jedoch mit Bravour. Nicht mal ein Ausfall der Technik gleich nach ihrem Opener kann die Vollprofis mit dem ganz großen Kämpferherz aus der Bahn werfen. Ivanhoe bieten all jenen, die es geschafft haben ihren Arsch zu früher Stunde auf das Gelände zu karren einen wunderbaren Start in den Tag. Strahlender Sonnenschein, perfekter Sound (besser als bei den meisten Bands des Vortages), großartige Songs und eine spielfreudige Band, die von ihrem charismatischen Frontman perfekt angeführt wird. Was will man mehr, das ist Metal-Frühschoppen auf höchstem Niveau.



Wer Ivanhoe in den letzten Zeit etwas aus den Augen verloren haben sollte, dem sei gesagt: Mit dieser Band war und ist zu rechnen. Ein sensationell aufspielender, und musikalisch wie technisch endlos überzeugender Opener für Tag 2.0!
(DarksceneTom)

Metal Inquisitor

Die Reihen hatten sich bereits gegen Ende der Ivanhoe Show gefüllt, nun jedoch – und das war klar – erhöhte sich vor allem die Kuttendichte. Egal wie betrunken mancher Traditionsbanger am Freitag gewesen sein mag. Für Metal Inquisitor quält man sich gerne auf den wohl temperierten Asphalt vor der Bühne, um eine der lebendigsten und ehrlichsten deutschen Metal Bands unserer Tage zu begrüßen. Metal Inquisitor wissen die Gunst der Stunde dann perfekt zu nutzen, und schmettern ihre liebenswerten NwoBhm Gedenknummern entfesselt und bestens gelaunt von der Bühne.

Die Matten kreisen ein erstes Mal im Sonnenschein, Bandkopf und Leadgitarrist Jochen "Blumi" Blumenthal (unglaubich cooler Name, das muss mal gesagt werden) strahlt die Sonne während seines tighten Spiels förmlich aus dem Arsch, und Frontman El Rojo strahlt ohnehin übers ganze Gesicht, während er seine schrulligen Ansagen über die Häupter der Banger jagt. Der Sound ist neuerlich perfekt, die Songs von Metal Inquisitor bieten den perfekten Kontrast zur Darbietung von Ivanhoe und spätestens dann, wenn erstmals hunderte Fäuste gen Himmel gereckt werden, und die Matten zur morgendlichen Stunde enorm tief fliegen, weiß man, dass es gut war auf Metal Inquisitor zu setzen.
Metal On Brothers, und sollte es noch mehrere Menschen geben, denen die Künste von Metal Inquisitor auf Platte eine Spur zu unspektakulär oder kauzig klingen, dann sei ihnen eine Liveshow der Jungs empfohlen, denn auf der Bühne klingen die Songs der Deutschen einfach nur fetzgeil.
Ein Fest für old-school Banger!
(DarksceneTom)

Astral Doors

Dass die Schweden bis heute mehr oder weniger ein Geheimtipp sind, ist mir schon länger unerklärlich. Das beweist auch der heutige Gig. Allein die Eigenständigkeit der Astral Doors Songs ist eine Freude. Der musikalische Mix aus Rainbow, Deep Purple und Dio funktioniert live ebenso wie auf Platte (Neueinsteigern sei die gelungene Best Of Scheibe "Testament Of Rock" (Review) der Schweden ans Herz gelegt), die Stimme von Dio-Jünger Nils Patrik Johansson ist ein Genuss, und mit Songs wie "Revelation", "Power & The Glory" oder "Time To Rock" kann man auf einer Festivalbühne sowieso nur gewinnen. Der kernige Sound und der absolut authentische Auftritt der Schweden rundet einen superben Eröffnungshattrick des zweiten Tages perfekt ab, und belohnt die emsigen Frühaufsteher ebenso für ihre tadellose Festivaleinstellung wie der Wettergott.
Während sich der Verfasser dieser Zeilen nun um ein Mittagsjäuschen bemüht und endgültig von Radler auf pures Pils umsteigt, um die NwoBhm Legende Tygers Of Pan Tag vom Biertisch aus zu beäugen, übergebe ich einstweilen an meine Kollegen….
(DarksceneTom)

