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8.0
Wieviel Hühner wurden denn da in der weltweiten Rock und Metal Community aufgeschreckt, als die Gerüchteküche immer lauter wurde, wonach Mike Portnoy - bekanntlich Drummonster & Bandmitgründer - ins Dream Theater Camp zurückkehren würde? Ganz überraschend war es letztlich nicht. Wie so oft beginnen solche Geschichten mit einer Annäherung: Gitarrengott John Petrucci rekrutierte für seinen letzten Solo-Streich nämlich selbigen - rein privat pflegten die beiden eine enge Freundschaft (auch während Portnoy's langjähriger "Traum Theater Abstinenz") und sie tun dies nach wie vor. Mich persönlich ließ jenes Theater auf realer Bühne ehrlich gesagt kalt, weil der 2010 angetretene Mike Mangini (u. a. ex-Annihilator) alle künstlerischen Erwartungen erfüllen (ja wenn nicht sogar übertreffen) konnte. Rein als Person ist er mir zumindest nicht weniger sympathisch als Portnoy, der - jetzt positiv betrachtet - sich in allen möglichen Bands und Spielarten immerhin über weit eine Dekade austoben konnte. Ok, die lange verschlossenen Türen im Hause Dream Theater taten seinem Gemüt eher weniger gut.
Ohne Mike Portnoy oder seine Rückkehr zu schmälern, was mir ohnehin nicht zustünde: mittlerweile handelt es sich bei "Parasomnia" um das sechszehnte (!) Studiowerk der Ostküsten-Virtuosen. Tja, und jenes klingt in seiner Gesamtheit wie eine routinierte Songansammlung, deren kompositorische Handschrift in erster Linie auf den besagten Saitenkitzler Petrucci zurückgeht. Was Titel, Artwork und die ersten Single-Auskoppelungen unmissverständlich vorausschickten, ist die über weite Strecken unheilvolle Stimmung, gekoppelt mit den mystischen Themen Träume und Nachtwesen. Apropos. Das düstere Cover stammt unverkennbar von "Abo-Designer" Hugh Syme. Für den straffen Mix konnte man den Britischen Soundguru Andy Sneap gewinnen. Wer bereits den Vibe von "Train Of Thought" oder "Dream Theater" mochte, wird bei "Parasomnia" schätzemotiv wenig Anlaufschwierigkeiten haben. Den Startreigen macht das munter-pfiffige Instrumental "In The Arms Of Morpheus", ehe "Night Terror" als erster kompletter Song (sprich inklusive LaBrie's Gesang) das gewohnt breite Spektrum der New Yorker zum Besten gibt. Das verhaltene Intro verlädt den Hörer bald in ein schwungvolles, Riff-betontes Treiben, James' Organ klingt sofort vertraut, der Refrain entpuppt sich als 100% Dream Theater-like, typisch-pointierte Breaks bringen die nötige Dynamik ins Geschehen - alles sauber verpackt in zehn Minuten. Das dramatisch-hektisch beginnende "A Broken Man" mutiert im weiteren Verlauf zum Slow-Groover à la "Caught In A Web", bleibt in Bezug auf Chorus jedoch bescheidener Natur, die kurze Jazz-Session in der Liedmitte bringt immerhin zusätzlich Farbtupfer mit rein. Bei "Dead Asleep" wird im Vorbeigehen die Elf-Minuten-Skala gesprengt. Die markant-initialen Heavy Metal Akkorde pulsieren irgendwo zwischen Iommi und Hetfield, aber wie so oft mutiert der Track im späteren Verlauf zu sphärischer Leichtigkeit, wodurch sich die Bridge und der Refrain etwas frei schwimmen. Aber ja doch: dieses besagte Grundriff kehrt immer wieder zurück. "Midnight Messiah", die dritte Single (siehe Videoclip), besticht durch seine Eingängigkeit und den zwischenzeitlichen, sagen wir mal "Speedattacken". Jetzt nicht wunder wie sensationell, nein, aber das gute Stück ist schier kompakt und geht einfach runter wie frisch gezapfter Gerstensaft. Das sakrale "Are We Dreaming?" stellt lediglich ein Intermezzo, bevor das balladeske "Bend The Clock" samt seinen Queen-Vibes die besinnlichsten Minuten der ganzen Scheibe offenbart. Und einmal mehr steht am Ende einer Dream Theater Langrille ein opulenter 20 Minuten Brocken ins Haus: dieses mal lautet der Titel "The Shadow Man Incident". Auch hier bedienten sich die wohl verdienten Prog-Kings allen möglichen Stilarten, was neben sämtlichen Rock/Metal Basics sowohl Jazz- als auch Weltmusik-Elemente miteinschließt. Hätte das wieder vereinte Quintett nicht des Öfteren schon solch ausufernd-cineastische Epen in seiner langen Karriere komponiert, müsste man bedingungslos auf die Knie sinken. Mittlerweile hat sich das gewandelt bezüglich Ehrfurcht. Das Resümee ist am Ende überwiegend positiv, Freudentänze bleiben im selben Atemzug außen vor. Dream Theater haben in ihrer vierzigjährigen History einige Glanztaten - speziell die ersten drei Hammerwerke betreffend - erschaffen. Drüber brauchen wir nicht mehr debattieren. Das Problem ist bestimmt nicht, dass die Herrschaften anno 2024/25 irgendwas verlernt hätten, nein. "Parasomnia" reiht sich nahtlos in die Discographie ein und besitzt seine coolen Momente, aber: ich habe nach gut fünfzehn Rotationen immer noch kein prickelndes Gefühl entwickelt, hier könnte noch der entscheidende Knoten aufplatzen. Was bleibt? Ein unbedrängtes Kopfnicken und die Erkenntnis, dass die Sternstunden selbst bei solch gefeierten Perfektionisten irgendwann weniger werden. Ob mit oder ohne Herrn Portnoy im Boot ist da schon mehr Nebensache. Trackliste
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Reviews
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