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7.5
Wie sich die Zeiten doch ändern. Habe ich Mystic Circle früher belächelt und Zeit meiner langjährigen DJ-Nachtarbeit meist erfolgreich verweigert, so sehr muss sich zugeben, dass mich das neue Album der deutschen Drachenblut-Black-Metaller ziemlich anfixt und gut unterhält. Jahrzehnte nach dem Hype der Szene und nach den Zeiten, in denen jede zweite Band ein sagenumwobener Troll-Beelzebub-Nibelungen-Clone von Dimmu Borgir, Cradle Of Filth und Co sein wollte, macht ein Album wie "Mystic Circle" einfach Spaß. Im Winter sowieso und wie eh immer schon, haben die Pfälzer auch diesmal ein superbes Artwork mit am Start. Damit haben die Schwarztrolle meine Vinyl-Liebhaberei ja auch früher schon bezirzen können.
Ob die elitäre Szene Mystic Circle auch heute noch für ihre Attitüde belächelt, das weiß ich nicht. Das interessiert mich auch nicht. Ich notiere ein unterhaltsames Album. Musikalisch im klassischen Heavy Metal und Black Metal verwurzelt. Brachial und schwarz. Hochmelodisch durch die Gitarren und Keyboards. Ein wenig kitschig wie Equilibrium, ein wenig rasend wie Old Man’s Child und letztendlich auch immer noch am Erbe der eingangs genannten Blockbuster-Black Metal-Bands wie Dimmu oder Cradle vernabelt. Auf "Mystic Circle" ist nicht jeder Song ein Killer, all die pechschwarzen Aggro-Abfahrten, die scharfen Riffs und das immer noch sehr bissige Gekeife, werden aber abwechslungsreich genug inszeniert, um spannend zu bleiben. Bombastische Keyboardmelodien und manch markante Gitarrenläufe zeigen sich als Salz in der Suppe und machen Nummern wie "Seven Headed Dragon" oder "The Arrival Of Baphomet" zu saftigen Bastarden, die alle Stilistiken der Band vereinen und für die normal denkenden Teufelswurzler ebenso taugen, wie für alle Metaller, die sich gern mal wieder eine rasante Schwarzmetallabfahrt mit kantigen Riffs gönnen wollen. Hier ist nichts überragend, aber auch nichts richtig schlecht. Es gibt an Songs wie "Hell Demons Rising", "Letters From The Devil" oder "Belial Is My Name" wenig auszusetzen, ganz im Gegenteil. Über eine Band wie Mystic Circle zu spotten war für uns naseweise Prog-Power-Metalheads einst vielleicht genau so cool, wie für all die unreifen Elitär-Möchtegern-Patronengurtbuberl und Komplex-Deathlike Silence-Follower. Heute ist es einfach nur unreif. Nicht, weil die Deutschen so gut sind, sondern weil sie genau so wenig oder so sehr peinlich und innovativ sind, wie unzählige andere auch es einst auch waren, sind und bleiben. Ich für meinen Teil fühle mich an kalten Wintertagen von "Mystic Circle" vom Artwork bis zum Sound und den Songs gut unterhalten und das ist weit mehr, als ich je zu behaupten geglaubt hätte. Trackliste
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