Tygers Of Pan Tang

Die britischen Rockdinosaurier Tygers Of Pan Tang ließen es dann am zweiten Tag zum ersten Mal so richtig rocken. Sänger Jacopo Meille erledigte seinen Job absolut passabel und der inzwischen um White Tiger gewandelte Robb Weir, seines Zeichen Gitarrist und einziges noch verbliebenes Gründungsmitglied der NWOBHM-Legende, wirkte wenn schon nicht optisch zumindest körperlich recht fit und bewies beim Dauerbangen beeindruckend, dass Heavy Metal auch nach über 30 Jahren und gereiftem Alter noch durchaus überzeugend gelebt werden kann. Gut die Hälfte der Setlist ("Take It", "Tyger Bay", "Gangland", "Dont’t Stop By") wurde mit Songs vom Tygers Of Pan Tang 81er-Klassiker "Spellbound" (zum Classic Review) bestückt. Für die Rentner-Fraktion unter den Festival-Besuchern waren die guten alten Achtziger für knappe 50 Minuten wieder zurück, den Jüngeren sagte der Sound von der Insel eher weniger und so verließen die Tygers nach knapp 50 Minuten und dem Klassiker Hellbound im Abgang die Bühne.
Trotzdem Respekt für eine solide Leistung.
(DD)

D-A-D

Ehrlich gesagt, war ich nie ein großer Fan der Hardrocker von D-A-D - zu durchschnittlich habe ich das Songmaterial der Band aus Kopenhagen immer empfunden. Irgendwie blieben mir im Laufe der letzen 25 Jahre Bandgeschichte der Dänen auch keine wirklich großen Hits im Langzeitgedächtnis, sondern vielmehr die extravaganten zweisaitigen Bassgitarren von Tieftöner Stig Pedersen.



Ob er nun die „Rakete“, den „Zahnstocher mit Olive“ oder den „Totally Twisted umdrehten Fender“ umschnallt, der Mann hat Humor und Charisma und ist bekannt für seine Fähigkeiten als Showman. Aber auch die können der heutigen Performance von D-A-D nicht den letzten Kick geben. Die Band bekommt überraschenderweise trotz der - mit Ausnahme der zwei Semi-Hits "Bad Craziness" und "Sleeping My Day Away" - zwar einwandfreien, aber höhepunktlosen Darbietung überdurchschnittlichen Publikumszuspruch und kann sich glücklich schätzen, mit diesem Songmaterial vor und nicht nach den nun folgenden Hardcore Superstar aufgetreten zu sein, von deren explosiven Auftritt euch nun Tom erzählen wird...
(Maggo)

Hardcore Superstar

….back again, die Party kann beginnen und zwar mit einem Paukenschlag: Wer Hardcore Superstar an einem ihrer guten Tage schon live erleben durfte, der konnte erahnen welch ein imaginäres Stadionfeuerwerk ihn nun erwarten würde. Ich für meinen Teil bin seit dem selbst betitelten Überalbum und den schweißtreibenden Liveshows der Schweden (ebenso wie 90% der Darkscene Crew) jedenfalls immer noch völlig im Bann der besten und arschtretendsten Sleaze Metal Band dieses Planeten. Hardcore Superstar zerlegen jeden Club dieser Erde, und machen ihre Crowd immer wieder aufs Neue zu Opfern einer schweißtriefenden Hard Rock Orgie. Die einzige offene Frage am heutigen Tag war, ob es HS auch auf einer so großen Bühne schaffen würden, ihr gewohntes Inferno zu inszenieren Die Antwort ist fett und deutlich: Ja!



Cooler und besser geht’s kaum, als wenn die vier wohl gestylten Jungs bereits vor ihrem Gig Plektrons und Drumsticks verschenken und an den Bühnenrand gehen um sich feiern zu lassen, als ob sie Millionen und Abermillionen Tonträger verkauft, und alle Menschen vor der Bühne nur auf sie gewartet hätten. Das rockt, und vor allem rocken die folgenden 45 Minuten.
Auch wenn der Gitarrensound eine Spur zu ruhig tönt, pfeffern Hardcore Superstar einen Hit nach dem anderen in die Menge, als ob's kein Morgen gäbe. Angeführt von einem in Topform agierenden, und wie die wild gewordene Stadionrocksau (im augenscheinlichen "Axl Rose in Bestform Stile") von einem Ende der Bühne zum anderen spurtenden, tänzelnden, posenden und sich selbst und die Fans perfekte inszenierenden, Joakim "Jocke" Berg sind Hardcore Superstar an diesem Tag eine nicht zu überbietende Macht. Songs wie "Dreaming In A Casket", "Guestlist", "Wild Boys" oder das phänomenale "We Don’t Celebrate Sundays" legen Clubs und Stadion in Windeseile in Schutt und Asche. Dass die Jungs mit ihrem aktuellen Album "Split Your Lip" (zum Review) einen weiteren Gassenhauer am Buckel haben, zeigen nicht zuletzt die euphorischen Publikumschöre, und die dekadent witzige Einlage beim Smasher "Last Call For Alcohol", bei der Jocke ein Männlein und Weiblein aus der Menge holt, um sie jenen Überdrüberrefrain singen zu lassen, der wohl nicht nur mir für die nächsten Stunden nicht mehr aus dem Sinn gehen wollte:
"Party ain't over 'til I say so, And I feel good tonight…."

