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7.0
Tobias Sammet war über eine verdammt lange Zeit einer der kreativsten Songwriter der Szene. Egal, ob mit Edguy oder mit Avantasia: Er war zwischen 1997 und 2008 eine Gebärmaschine für melodischen Metal und Rockopern der Extraklasse. Irgendwann geht aber alles zu Ende und selbst den Größten der Großen sind auch mal die Ideen ausgegangen.
Avantasia waren mal spannend und umwerfend gut. Die ersten drei Alben waren kleine Geniestreiche und Sammet war einer der hellsten Sterne am bombastischen Euro Metal Firmament. Das war halt mal. Die Wahrheit im Hier und Jetzt sieht anders aus. Das kreative Potential ist ebenso versiegt, wie die Metalkante. Das Hoch ist seit Jahren vorbei und gleichzeitig mit dem sinkenden Niveau der Sammet’schen Sangesstimme, die sich viel öfter quälen muss als früher, ist auch die Kreativität des Sammet’schen Songwriting gesunken. Jammern wir auf hohem Niveau: Natürlich! Jammern wir zurecht: Natürlich! Zeremoniengehabe hin, Metaloper her. Das Resultat muss rocken und es muss Metal sein. Keine Weihnachtsgeschichtenflair, kein Zirkus-Habakuk-Getöse können darüber hinwegtäuschen, dass "A Paranormal Evening With The Moonflower Society" im Grunde genau an zwei Sachen krankt. Erstens daran, dass alles Gute im Avantasia-Cosmos bereits mehrfach ähnlichst dargeboten wurde und zweitens, dass es mehr Pomp, Fantasy und Kitsch, als Rock und Metal ist. An diesem Puppenkistengehabe kränkeln Avantasia nun schon seit Jahren und darüber können auch die holdesten Gäste und all die unbestrittene Klasse nicht hinwegtäuschen. Der Opener ist bereits derart kitschig und mit seinem Weihnachtschorus so verkleistert, dass mir sofort die Lust auf den Rest vergeht. Bombast gut und recht. Aber das ist Muppet Show-Metal! "Kill The Pain Away" oder "Misplaced Among The Angels" mit Floor Jansen sind auch nur schwer erträglich, aber auch "I Tame The Storm" ist so ein Kitschhaufen mit klebrigen Chören Marke Kindergeburtstag. Klar singt Jorn seinen Part souverän, über das aufdringliche und tausendmal gehörte Songwritingmuster kann er genauso wenig hinwegtäuschen, wie Ron Atkins beim zahnlosen Popsong "Paper Planet" oder Ralf Scheepers beim Banger "The Wicked Rule The Night". Auch "The Moonflower Society" ist trotz eines gewohnt charismatischen Bob Catley ein eher trauriger Versuch einen Hit zu kreieren, der auch wieder im Bombast-Kitsch-Refrain von der Stange verendet, anstatt durch neue Ideen zu brillieren. Mr. Big aka Eric Martin hat beim symphonischen Rocker "Rhyme And Reason" noch einen der besten Songs erwischt. Hier kann Tobias Sammet zumindest halbwegs an alte Edguy/Avantasia-Glanztaten anschließen. Gemeinsam mit dem starken Kiske-Earcatcher "The Inmost Light" und dem üppigen Lande/Kiske-Finale "Arabesque" eines der Highlights einer teils starken, teils klebrig durchwachseneren "Beinahe-Metal-Opern-Platte, die ihren Höhepunkt sowohl in Sachen Dramatik, wie auch Stimme bei "Scars+ und mit und durch Geoff Tate beim allerbesten Moment des Albums erfährt. "A Paranormal Evening With The Moonflower Society" ist ein gutes, wahrscheinlich sogar ein verdammt gutes Stück Musik für Fans von feinen Stories, von Rockopern und Musicals. Es ist ein gutes Album, das viele Menschen und alle Sammet-Follower auch erfreuen wird, manche Metalheads und alte Fans von Avantasia oder auch Edguy in seiner übertriebenen Opulenz und Inszenierung aber nicht zwingend begeistern muss. Ein Album, das das Licht- Schattenspiel letztendlich fortführt, das Avantasia seit "The Mystery of Time" verfolgt, denn letztendlich hat man das Ganze von Sammet einfach schon zu oft fast gleich, weniger kitschig und weniger vorhersehbar und leider eben auch viel besser gehört. Aber entscheidet selbst! Der nächste Advent kommt bestimmt. Jeden Tag ein feines Lied unterm Tax‘nbusch, dazu eine Kinderüberraschung und alles wird gut. Schmecken tut schließlich beides. Wenn man’s hat ist‘s fein, wenn nicht, dann ist’s auch egal. Trackliste
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Reviews
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