Mehr Pfeffer als Hardcore Superstar hatte an diesem Wochenende keine andere Band im Arsch, und einen besseren Frontman haben wir – trotz durchwegs toller Auftritte der anderen Acts – auch nicht mehr gesehen. Diese Band gehört in die großen Stadien, und das schon lange! Verdammt unglaubwürdig, aber wahr: Ich kann das Adrenalin dieses Auftritts noch heute in jeder Ader spüren….



Wehe dem, der nach den Schweden eine Bühne betreten muss…meine Kollegen wissen davon zu erzählen…
(DarksceneTom)

Psychotic Waltz

Nach den durchwegs erfolgreich absolvierten Re-Union Gigs im Rahmen der diesjährigen Power Of Metal Tour (zum Livereview) zusammen mit Nevermore, Symphony X und Mercenary war es für die Jungs von Psychotic Waltz nach fast 15 Jahren Abwesenheit endlich wieder einmal an der Zeit, Festivalluft zu schnuppern, um auf einer richtig großen Bühne vor tausenden Leuten zu performen. Der Zeitpunkt für dieses Unterfangen war nach dem sensationellen vorangegangenen Auftritt von Hardcore Superstar und der Tatsache, dass Progmetal bei Sonnenschein am helllichten Nachmittag zumindest für mich so gar nicht funktionieren will, aber vollkommen unglücklich gewählt.
Der psychodelisch atmosphärische Prog-Rock-Metal der Jungs aus San Diego kam beim Großteil des Publikums in etwa so an wie ein Sprung vom Zehnmeterturm auf den Asphalt oder besser ausgedrückt, es war die befürchtete brutale musikalische Gnaggwatschn. Nach dem stadionrocktauglichen Auftritt der schwedischen Superstars konnte eigentlich nur jeder verlieren. An diesem Nachmittag waren es leider Psychotic Waltz die in den sauren Apfel beißen mussten. Die vereinzelt allein in vorderster Front ausharrenden Hardcorefans huldigten ihren Göttern aber trotzdem frenetisch, feierten die Band euphorisch ab bekamen den einen oder anderen musikalischen Dauerorgasmus zu hören und spüren. Die Setlist wurde im Gegensatz zur Power Of Metal-Tour ein wenig umgekrempelt und so eröffnete diesmal "Mosquito" vom gleichnamigen Album gefolgt vom "Bleeding" Doppelschlag "Locust" und "Northern Lights" den gut einstündigen Auftritt. Mit "Ashes", "Spiral Tower", "Nothing" und "I Of The Storm" fehlten diesmal zwar wieder ein paar Klassiker, dafür konnte man aber mit "Freakshow", "Haze One", "Into The Everflow" und "Halo Of Throns" mit der Songauswahl durchwegs zufrieden sein, da Devon Graves diesmal endlich seine Zauberflöte auspackte und damit das unendlich wunderschöne, unabdingbare "I Remember" vom Jahrhundertwerk "A Social Grace" begleitete.



Fazit: die besessenen Fans in absoluter Unterzahl bekamen, was sie wollten, den Rest vom Publikum konnten Psychotic Waltz aber wie vermutet auch nur ansatzweise nicht auf ihre Seite ziehen. Im Endeffekt wünscht sich jeder Fan der Band für 2012 sowieso nur neues Material und eine ausgiebige
Headlinertour in kleineren Clubs, wo die Band dann wieder in 2h-Shows ihr Bestes von sich geben kann und definitiv besser aufgehoben ist als im Nachmittagsprogramm auf einer Festivalbühne, wo das Mainstreampublikum vor allem Hits hören möchte bzw. Party und gute Laune haben will.
(DD)

Jeff Scott Soto

Wegen der Verspätung von Pretty Maids durch Zufall auf die Hauptbühne gerutscht, freute sich die Darkscene - Melodic-Rock Abteilung auf den Auftritt des ex-Malmsteen/Talisman/Eyes/etc.-Fronters. Stimmlich nicht ganz so überzeugend wie (vielleicht zu viel) erwartet, aber vergleichsweise dennoch noch herausragend vermochte es J.S. Soto nicht, das Publikum in seinen Bann zu ziehen, und schon der Mikrophonausfall beim Opener "21st Century" durfte als böses Omen gewertet werden. Die identitätslose Backingband machte bei Nummern wie "Blissful Garden" oder "Drowning" zwar mächtig Dampf, die ganze Performance wirkte insgesamt allerdings eher inhomogen, vielleicht haben die Herren einfach einen schwächeren Tag erwischt.



Das für die Show ausgewählte Songmaterial war leider auch nicht immer erstklassig, trotzdem Soto fortan immer besser bei Stimme war und über die Bühne fegte wie ein Derwisch konnte er mit Coverversionen wie "Warrior" (Axel Rudi Pell) oder "Holy Diver" (Dio) (im Zuge eines "Memorial Medleys" für Gary Moore, Y&T, Dio, Gotthard und Michael Jackson) am meisten Reaktionen vom Publikum erhaschen. Das tolle Talisman – Medley aus "Break Your Chains"/"Day By Day"/"Dangerous"/"Just Between Us"/"Mysterious"/"I´ll Be Waiting" machte klar, was für ein genialer Auftritt auf das BYH-Publikum hätte warten können und welche Melodicrockperlen v.a. die ersten beiden Talisman – Alben enthalten.
Jeff Scott Soto & Band boten am heutigen Tage bekannte Melodic-Rock-Routine ohne nenneswerte Kracher, mehr war aus dem Ausnahmesänger am heutigen Tage nicht herauszuholen. Vielleicht lag es an der riesigen Bühne, vielleicht der zu schwachen Songauswahl. Wahrscheinlich wäre er als Clubact in der Halle um einiges knackiger & kompakter rübergekommen, schade!
(RedStar)

Sonata Arctica

Nach dem mehr oder weniger verzichtbaren Jeff Scott Soto-Gig war die Bühne endlich wieder frei für klassischen Metal. Die finnischen Senkrechtstarter von Sonata Arctica starteten mit "Flag In The Ground" von ihrem aktuellen Album eine stimmungsvolle Heavy Metal Party, die angeführt von Sänger Tony Kakko, und dem jetzt überwiegend jungen Publikum, erstaunlicherweise gut aufgenommen wurde. Es wurde von Beginn an ausgelassen gefeiert und die sympathischen Finnen bewiesen eindrucksvoll, dass sie sich auch auf großen Festivalbühnen wohl fühlen und überzeugten in aller Linie. Es folgten mehrere Klassiker wie "Victorias’s Secret" und "Black Sheep" bzw. mit "The Last Amazing Grays" ein weiterer Song von "The Days Of Grays". Gitarist Elias Viljanen bezauberte meist mit seinem Soligefiedel, während Tastenklimperer Hendrik Klingenberg mit einem Dauergrinser im Gesicht und umgehängter violetter Keytar in bestem Dieter Bohlen-Style herumposte. Nach "Don’t Say A Word" dem letzten von neun Songs und knapp über 1 Stunde Spielzeit war dann Schluss und die Jungs von Sonata Arctica ließen sich vom entflammten Bang Your Head Publikum noch einmal feiern, bevor sie Bühne endgültig verließen.
(DD)

Setlist Sonata Arctica:
1. Flag In The Ground
2. Blinded No More
3. Paid In Full
4. Last Drop Falls
5. Victorias’s Secret
6. Black Sheep
7. Sing In Silence
8. The Last Amazing Grays
9. Don’t Say A Word

Helloween

Helloween mit Andi Deris – dieses leidige Thema wurde nun schon seit gut 20 Jahren in unzähligen Metal-Publikationen zu Tode diskutiert und daran wird sich nach der Darbietung des eigentlich sehr sympathischen Karlsruher Frontmanns der Kürbisköpfe am diesjährigen BYH-Festival leider auch nichts ändern. Fakt ist – auf den Alben, deren Songmaterial für Herrn Deris‘ Stimme geschrieben wurde, gibt’s an der Gesangsperformance eigentlich wenig bis gar nichts auszusetzen, ist der Ex-Pink Cream 69-Sänger doch ohne Zweifel ein kompetenter Mikromann, wie er auch zuletzt wieder am sehr guten "7 Sinners" Album (zum Review…) beweisen konnte. An den Kiske-Songs, die schlicht und einfach weit jenseits seiner stimmlichen Range liegen, „muss“ der gute Mann ja fast schon scheitern.



Und wenn ich Euch dann an dieser Stelle nun mitteilen darf, dass die Set-List des heutigen Abends mit Ausnahme der zwei zugegeben gelungen dargebotenen "7 Sinners"-Tracks "Are You Metal" und "Where The Sinners Go" ausschließlich aus „Keeper 1"2“-Songs bestanden hat, muss man keine Glaskugel sein Eigen nennen, um zu erahnen, dass das Fazit dieser Show sehr gemischt ausfällt. Wann wird „Oberarroganzler“ Weikath endlich mal kapieren, dass er seinem ständig am und über dem Limit agierenden Sänger einen Riesengefallen tun würde, wären die Kiske-Songs in einen tonalen Bereich herunter transponiert, indem sich Andi Deris wohlfühlt und nicht konstant der Gefahr einer Gehirnblutung durch übermäßiges Pressen ausgesetzt ist? Man wird es wohl nie erfahren… in dieser Form machen Killer-Songs wie "Future World", "Dr. Stein", "I Want Out", "Eagle Fly Free", "March Of Time", "I’m Alive" oder auch "Keeper Of The Seven Keys" einfach nur bedingt Spaß. Zusätzlich frage ich mich, was den Helloween Soundmann geritten haben muss, um mit einem dermaßen massiv zu lauten Bass-Drum-Sound das gesamte Klangbild zuzumüllen und damit zu ruinieren… seufz!!!

Fazit: Für Helloween gibt’s drei Auswege…
Nummer 1: ausschließlich Songs der Deris-Ära zu performen und auf die größten Hits der Bandgeschichte freiwillig zu verzichten… Nummer 2: Transposition der Kiske-Songs in eine Tonart, die Andi Deris meistern kann oder Nummer 3: einen neuen Sänger engagieren… wie sagte schon der legendäre Michael Schanze immer so schön: „1,2 oder 3 – ihr müsst euch entscheiden, drei Felder sind frei…“
(Maggo)



Setlist Helloween:
1. Intro
2. Are You Metal?
3. Eagle Fly Free
4. March of Time
5. Where the Sinners Go
6. Drum Solo
7. I'm Alive
8. Keeper of the Seven Keys / The King for a 1000 Years / Halloween
9. Future World
10. Dr. Stein
11. I Want Out

Slayer

Das riesige Backdrop mit dem übermächtigen Logo und die Marshall-Amp-Wände links und rechts des Schlagzeugs kündeten unübersehbar und unheilvoll von dem nun ins Haus stehenden Inferno. Slayer kamen, erblickten das BYH-Publikum und siegten! Gleich beim Seteinstieg "
World Painted Blood" vom gleichnamigen letzten CD-Streich (zum Review) zogen die 4 Kalifornier sämtliche Register und spielten alle ihre Trümpfe aus: das knochenharte, staubtrockene Riffing, die Kommandos von der ruhenden Mitte Tom Araya …auch Drumgott Dave Lombardo machte klar, dass es eigentlich nur einen Slayer-Drescher geben kann. Präzise wie ein schweizer Uhrwerk hämmerte er von seinem Drumpodest aus alles in Grund und Boden. Die in diabolisches Rot, irres Gelb und verstörendes Grün getauchte Bühne wurde von Stammriffer Kerry King und "Aushilfsgitarrist" und Exodus-Chef Gary Holt ausgefüllt, obwohl doch der an einer bakteriellen Infektion laborierende Jeff Hannemann als integrierender Bestandteil der Trashkings fehlte und Gary Holt (meist am rechten Bühnenrand agierend) doch ein wenig wie ein Fremdkörper wirkte.



Slayer präsentierten sich am heutigen Abend in verdammt guter Form, so gut durfte man das Quartett schon längere Zeit nicht mehr erleben. Ganz und gar nicht eingerostet entfesselten Slayer mit Songs wie "
Postmortem", "Chemical Warfare", "Hallowed Point", "Mandatory Suicide" oder dem geil gezockten "The Antichrist" eine unglaubliche Energie, neuere Stücke wie "Snuff" fügten sich nahtlos in ein mit Hits gespicktes Live-Set ohne unnötige „Seid ihr gut drauf?“-Ansagen ein.

Slayer traten das Gaspedal jedenfalls voll durch, King bangte sich den tätowierten Schädel blöd, die Fans bekamen nur eineinhalb Stunden brachiale und tighte Power um die Ohren geblasen. Einzig des Eindrucks, dass die Flying V von Gary Holt etwas zu leise gemischt war, kann ich mich nicht ganz erwehren. Wenn früher noch Moshpits die ersten 15 Reihen regierten, so war zu bemerken, dass auch Slayer – Fans mittlerweile in die Jahre gekommen sind, eine gewisse Festivalmüdigkeit auftrat und somit weitgehend auf wildes Gemoshe verzichtet wurde.



Alle Slayer – Nörgler wurden am heutigen Tage Lügen gestraft, die Band schwang ihren mächtigen Hammer und fegte alle Zweifel hinweg. Alle anwesenden 80er – Slayer-Veteranen mit kritischem Blick und oftmaliger Liveerfahrung waren sich einig, dass schon längere Zeit kein so starkes Konzert der Totschläger mehr zu sehen war.

Der Zugabenblock "
South Of Heaven"/"Raining Blood"/"Black Magic"/"Angel Of Death" knallte schlussendlich noch alles weg, schraubte den Fans endgültig den Schädel ab und hinterließ die Meute mit euphorischen „Slayer, Slayer“-Rufen.
Mighty Slayer waren ein mehr als würdiger Headliner - was für ein Konzert, was für ein Brett (und das, obwohl der zweite Stammgitarrist fehlte) - welcome back, Boys!
(RedStar)

Setlist Slayer: (aufgrund der Begeisterung des Rezensenten diesmal ohne Gewähr)
1. World Painted Blood
2. Hate Worldwide
3. War Ensemble
4. Postmortem
5. Silent Scream
6. Spirit In Black
7. Ghost Of War
8. Dead Skin Mask
9. Hallowed Point
10. The Antichrist
11. Mandatory Suicide
12. Chemical Warfare
13. Seasons In The Abyss
14. Snuff
15. South Of Heaven
16. Raining Blood
17. Black Magic
18. Angel Of Death



HALLENSHOW: Samstag 16. Juli:

Desaster

Ich ließ mir nicht entgehen, mir ein Bild von den hochgelobten Desaster zu machen. Während sich auf der Hauptbühne Helloween´s Andi Deris durch das Oldschool-Set mühte, ließen die teutonischen Szeneveteranen das Hallengebälk krachen. Mit knackigen Black/Thrash-Hymnen der klassischen Schule erwärmten die Koblenzer Rabauken jedes nostalgisch angehauchte Bangerherz. Fronter Satanic animierte das Pubklikum ebenso wie Gitarrist Infernal (dessen Gitarre rasiermesserscharf aus den Boxen sirrte), der die Meute mit seiner Mimik und Gestik anheizte.

Das oftmals an alte Slayer oder Venom erinnernde, verdammt rockige Oldschool-Brett, das Desaster fuhren, kam bestens an beim Publikum, “Disaster, Disaster“-Rufe und ein Moshpit waren die erfassbaren Ausdrücke der Begeisterung“ des hungrigen Publikums.
Das Quartett ist zwar nicht übermäßig originell, sie sind auch nicht so superkultig, wie sie von einer großen Szenepostille hochstilisiert werden, aber lieferten mit Krachern wie "
Metalized Blood" oder "Teutonic Steel" eine fette Keule der alten Schule ab und fabrizierte trotz des Einsatzes von nur einer Gitarre eine enorme Power. Das Publikum war dankbar für die soundtechnische Abwechslung, ging steil, quittierte den Auftritt mit begeistertem Beifall und ließen die Koblenzer zu recht hoch leben.
(RedStar)

Pretty Maids

Da die Pretty Maids ihren Slot aufgrund Anreiseproblemen mit Jeff Scott Soto tauschen mussten, war schon zur Mittagsstunde klar, dass man das bewährte Danish-Dynamite liebend gern gegen die gefühlte 234. Slayer Show der letzten Jahre und natürlich auch gegen das aufgelegte Helloween Semidebakel eintauschen würde. Bereits während der ersten Töne der dänischen Hitschmiede, die seit den frühen 80er Jahren die essentiellsten Inbegriffe von Hard Rock und knackigem Heavy Metal in sich verinnerlicht, wie wenige andere, wird klar, dass mehrere Festivalbesucher so denken. Die Halle muss wegen Überfüllung abgeschottet werden, und mir tut jeder einzelne leid, der draußen bleiben musste. Tausende wollen Ron Atkins, Ken Hammer und Mannen heute rocken sehen und enttäuscht wurde sicher kein einziger.

Nach "
Panedmonium" und "I.N.V.U.", den zwei fetten Eröffnungshämmern des superben neuen "Pandemonium" Albums (zum Review), ist es am unglaublichen "Rodeo" erstmals die seligen 80er Jahre mit perfektem Hitpotential zu zitieren. Bereits hier steigt der Stimmungsbarometer in ungeahnte Höhen. Die Pretty Maids, angeführt von einem grandiosen Ron Atkins, machen es den Metaller und Hard Rockern vor der Bühne aber auch allzu leicht. Wer könnte sich brechend harten Stadionhits wie "It Comes At Night" oder "Sin-Deacde" schon entziehen. Und dass selbst der brettharteste Wüterich ein weiches Herz unterm Hemd trägt, beweisen spätestens die frenetisch mitgesungenen Ohrwürmer Marke "Walk Away" und "Please Don’t Leave Me". Jeder einzelne in der Halle trällert die unabnützbaren Refrains, tanzt mit den Pretty Maids und die Publikumschöre reichten wohl bis Meßstetten, bevor nach "Love Games" erstmals der Vorhang fällt.



Großartig, einfach nur großartig.
Bei den Pretty Maids klingt live sogar eine Halbballade knackig und völlig unkitschig. Das ist die Kunst, die die Dänen immer auszeichnete, und die sie zeitlebens sowohl für Poser, Melodic Rocker und Metalheads aller Altersklassen gleichermaßen interessant gemacht hat. Die verdienten Früchte dieser Arbeit ernten die Mannen heute einmal mehr und so ist es nur klar, dass auch der Zugabenblock ein einziger Triumph wird. Beim fabelhaften "
Future World" bangt die ganze Halle, dass "Little Drops Of Heaven" ein potentieller Livehit ist, haben wir ja schon ohnehin vorher gewusst (dass uns diese Nummer und der Chor der Fans noch Tage später durch den Kopf geistern, war jedoch nicht zu ahnen), und dass "Red Hot And Heavy" den obligaten und furios rockenden Schlusspunkt setzt ist ebenso traurig wie beeindruckend.

Was soll man noch sagen? Die Pretty Maids hatten nicht nur einen der besten Sänger dieses Wochenendes in ihren Reihen, sondern auch einige der besten Songs. Das hat man gewusst, dass sie aber dermaßen abräumen, das hat man sich höchstens heimlich gewünscht!
Für mich eine der besten Bands und eines der absoluten Highlights des Festivals!
(DarksceneTom)

Setlist Pretty Maids:
1. Pandemonium
2. I.N.V.U.
3. Rodeo
4. It Comes At Night
5. Walk Away
6. Back To Back
7. Sin-Decade
8. Please Don't Leave Me
9. Love Games
10. Future World
11. Little Drops Of Heaven
12. Red, Hot And Heavy

…des Cheffes Schlusswort sei hier kurz gehalten: Neben zwei großartigen Headlinern wie Accept und Slayer, die genau jene superben Shows geliefert haben, die man von ihnen erwartet und erhofft hat (was gerade im Falle der US Thrash Giganten nach vielen lahmarschigen Shows der letzten Jahre ein großes Kompliment ist), waren meine persönlichen Gewinner des BYH 2011 eindeutig die entfesselten Hardcore Superstar, alles platt walzende Asyphx, bewährt arschtretende Overkill und die unglaublich souveränen Pretty Maids. Mein "
privater Überraschungsaward" hingegen geht an Ivanhoe, die mit ihrer perfekten und sympathischen Performance gezeigt haben, dass totgesagte oft doch länger leben…
(DarksceneTom)



Am Ende noch kurz einige Randnotizen zur Organisation und das Festvial:

Generell muss man dem Bang Your Head neuerlich attestieren, eines der gemütlichsten und besten Festivals unsrer Breitengrade zu sein. Überaus löblich muss die große Vielfalt an Verpflegung zu (moderat bis hohen Preisen) erwähnt werden. Es war für jeden was dabei. Vom Fischmarktstand, dem Chinesen und Thai von Nebenan, bis zu bodenständigen Schupfnudeln, über eine französische Crepperia und Muffins am Cafestand, bis hin zu Klassikern von Bratwurst bis Pizza und Kebap.

Das beste Preis/Leistungs Verhältnis boten nach eigener Empfindung und Aussagen mehrerer Befragten unsre Freunde vom Chinanudeln-Stand, sowie der türkische Dönerkollege. Die Calamari hingegen wurden von unsrem Hollywood Korrespondent als bedenklich und ungenießbar klassifiziert.
Die Versorgung an sich war also für Festivalverhältnisse (wirklich gutes Futter gibt’s bei solchen Events sowieso nicht) nahezu perfekt.

Nicht zuletzt aufgrund der Dichte an Verkaufsständen musste man während der beiden Festivaltage am gesamten Gelände keinerlei langen Wartezeiten in Kauf nehmen. Egal ob am Bierstand (den Preis für einen 0,4L Becher Gerstensaft um € 3,40 sollte man der Ordnung halber auch erwähnen), an der Bonkasse, der Caipirinha Theke oder allen Futtertrögen, konnte man binnen Sekunden sein Objekt der Begierde abführen.

Aber nicht nur bei der Besorgung, auch bei der Entsorgung gab es fast kein Anstehen (zumindest für die Männlein). Die Toiletten waren reichlich vorhanden und durchwegs sauber, und auch beim Ein- und Auslass waren Wartezeiten ein Fremdwort.

Hierfür gebührt den Veranstaltern neuerlich großes Lob.

Der Eintrittspreis für ein Festivalticket war mit VVK €72,- sehr fair. Die wam-up Hallenshow um schlappe €37,- hingegen schien in direkter Relation sehr teuer.

Etwas bitterer war offensichtlich die Situation an der Bandausgabe. Die Gästelisten schienen nicht wirklich perfekt auf die zugestandenen Akkreditierungen angepasst worden zu sein. Anders ist es schwer zu erklären, dass vor unsren Augen sowohl ein hochprofessionell ausgerüsteter Fotograf, wie auch ein weit gereister Journalist (trotz einwandfreier Akkreditierung und Bestätigung) beim Versuch ihr Ticket (kein Umtauschticket wohlgemerkt) einzulösen gnadenlos scheiterten. So was darf nicht passieren, zumal die beiden Jungs an der Bandausgabe auch alles andere als umgänglich und manierlich schienen, und sich weigerten Kontakt mit einem Offiziellen auszunehmen, der die Situation sicherlich hätte aufklären können.

Für den "
normalen+ Festivalbesucher waren die, durch die drei Bands in der Halle verursachten Überschneidungen, aber wohl der bitterste Klos des Wochenendes. Klüger wäre hier wohl auf zwei Bands im Gesamtbilling zu verzichten, und ab 23:00 nach dem Headliner der Hauptbühne zwei Gigs in der Halle anzubieten. Situationen, wie der gleichzeitige Auftritt von Immortal und Asphyx, aber auch Amorphis und Accept tun dem weltoffenen Headbanger noch heute im Herzen weh, und sind nur schwer zu akzeptieren.

Dennoch bleibt das Resümee positiv: Das Bang Your Head zeigte sich auch in diesem Jahr gemütlich wie immer, die Bandauswahl lies keinerlei Wünsche offen, und die Stimmung war neuerlich perfekt.

In diesem Sinne: Bang Your Head – see you next year!


....vor Ort kämpfte sich dieses Team durch 2 Tage Heavy Metal...
This Ending - Crowned In BloodWings Of Steel - Gates Of TwilightNoveria - The Gates Of The UnderworldScott Stapp - Higher PowerManticora - MyceliumNight In Gales - ThunderbeastSkeletal Remains - Fragments Of The AgelessDavid Reece - Baptized By FireIvory Tower - Heavy RainMessiah - Christus Hypercubus
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